Rosa von Lima, Dominikanerkirche Znaim |
Der
selige Papst Innozenz XI. (1611-1689) sagte über sie folgenden
bemerkenswerten Satz: „Es gab wahrscheinlich in Amerika keinen Missionar,
der mit seinen Predigten mehr Bekehrungen erreicht hätte, als Rosa von Lima durch
ihre Gebete und Bußübungen.“.
Hier liegt vielleicht der Schlüssel zum
Verständnis ihrer Selbstkasteiungen. Rosa war empört über das Leben ihrer
spanischen Landsleute in den Kolonien. Sexuelle Ausschweifungen, Gold- und
Geldgier, die Geringachtung der einheimischen Indios und die unglaubwürdige
Lebensweise vieler Kleriker waren ihr ein Dorn im Auge.
Sie spürte intuitiv,
dass man mit solch einer Lebensweise keinen Indio von der Liebe des
Gekreuzigten überzeugen kann. Ganz im Gegenteil, das Leben der Eindringlinge
war abschreckend und versperrte den Blick der Einheimischen auf den Glauben an
den Erlöser. Sie wollte mit ihrem Beispiel das Kontrastprogramm vorleben: In
Armut und in der mystischen Vereinigung mit dem Gekreuzigten wollte sie den
Menschen Perus zeigen, wer dieser Jesus wirklich war. Auch die Zuwendung zu den
Kranken und Armen, vor allem aber auch die Seelsorge waren ihr hierbei ein
wichtiges Anliegen. (Markus Büning, Cathwalk, 7.1.2018)
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