Papst Pontianus, St. Paul vor den Mauern |
Lebensdaten: geboren vielleicht in Rom, gestorben 235 auf Sardinien
Lebensgeschichte: Pontianus soll gebürtiger Römer gewesen sein und wurde am 21. Juli 230 zum Bischof von Rom gewählt. Dass sein Vater dem Liber Pontificalis zufolge Calpurnius geheißen hätte, ist wegen der Bedeutung der römischen Familie der Calpurnier zum mindesten unwahrscheinlich.
Ebenso falsch ist die völlig anachronistische Annahme, auf Pontianus gingen die Einführung des Confiteor (Schuldbekenntnis) sowie die Formel „Dominus vobiscum – Der Herr sei mit euch“ in der heiligen Messe zurück. Gesichert ist dagegen, dass Pontianus 231 auf einer römischen Synode die Verurteilung des bedeutenden Theologen Origenes durch Patriarch Demetrios von Alexandrien bestätigen ließ.
Von seinen Vorgängern Calixt und Urban hatte Pontianus das Schisma mit dem römischen Gegenbischof Hippolyt als Anführer einer in der Bußpraxis strengeren Partei geerbt. Dieser Kirchenspaltung machte die Christenverfolgung ein Ende, die 235 unter Kaiser Maximinus Thrax ausbrach. In ihrem Verlauf wurden sowohl Pontianus als auch Hippolyt zur Zwangsarbeit in den sardischen Steinbrüchen oder Salzbergwerken verurteilt. Diese „damnatio ad metallas“ war ein sicheres Todesurteil.
Nach übereinstimmender Auffassung versöhnten sich Bischof und Gegenbischof im Bergwerk. Pontianus verzichtete am 28. September 235 zugunsten eines beiderseitigen Nachfolgers auf sein Bischofsamt, was das erste genau dokumentierte Datum der Papstgeschichte darstellt, und starb an Malaria oder an den Strapazen in den Minen.
Der Legende nach wurde er in der Verbannung auf Geheiß des Kaisers zu Tode geprügelt.
Verehrung: Unter seinem zweiten Nachfolger Fabian wurde Pontianus gemeinsam mit Hippolyt nach Rom überführt. Pontianus wurde am 13. August 236 oder 237 in der „Krypta der Päpste“ der Calixtus-Katakombe beigesetzt. Teile seiner Grabplatte wurden 1909 wiederentdeckt. Seine mutmaßlichen sterblichen Überreste liegen seit 820 in der Kirche Santa Prassede. Reliquien werden auch in Trani (Apulien) und in Toscanella bei Orvieto verehrt.
Darstellung: bei seinem legendenhaft ausgeschmückten Martyrium
Patron: von Carbonia auf Sardinien
brauch ich jetzt |
Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Hippolyt, des sel. Markus von Aviano (Retter von Wien) und des hl. Johannes Berchmans SJ.
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