Donnerstag, 25. März 2021

Erweise dich als Mutter aller, o Maria! (Teil 2)

 

Pfarrkirche Ybbs zum hl. Laurentius von Rom
 

Das Hochfest der Verkündigung des Herrn, ursprünglich im Advent als Gedächtnis begangen, wird seit der Mitte des 6. Jahrhunderts am 25. März, also 9 Monate vor dem Geburtfest Christi, gefeiert. Die Kirche gedenkt der Verkündigung der Geburt des Erlösers durch den Engel Gabriel an Maria und deren Bereitschaft, den Willen Gottes zu erfüllen: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn.“
Vor allem ist der Tag der Verkündigung der eigentliche Tag der Inkarnation, der Menschwerdung des Sohnes Gottes im Leib der Jungfrau Maria: „Und sie empfing vom Heiligen Geist“. Das Fest wurde zunächst schon Mitte des 6. Jahrhunderts in Konstantinopel als Marienfest gefeiert, im 7. Jahrhundert wurde das Verkündigungsfest auch in Rom übernommen und auf den Tag gelegt, der damals als Frühlingsbeginn galt. Den Rang eines hohen Herrenfestes nimmt der 25. März erst seit der Liturgiereform von 1969 ein. Früher begann mit diesem Datum das neue bürgerliche Arbeitsjahr. Die Pfarre Heiligenkreuz begeht am 25. März den Anbetungstag.
(Martyrologium Sancrucense)

 

Maria zeigt uns so die rechte Weise, vor den Herrn hinzutreten. Sie lehrt uns, sich ihm in Aufrichtigkeit und Schlichtheit zu nähern. Dank ihrer entdecken wir, dass der christliche Glaube keine Last ist, sondern gleichsam Flügel verleiht, die uns erlauben, in höchste Höhen zu fliegen, um in den Armen des Herrn Zuflucht zu finden.

Das Leben und der Glaube der Christen offenbaren, dass das Vorrecht der unbefleckten Empfängnis, das Maria verliehen wurde, nicht nur eine persönliche Gnade ist, sondern allen gilt, also eine Gnade ist, die dem gesamten Volk Gottes zuteil wird. In Maria kann die Kirche bereits das betrachten, was zu werden sie berufen ist. In ihr kann jeder Gläubige jetzt schon die endgültige Vollendung seiner persönlichen Berufung schauen. Möge jeder von uns unentwegt Dank sagen für das, was der Herr in seinem Heilsplan durch das Geheimnis Marias offenbaren wollte. In dieses Geheimnis sind wir auf ganz unmittelbare Weise eingeschlossen, denn vom Kreuz herab, dessen wir gerade heute in Verehrung gedenken, wurde uns aus dem Mund Jesu selbst kundgetan, dass seine Mutter unsere Mutter ist. Als Söhne und Töchter Marias können wir aus den Gnadengaben, die ihr geschenkt worden sind, Gewinn ziehen, und die unvergleichliche Würde, die ihr das Vorrecht der unbefleckten Empfängnis verleiht, kommt auch uns, ihren Kindern, zu.

Hier in der Nähe der Grotte und in besonderer Gemeinschaft mit allen Pilgern, die an den Marienwallfahrtsorten zugegen sind, und mit all den Kranken an Leib und Seele, die Trost suchen, preisen wir den Herrn für die Gegenwart Marias inmitten seines Volkes und an sie richten wir gläubig unser Gebet: „Heilige Maria, die du dich hier vor hundertfünfzig Jahren der jungen Bernadette gezeigt hast, du bist wirklich ein „lebendiger Hoffnungsquell” (Dante, Par., XXXIII, 12).

Als vertrauensvolle Pilger, die von überall hierher gekommen sind, wollen wir noch einmal an der Quelle deines unbefleckten Herzens Glauben und Trost, Freude und Liebe, Sicherheit und Frieden schöpfen: Monstra te esse Matrem! Erweise dich als Mutter aller, o Maria! Und schenke uns Christus, die Hoffnung der Welt! Amen.
(Benedikt XVI., Angelus, 14.9.2021)

Der Engel des Herrn bracht Maria die Botschaft, Pfarrkirche Ybbs

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