Samstag, 11. April 2020

Ich habe den Tod vernichtet und über den den Feind triumphiert

Christi Gang in die Untwelt, Alte Kathedrale von Salamanca, Hochaltar


Höllenfahrt Christi
Rijksmuseum, Amsterdam
Glasfenster im Limburger Dom
Relief im All souls College, Oxford (Predigt Christi in der Unterwelt)
Johannes Paul II. Heiligtum Krakau, Mosaik von Rupnik





Meliton von Sardes (vor 190)
Aus der ältesten bekannten Osterpredigt.

Die österliche Verkündigung Christi

Der Herr hat den Menschen (d.h. Menschengestalt) angezogen (1) und hat gelitten wegen des Leidenden und wurde gefesselt wegen des Gefangenen und gerichtet wegen des Verurteilten und begraben wegen des im Grabe Liegenden, er erstand von den Toten und ließ so seine Stimme ertönen: „Wer ist es, der mit mir rechtet? Er soll gegen mich auftreten!
Ich habe den Verurteilten befreit.
Ich habe den Toten lebendig gemacht.
Ich wecke den Begrabenen auf.
Wer will mir widersprechen?

Ich bin der Christus, sagt er,
ich habe den Tod vernichtet und über den Feind triumphiert.
Ich habe die Unterwelt mit Füßen getreten,
den Starken gefesselt (1)
und den Menschen entrissen zur Höhe des Himmels.
Ich, so sagt er, ich selbst, der Christus.
Kommt also, alle Stämme der Menschen,
die ihr in Sünde seid, und empfangt die Vergebung.

Ich bin eure Vergebung,
ich bin das Pascha des Heils.
Ich bin das Lamm, das für euch geschlachtet wurde,
ich bin euer Lösegeld,
euer Leben,
eure Auferstehung,
ich bin euer Licht und euer Heil,
ich bin euer König (2).

Ich führe euch empor zu den Höhen des Himmels;
ich werde euch erwecken durch meine Rechte,
ich werde euch den Vater im Himmel zeigen.
Dieser ist es, der Himmel und Erde geschaffen
und am Anfang den Menschen gebildet hat,
der durch Gesetz und Propheten verkündigt wird;
der in der Jungfrau Fleisch geworden,
der ans Holz Gehängte,
der in die Erde Begrabene,
der von den Toten Auferstandene
und zu den Höhen der Himmel Zurückgekehrte,
der zur Rechten des Vaters Sitzende.
Ihm gebührt die Ehre und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
1. Vgl. Mk 3,27. 2. Vgl. Joh.11,25; 8,12; 18,37.



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