Mosaik der hl. Agatha in der Krypta der hl. Cäcilia in Trastevere |
Märtyrin
Lebensdaten: geboren um 225 in Catania auf Sizilien, gestorben um 250 ebendort
Lebensgeschichte und Legende: Der Überlieferung nach stammte die schöne Jungfrau Agatha aus einer vornehmen Familie und wurde vom Statthalter von Catania begehrt. Als sie ihn zurückwies, nahm er Rache und verschleppte sie in ein Bordell; vielleicht verbirgt sich in diesem Detail die historische Tatsache, dass Jungfrauen im Römischen Reich nicht hingerichtet werden durften – auch nicht wegen ihres christlichen Glaubens.
Nachdem alle Versuche
misslungen waren, Agatha zur Unzucht zu verleiten, wurde sie zu Tode
gemartert – unter anderem wurden ihr die Brüste abgeschnitten. Danach
wurde sie auf Scherben und glühende Kohlen gewälzt.
Der Legende nach
wurde sie vom heiligen Petrus im Kerker besucht, Agatha jedoch lehnte
eine Linderung ihrer Qualen durch diese Erscheinung ab. Ein Jahr nach
ihrem Martyrium drohten bei einem Vulkanausbruch des Ätna die Lavaströme
Catania zu begraben. Das gläubige Volk trug dem Lavastrom den Schleier
Agathas entgegen, worauf der Strom augenblicklich stillstand.
Verehrung/Brauchtum: Die Reliquien und der Schleier der heiligen Agatha werden in Catania verehrt, ihre Schädeldecke im Kloster Kamp (Nordrhein-Westfalen). Bereits 470 gab es eine arianische, der heiligen Agatha geweihte Kirche in Rom, Sant’Agata dei Goti, die Papst Gregor der Große 592 dem katholischen Kult umwidmete. Der Schutzheiligen Catanias ist jedes Jahr ein dreitägiges Fest der Stadt gewidmet. Auch Malta, das der Fürsprache der Heiligen die Rettung der Insel vor einer türkischen Invasion zuschreibt, begeht ihr Fest mit großem Aufwand. Im süddeutschen Raum gibt es am Gedenktag der Heiligen brustförmiges „Agathenbrot“ gegen Fieber und Entzündung, ebenso auf Sizilien.
Darstellung: bei ihrem Martyrium, mit abgeschnittenen Brüsten, mit Märtyrerpalme
Patronin: von Catania und Malta, der Ammen, Weber, Hirtinnen, Glockengießer, Goldschmiede, Bergarbeiter und Hungerleidenden, Helferin bei Brustkrebs und Entzündungen, gegen Unwetter, Erdbeben, Feuer, Unglück und gegen einen Vulkanausbruch
ausgeschmückt von 1899-1901 von Giovanni Battista Giovenale |
St. Agatha
Bild im Stift Vorau (Martyrium der hl. Agatha) 2013
Bilderzyklus in Sant`Agata dei Goti 2016
Hauptaltarbild des Martyriums (Kremser Schmid) in Hausleiten/NÖ 2019
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