Dienstag, 21. Januar 2014

S. Agnese in Agone

Agnes, frühchristliche Märtyrin. Der Kult der hl. Agnes bestand schon im 4. Jahrhundert in
Rom und breitete sich schnell in der abendländischen Kirche aus. Über die Zeit und die Art
des Martyriums sind keine sicheren Nachrichten überliefert. Schon Ende des 4. und Anfang
des 5. Jahrhunderts haben Legenden das Bild der Märtyrin unscharf gemacht. Ob Agnes
durch Enthauptung oder durch Feuer getötet wurde, ist unsicher. Ebenso schwankt die Zeitangabe
ihres Martyriums zwischen der Regierungszeit des Valerian, um 258, und des Diokletian,
um 304. Agnes wurde in Rom an der Via Nomentana beigesetzt. Über ihrem Grab
entstand nach Beendigung der Verfolgungszeiten eine Kirche, die um 630 unter Papst Honorius
I. erneuert wurde.
(Martyrologium Sancrucense)


Piazza Navona, rechts S. Agnese in Agone

An der Piazza Navona, in der Antike eine Arena für Leichtathletikkämpfe, wurde im 5. Jahrhundert ein Oratorium über der Hinrichtungsstätte der hl. Agnes gebaut. Bereits der christliche Dichter Prudenz erzählt am Anfang des 5. Jh. von einer heiligen jungen Frau, Agnes, die während der noch vor Diokletian stattgefundenen Christenverfolgung - vielleicht unter Decius oder Valerian (zw. 250-260) - in die Gewölbe geschleppt wurde, um vergewaltigt zu werden. Sie konnte sich jedoch aufgrund ihrer Haare vor ihren Verfolgern schützen, die plötzlich auf wundersame Weise ganz lang gewachsen waren.
(vgl. Kurzführer der Kirche)

Neptunbrunnen im Norden der Piazza Navona

Vierströmebrunnen mit Obelisken vor S. Agnese in Agone



Hochaltar in der Apsis, Marmorrelief m. Hl. Familie m. Elisabeth, Johannes
dem Täufer und Zacharias, Johannes zeigt Jesus eine Schriftrolle

Hochaltarbild, Jesus, der von seiner im Hintergrund stehenden Mutter Maria gehalten wird,
wird von Lichtstrahlen des hl. Geistes umgeben. Im unteren linken Teil sitzt Zacharias
auf dem Boden, während Josef und Elisabeth rechts stehen. Allen schauen auf Jesus.



vlnr: Hochaltar, Altar der hl. Emerenziana, Kapelle und Altar der hl. Agnes

1652 begannen die Abrißarbeiten der alten Kirche Sant´Agnese. 1653 übernahm Borromini den Auftrag, die Kirche neu zu errichten. Der hl. Agnes sollte nunmehr (1657) nicht mehr der Hauptaltar, sondern die nördliche Seitenkapelle gewidmet werden, da sie für näher am Ort des Martyriums befunden wurde.
In die Krypta gelangt man (bei meinem Rombesuch 2013 war sie wegen Renovierung geschlossen) über die Kapelle der hl. Agnes, Treppen führen zum Ort des Martyriums. Der Tradition zufolge fiel der Mann, der sie schänden wollte, tot zu Boden und wurde durch ihre Gebete wieder zum Leben erweckt.


Agnes in Feuerflammen


Kuppelfresko: die Jungfrau Maria in rotem Gewand und blauem Mantel stellt, umgeben von zwei Aposteln, Gottvater und Christus die hl. Agnes vor. Christus mit den Attributen der Passion reicht Agnes die goldene Krone

links vom Hauptaltar ist der Altar der hl. Cäcilia zu sehen




1 Kommentar:

  1. Piazza Navona und S. Agnese - Heimweh nach Rom !
    Danke für die Bilder !

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