Sonntag, 20. Januar 2019

Das Heilige Land 26 - die lateinische Kirche in Kana

röm. katholische Kirche in Kana
 
Die orthodoxen Griechen hatten bereits 1566 in Kefr Kenna Fuß gefasst. 1641 erwarben die Franziskaner ein Grundstück neben der Moschee, die sie dann 1870 ebenfalls kaufen konnten.
1881 wurde die Moschee durch eine schlichte Kirche ersetzt, der 1901 ein höhergelegtes Presbyterium hinzugefügt wurde. Archäologische Studien haben ergeben, dass sich darunter eine synagogale Anlage einer juden-christlichen Gemeinde aus dem 1. Jahrhundert befindet.
Die Fassade der Kirche hat der österreichische Pater Aegidius Geissler nach dem Vorbild des Salzburger Doms gestaltet.

Hier die Fassaden im Vergleich:

Dom zu Kana

Dom zu Salzburg

Das Altarbild der Oberkirche zeigt die Hochzeit zu Kana, darunter sechs Weinkrüge

Johannes 2 
1 Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da.
2 Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen.
3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.
6 Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße.
7 Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan.
8 Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm.
9 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten's, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam
10 und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie trunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.



Unser lieber Herr Jesus Christus, wir danken Dir, daß Du ein starker Herr bist.
Du hast Wasser in Wein verwandelt,
in jeder heiligen Messe verwandelst Du in der Kraft des Heiligen Geistes
Wein in Dein kostbares Blut.
Ja, du kannst alles verwandeln,
Trauer in Freude, Berge von Schwierigkeiten in gebahnte Wege,
so Du nur ein Wort sagst.

Herr, laß uns Deine Macht rühmen,
sie besingen und Dich durch großen Glauben ehren.
Dir wollen wir bei unseren Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten zutrauen,
daß Du heute derselbe bist als der lebendige Herr.
Du siehst unsere Nöte und tust auch heute noch Wunder,
schenkst uns Deine Hilfe,
wenn wir Dich anrufen und Dir vertrauen.

Segne, Herr, alle Ehepaare, vermehre ihre Liebe zueinander.
Tröste alle, deren Ehegatte bereits verstorben ist.
Herr, wir danken Dir. Amen.
(Gebet nach Basilea Schlink)


aramäische Stifterinschrift, 5. Jh., gesegnet sei das Andenken an Joseh, Sohn des Tanhum, des Sohnes des Bota, und an
seine Söhne, welches dieses Mosaik gemacht haben.
Statue des hl. Bartholomäus zu Ehren seines Geburtsortes

Abgang zur Krypta

 

 







In der Krypta steht ein Steinkrug, der getreu einem hier gefundenen antiken Exemplar nachgebildet ist. Das Evangelium gibt das Fassungsvermögen der Krüge, die gewöhnlich zu Reinigungszwecken dienten (vgl. Joh 2,6), mit "zwei bis drei Maß" (etwa 44-66 Liter) an. Datiert wird diese Art von Krügen in die Zeit des herodianischen Tempels, zwischen  19 v. Chr. und 70 n. Chr.
(M. Ramm, Heiliges Land, 46)


Steinkrug der Antike



ein berechtigtes Verbotsschild


Altarfuß mit Weinstockmotiv



Kana will nun heute uns, die wir in unseren Nöten Jesus auch oft so ansehen wie die Menschen damals - als sei Seine Macht begrenzt wie die unsere -, sagen: Nein Jesus ist kein Mensch wie wir, sondern Gottes Sohn, dem Macht und Gewalt verliehen ist im Himmel und auf Erden, gerade als dem Allerdemütigsten.
Kana sagt uns: Wir haben einen Herrn, der alles kann, dem alles möglich ist. Wir haben in Ihm einen Gott, der Wunder tut, der uns hilft auf wunderbaren Wegen, wo uns Menschen nicht mehr zu helfen vermögen. Darum braucht es für uns keine Unmöglichkeiten mehr zu geben, denn wir können zu diesem allmächtigen Herrn treten und sie Ihm bittend bringen.
Und siehe, Er sagt heute wie einst ein Wort, und sie müssen sich verwandeln. Wie das Wasser Jesus untertan war und zu Wein werden mußte, so muß sich heute alles Ihm zu Füßen legen und nach seinem Willen tun, denn Er ist als der Sohn Gottes, der gehorsam erfunden und untertänig war, nun erhöht zur Rechten Gottes und wartet darauf, sich auch heute in unserem Leben königlich zu offenbaren.
(M. Basilea Schlink, Heiliges Land - Heute, 434f)

die Säulen der Vorhalle stammen von einem der Vorgängerbauten
 

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