Sonntag, 11. August 2024

Gott sorgt für Elija / Elias

 Steh auf und iss (1. Lesung vom 19. Sonntag, B)

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige 19

In jenen Tagen
4 ging Elíja eine Tagereise weit in die Wüste hinein.
Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch
und wünschte sich den Tod.
Er sagte: Nun ist es genug, Herr.
Nimm mein Leben;
denn ich bin nicht besser als meine Väter.
5 Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein.
Doch ein Engel rührte ihn an
und sprach: Steh auf und iss!
6 Als er um sich blickte,
sah er neben seinem Kopf Brot,
das in glühender Asche gebacken war,
und einen Krug mit Wasser.
Er aß und trank und legte sich wieder hin.
7 Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal,
rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
Sonst ist der Weg zu weit für dich.
8 Da stand er auf,
aß und trank
und wanderte, durch diese Speise gestärkt,
vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.


Gott nährt Elija, Ely Cathedral
 

In der religiösen Geschichte des alten Israel hatten die Propheten mit ihrer Lehre und ihrer Verkündigung große Bedeutung. Unter ihnen hebt sich die Gestalt des Elija heraus, der von Gott erweckt wurde, um das Volk zur Umkehr zu führen. Sein Name bedeutet »der Herr ist mein Gott«, und diesem Namen entsprechend verläuft sein Leben, das ganz darauf ausgerichtet ist, beim Volk die Anerkennung des Herrn als einzigen Gott hervorzurufen. Das Buch Jesus Sirach sagt über Elija: »Da stand ein Prophet auf wie Feuer, / seine Worte waren wie ein brennender Ofen« (Sir 48,1). Durch diese Flamme findet Israel wieder seinen Weg zu Gott. In seinem Dienst betet Elija: Er bittet den Herrn, den Sohn einer Witwe, die ihn beherbergt hatte, wieder zum Leben zu erwecken (vgl. 1 Kön 17,17–24), er schreit zu Gott vor Müdigkeit und Angst auf der Flucht in die Wüste, als die Königin Isebel ihn töten will (vgl. 1 Kön 19,1–4). Vor allem aber auf dem Berg Karmel zeigt er sich in all seiner Kraft als Fürsprecher, als er vor ganz Israel den Herrn bittet, sich zu offenbaren und das Herz des Volkes zu bekehren.
(Benedikt XVI., 15. Juni 2011)

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