Dienstag, 23. August 2022

Die wahre Missionarin Lateinamerikas

 

Rosa von Lima, Dominikanerkirche Znaim

Der selige Papst Innozenz XI. (1611-1689) sagte über sie folgenden bemerkenswerten Satz: „Es gab wahrscheinlich in Amerika keinen Missionar, der mit seinen Predigten mehr Bekehrungen erreicht hätte, als Rosa von Lima durch ihre Gebete und Bußübungen.“.
Hier liegt vielleicht der Schlüssel zum Verständnis ihrer Selbstkasteiungen. Rosa war empört über das Leben ihrer spanischen Landsleute in den Kolonien. Sexuelle Ausschweifungen, Gold- und Geldgier, die Geringachtung der einheimischen Indios und die unglaubwürdige Lebensweise vieler Kleriker waren ihr ein Dorn im Auge.
Sie spürte intuitiv, dass man mit solch einer Lebensweise keinen Indio von der Liebe des Gekreuzigten überzeugen kann. Ganz im Gegenteil, das Leben der Eindringlinge war abschreckend und versperrte den Blick der Einheimischen auf den Glauben an den Erlöser. Sie wollte mit ihrem Beispiel das Kontrastprogramm vorleben: In Armut und in der mystischen Vereinigung mit dem Gekreuzigten wollte sie den Menschen Perus zeigen, wer dieser Jesus wirklich war. Auch die Zuwendung zu den Kranken und Armen, vor allem aber auch die Seelsorge waren ihr hierbei ein wichtiges Anliegen. (Markus Büning, Cathwalk, 7.1.2018)


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