Montag, 16. Oktober 2023

Am Grab der hl. Hedwig von Schlesen in Trebnitz

 

Grab der hl. Hedwig im rechten Seitenschiff
 

Nach ihrem Tod 1243 wurde die bereits zu Lebzeiten heiligmäßig verehrte Herzogin Hedwig von Andechs in der Klosterkirche bestattet. Nach der Heiligsprechung 1267 erfolgte die Übertragung ihrer Gebeine in das Hedwigsgrab in der Südapsis der Kirche, die kurze Zeit später zu einer Kapelle erweitert wurde, die Hedwigs Enkel Wladislaus, der Erzbischof von Salzburg war, stiftete. 1679/80 erhielt das Hedwigsgrab seine heutige prunkvolle Gestalt. Neben dem Hedwigsgrab fand die letzte Schlesische Piastin Charlotte von Brieg († 1707) ihre letzte Ruhestätte. (Quelle)

Reliquienschrein der hl. Hedwig auf dem Wawel


Hedwigskapelle in der Klosterkirche Trebnitz

Herzogin, Wohltäterin, Ordensfrau
Namensdeutung: geweihter Kampf (althochdt.)
Namenstage: Hedwig, Hadwig, Hedi, Edwige, Hadewych, Hedvika, Jadwiga, Eduvigis
Gedenktag: 16. Oktober

Lebensdaten: geboren um 1175 in Andechs am Ammersee, gestorben am 14. Oktober 1243 in Trebnitz (heute polnisch Trzebnica), Schlesien

Lebensgeschichte: Hedwig, die Tochter des Herzogs von Andechs und Meranien, wurde im Kloster Kitzingen erzogen und mit zwölf Jahren mit dem schlesischen Herzogssohn Heinrich vermählt, der ab 1201 nach und nach den Großteil Polens regierte.

Hedwig hatte durch ihre weitreichenden Familienverbindungen – sie war unter anderem die Tante Elisabeths von Thüringen – entscheidenden Anteil an der Politik ihres Mannes, mit deutschen Siedlern das Land wirtschaftlich aufzubauen und militärisch zu sichern sowie das slawische Gebiet an den Westen zu binden. Neben dieser Rolle gab sie durch ihr Beispiel – sie soll selbst im Winter barfuß gegangen sein – und durch zahlreiche Gründungen dem Herzogtum seine christlich-kulturelle Prägung.

1203 entstand mit dem Zisterzienserinnenkloster Trebnitz das erste Frauenkloster auf schlesischem Boden; die erste Äbtissin wurde eine Lehrerin Hedwigs. Das Herzogspaar gründete neben weiteren Ordensniederlassungen Hospitäler und Stiftungen für Aussätzige, Arme und Kranke sowie Witwen und Waisen.

1209 legte das Herzogspaar – nach 22 Jahren Ehe und der Geburt von sieben Kindern – vor dem Breslauer Bischof ein Gelübde ehelicher Enthaltsamkeit ab. Hedwig nahm in Trebnitz das Leben einer „Religiosa“ auf, ohne an politischem Einfluss einzubüßen, und trat 1238, nach dem Tod Heinrichs, als einfache Nonne in dieses Kloster ein. Nach dem Tod ihres Sohnes Heinrich bei der vernichtenden Niederlage gegen ein Mongolenheer bei Liegnitz 1241 gründete sie gemeinsam mit seiner Witwe noch eine Benediktinerabtei.

Sie starb 1243 im Ruf der Heiligkeit und wurde neben ihrem Mann vor dem Hochaltar ihrer Klosterkirche bestattet.

Verehrung: Hedwig wurde 24 Jahre nach ihrem Tod heiliggesprochen. Ihr Grab in Trebnitz ist neben dem Annaberg der größte Wallfahrtsort Schlesiens. Nach ihrer Kriegsvertreibung brachten viele Schlesier die Verehrung ihrer Landespatronin mit in ihre neue deutsche Heimat. Heute gilt Hedwig als Schutzheilige der deutsch-polnischen Aussöhnung. Reliquien der Heiligen werden auch im Kloster Andechs und in der Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale verehrt.

Darstellung: gekrönt oder mit Herzogshut über dem Schleier, mit Schuhen in den Händen, mit Kirchen- bzw. Klostermodell

Patronin: von Schlesien und Polen, Andechs, der (Erz-) Bistümer Breslau und Görlitz
(BistumAugsburg)


Heilige Hedwig, bitte für uns!

Hochaltarbild Aufnahme Mariens, ehem. Zisterzienserinnenkirche



Am 16. Oktober gedenkt die Kirche auch des hl. Gallus, der hl. Margaretha Maria Alacoque und des Redemptoristen Gerhard Majella

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen