Ladislaus Batthyany-Strattmann, Franziskanerkloster Güssing |
Heute gedenkt die Kirche des seligen burgenländischen Augenarztes Ladislaus Batthyany Strattmann und des hl. Vinzenz von Saragossa.
Ladislaus beginnt den Tag in der Kapelle, und er beschließt den Tag mit einem Gebet in der Kapelle. In der Schlosskapelle von Körmend versammelt sich jeden Tag um halb acht früh die ganze Familie, um der Messe beizuwohnen.
"Die Lehrer und ein Teil der Dienerschaft waren auch dabei", sagt die Dame in Budapest, und sie muss es schließlich wissen. Frau. Dr. Margit Hajdu war oft genug dabei.
Als sie ihren Dienst beginnt, ist sie noch jung - "genau so alt wie das älteste Kind des Dr. Batthyany". 1928 beginnt sie ihren Dienst in Körmend. Als Lehrerin. Drei Töchter von Ladislaus darf sie unterrichten: Blanka, Gitta und Franziska.
Und wie steht es mit der Bezahlung beim Fürsten? - Die ist auch sehr fürstlich. "Ungefähr zweieinhalb mal so viel wie die staatliche Bezahlung", erinnert sich Frau Hajdu fünfzig Jahre später, "dazu noch volle Verpflegung und Sommerurlaub."
Und so sieht der weitere Tagesablauf der Familie aus: Nach der Frühmesse ist das Frühstück für die Familie und für den Lehrkörper. Danach beginnt der Unterricht. Beziehungsweise für Ladislaus die Ordination.
Das Mittagessen ist um 12 Uhr 30. Den Nachmittag haben die Kinder und die Pädagogen frei. Von 17.00 bis 19.00 Uhr ist wieder Unterricht.
Um viertel acht läutet die Glocke der Kapelle zur Andacht: Rosenkranz und Litanei. Das gemeinsame Abendessen wird um 20.00 Uhr eingenommen.
"Mich ergriffen vor allem die tiefe Religiosität und die daraus erwachsende Innigkeit der Familie", sagt margit Hajdu. "Bald empfang und sah ich, dass diese Eigenschaften auf die Persönlichkeit des Fürsten zurückzuführen waren. Meine Aufmerksamkeit fesselten die außerordentliche Persönlichkeit, die tiefe fromme Gesinnung, die Bescheidenheit und der Frohsinn des Fürsten. Er liebte seine Frau und seine Kinder sehr und gab das beste Beispiel eines rechten Familienlebens. In heiterer Ausgeglichenheit verbrachte er seine Tage."
Standesdünkel ist Ladislaus völlig fremd. Er behandelt die bei ihm angestellte junge Lehrerin nie von oben herab, sondern herzlich und familiär, "stets mit väterlicher Liebe", und er macht sich sogar Sorgen, ob sie ohnehin genug isst, "da ich äußerst schlank war", wie Margit Hajdu sagt.
(J. Dirnbeck, Geöffnete Augen, 64f)
Eingang der Güssinger Franziskanerkirche im Jahr der Barmherzigkeit |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen