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| Ashton under Lyne, Tameside, St Michaels and all Angels |
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| Heiliger Ambrosius, bitte für uns! |
73.
„Die Stimme eines Rufenden in der Wüste‟1. Zutreffend wird Johannes, der Herold des Wortes, „die Stimme‟ genannt. Er selbst gab ja auf die Frage: „Was sagst du von dir selbst?‟ die Antwort: „Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste‟2. Darum auch sein Bekenntnis: „Der nach mir kommt, ist mir voran‟3; die Stimme nämlich, das Mindere, kommt zuerst, das Wort, welches das Erhabenere darstellt, folgt. Darum wollte ferner dasselbe von Johannes getauft werden, weil in den Menschen das Wort durch die Stimme des Lehrers geheiligt wird; darum vielleicht erhielt auch Zacharias die Stimme zurück, weil er „die Stimme‟ (Johannes) zum (schriftlichen) Ausdruck brachte4.
74.
„Natterngeschlecht! Wer hat euch gezeigt dem kommenden Zorne zu entfliehen? Bringt also würdige Früchte S. 96 der Buße und fangt nicht an zu sagen: Unser Vater ist Abraham! Ich sage euch aber: Gott vermag aus diesen Steinen dem Abraham Kinder zu erwecken‟1.
Eine Zurechtweisung zwar erfährt augenscheinlich die Bosheit der Juden, weil sie, vom Gifte sträflicher Gesinnung schillernd, gleich Schlangen schleichen und irdischen Lasterstätten frönen. Indes zeigen die Worte: „Wer hat euch gezeigt dem kommenden Zorne zu entfliehen?‟ eine durch Gottes Erbarmen ihnen verliehene Einsicht an; darnach sollten sie über ihre Vergehungen Buße tun, indem sie frommen und besorgten Sinnes vor den Schrecken des künftigen Gerichtes sich fürchteten. Auf die Eltern nun, nicht auf die Kinder, hat man den Vergleich mit den Nattern zu beziehen. Oder es soll vielleicht auch entsprechend dem Schriftworte: „Seid klug wie die Schlangen!‟2 an deren natürliche Klugheit erinnert werden, wonach sie das, was frommt, wohl sehen und unwillkürlich begehren, gleichwohl aber das, was zum Verderben führt, noch immer nicht aufgeben.



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