Donnerstag, 1. August 2024

Ich beteuere, daß ich Dich über alles liebe (für die Todesstunde)

 

Totenmaske des hl. Alfons v. Liguori in Pagani

Am 27. Juli 1775 zieht Alfons als Altbischof und noch immer Generalober der Kongregation in sein Kloster in Pagani ein. Die Geschichte der Ordensgemeinschaft war inzwischen weitergegangen: Neugründungen in Sizilien und auch im Kirchenstaat, die Mitgliederzahl war angewachsen. Dazu kommt durch politische Spannungen zwischen dem Kirchenstaat und dem Königreich Neapel eine Spaltung in die Kongregation hinein, so daß der Ordensgeneral eine Zeit lang nicht in der vom Papst approbierten Gemeinschaft leben kann und um das Weiterbestehen seines Ordens kämpfen und bangen muß. Am 28. Juni 1783, Alfons ist 87 Jahre alt, ließ er die Rektoren der Klöster wissen: "Infolge meines hohen Alters und meiner Gebrechlichkeit bin ich nicht mehr fähig, die Gemeinschaft zu leiten." Diesem dringlichen Aufruf, zurücktreten zu können, wird nun stattgegeben und ein neuer Generaloberer wird gewählt.

Die letzten vier Jahre seines Lebens waren vom Leiden gekennzeichnet. Die Gicht hatte ihn schon Jahre vorher gekrümmt gemacht und er konnte den Kopf kaum noch von der Brust emporheben, so daß essen und trinken eine unwahrscheinlich Tortur wurden. Zudem überfielen ihn Gewissensängste, die ihn bis ins Innerste aufwühlten. Eine grausam Glaubensnot suchte ihn heim. Er zweifelte an allem, sogar an der Existenz Gottes. Selbst das Gebet wurde ihm zur Qual. In den letzten zwei Jahren seines Lebens verschwanden die Gewissensängste wieder. Das körperliche Leiden hingegen wurde manchmal fast unerträglich. Am 17. Juli 1787 zeichnete sich der Todeskampf ab.
1. August in Pagani: Brüder aus allen Redemptoristenklöstern waren an diesem Tag dort zusammengetroffen. Gegen 11 Uhr rief die Hausglocke alle in die Zelle des Sterbenden. Am Mittag, als eben die Glocke der Kirche zum Angelus rief, entschlief er sanft. Alfons hatte Heimkehr gefeiert zu seinem Gott, den er ein Leben lang so leidenschaftlich gesucht hatte. Ein langer und mühsamer Pilgerweg war zu Ende gegangen. (P. Feri Schermann 1998)


 

O mein Gott! Da mein Tod gewiß, die Zeit meines Todes aber ungewiß ist, so mache ich die Meinung, schon jetzt mich darauf vorzubereiten. Ich beteuere also, daß ich alles glaube, was die heilige Kirche glaubt, und insbesondere das Geheimnis der allerheiligsten Dreifaltigkeit, die Menschwerdung, das Leiden und den Tod Jesu Christi, die Belohnung der Gerechten durch die ewigen Freuden des Himmels und die Bestrafung der Bösen durch die ewigen Peinen der Hölle; weil Du, der Du die Wahrheit selber bist, dies alles Deiner heiligen Kirche geoffenbart hast.

Ich habe tausendmal die Hölle verdient, aber ich hoffe von deiner unendlichen Barmherzigkeit durch die Verdienste Jesu Christi die Vergebung meiner Sünden, die endliche Beharrlichkeit und die ewige Seligkeit.

Ich beteuere, daß ich Dich über alles liebe, weil Du ein unendliches Gut bist, und weil ich Dich liebe, bereue und verabscheue ich mehr als jedes andere Übel alle Beleidigungen, die ich Dir zugefügt habe, und nehme mir vor, lieber zu sterben, als Dich je wieder zu beleidigen. Ich bitte Dich, mich lieber von dieser Welt hinwegzunehmen, als zu gestatten, daß ich nochmals durch eine schwere Sünde deine Gnade verliere. (Alfons v. Liguori)

 

Eucharistie am Grab des hl. Alfons, Bild Sakristei (Brot des Lebens)

Am Grab des hl. Alfons von Liguori in Pagani

Wie der Heiland geliebt zu werden verdient (Bild des Gekreuzigten von Alfons gemalt) 

Bild des hl. Alfons in Maria am Gestade 

Jesus, lass mich Dich inniger lieben (Gebet) 

Belebe mich durch Deine Gnade (Gebet) 

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