Samstag, 12. Januar 2019

Maria von Kana

Sie haben keinen Wein mehr
1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm.
9 Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.
11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
12 Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.

Was er euch sagt, das tut

Das "Zeichen von Kana" gehört nach dem Evangelium (Joh 2,1-11) zum Geheimnis der Offenbarung des Herrn. Daher erinnert die Römische Liturgie jedes Jahr am Hochfest der Erscheinung des Herrn daran: "Drei Wunder heiligen diesen Tag: Heute führte der Stern die Weisen zum Kind in der Krippe. Heute wurde Wasser zu Wein bei der Hochzeit. Heute wurde Christus im Jordan getauft, uns zum Heil. Halleluja" (Erscheinung des Herrn, 2. Vesper, Magnificat-Antiphon). (...)

An dieser Offenbarung des Herrn hatte die selige Jungfrau tätig Anteil, und darum gedenkt die Liturgie ihrer gemeinsam mit ihrem Sohn, wenn sie singt: "Durch dich hat dein Sohn das erste seiner Zeichen getan, durch dich hat der Bräutigam der Braut den neuen Wein bereitet, durch dich haben die Jünger an den Meister geglaubt." (Kommunionvers).
In dieser Messe werden also gemeinsam Jesus der Herr, die Kirche, die aus dem Zeichen von Kana erwächst, und die Jungfrau Maria gefeiert: (...)

- schließlich die Mutter Jesu, die Gott, der Vater in seinem wunderbaren Ratschluß in das "geheimnisvolle Werk unseres Heiles" (Tagesgebet) hineingenommen hat. Die selige Jungfrau Maria handelt in dem Heilsdienst, den sie in den Tages ihres irdischen Wandels in Kana für die Brautleute und die Jünger erfüllte, nun, da sie glorreich im Himmel herrscht, für die ganze Kirche: Besorgt um das Heil der Menschen, wendet sie sich an ihren Sohn, daß er ihnen in ihren Nöten zu Hilfe komme (vgl. Präfation); die Menschen aber heißt sie das tun, was sie der "Sohn im Evangelium zu tun gelehrt hat" (Tagesgebet). Ja, gemäß der Liturgie muß man sagen, daß die Mutter Jesu, die am Hochzeitsmahl in Kana teilgenommen hat, auch beim eucharistischen Mahl der Kirche gegenwärtig ist. Darum feiert die Gemeinschaft der Gläubigen täglich die Eucharistie vor allem in Gemeinschaft mit der glorreichen Jungfrau Maria.
(Marienmessen, Maria von Kana, 54)

Herr, heiliger Vater,
in deinem wunderbaren Ratschluß
hast du die selige Jungfrau Maria hineingenommen
in der geheimnisvolle Werk unseres Heiles.
Gib, daß wir auf die Worte der Mutter Christi hören
und das tun, was uns dein Sohn
im Evangelium zu tun gelehrt hat.
der, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


Hochzeit von Kana, ULF von Chartres, 1. Hälfte des 13. Jh.

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