Sonntag, 17. September 2017

Hildegard von Bingen

Abtei St. Hildegard, Rüdesheim/Eibingen

Hildegard von Bingen, Mystikerin. Hildegard wurde um 1098 wahrscheinlich in Bermersheim geboren, sie wurde von der hl. Jutta auf dem Disibodenberg erzogen und nach deren Tod 1136 Leiterin der dortigen Frauengemeinschaft. Zwischen 1147 und 1150 gründete Hildegard ein Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen, 1165 ein weiteres in Eibingen bei Rüdesheim. Von Kindheit an hatte Hildegard Visionen. Ihre dauernde Kränklichkeit hielt sie nicht ab, große Reisen nach Köln, Trier und Süddeutschland zu unternehmen und dort Bußpredigten zu halten. Sie scheute sich nicht, sich durch einen umfangreichen Briefwechsel als Ratgeberin von Päpsten, Fürsten und Bischöfen zu betätigen. Ihre Briefe an den hl. Bernhard sind erhalten. In ihrem Buch „Sci vias“ („Wisse die Wege“) beschreibt sie den mystischen Aufstieg der Seele zu Gott durch Beschauung und Leiden. Hildegard besaß für ihre Zeit erstaunliche Kenntnisse in Medizin und Naturwissenschaft, deren Wiederentdeckung nicht unwesentlich zu ihrer Popularität Ende des 20. Jahrhunderts beitrugen. Hildegard von Bingen starb im hohen Alter von über 80 Jahren am 17. September 1179 auf dem Rupertsberg. Ihre Reliquien befinden sich in der Pfarrkirche zu Eibingen. Hildegard wird als Äbtissin vor einem Pult mit Buch und Schreibfeder dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)


Lehre mich, Gott im Heiligen Geist
deine Wege zu geh´n,
zu empfangen die Speise des Lebens,
di du den Gläubigen reichst
zur Erwählung und Heiligung.

In die höchste Glückseligkeit
nimm mich dann gütig auf,
lass mich ruhen in deinem Schoß.

W. Storch, Gebete der hl. Hildegard, 106


Hildegard v. Bingen, Abtei St. Hildegard, Rüdesheim

Stutue des hl. Hildegard vor der Klosterkirche St. Hildegard, Rüdingen, Eibingen

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