Montag, 22. August 2022

Gott erhöht die Niedrigen (Maria Königin)

 

Krönung Mariens

Liebe Brüder und Schwestern!

Eine Woche nach dem Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel lädt uns die Liturgie ein, sie unter dem Titel »Königin« zu verehren. Wir betrachten die Mutter Christi in dem Moment, in dem sie von ihrem Sohn gekrönt wird, das heißt im Zusammenhang mit seinem universalen Königtum, wie es auf zahlreichen Mosaiken und Gemälden dargestellt ist. Auch dieser Gedenktag fällt dieses Jahr auf einen Sonntag und wird so noch stärker erhellt durch das Wort Gottes und die Feier des wöchentlichen Osterfestes. Die Ikone der Jungfrau und Königin Maria findet im einzelnen ein bedeutsames Echo im heutigen Evangelium, wenn Jesus sagt: »Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten « ( Lk 13,30). Dies ist ein bezeichnendes Wort Christi, von dem die Evangelisten mehrmals berichten – auch mit ähnlichen Worten –, da es offensichtlich ein für seine prophetische Verkündigung wichtiges Thema widerspiegelt. Die Gottesmutter ist das vollkommene Beispiel für diese aus dem Evangelium stammende Wahrheit, daß nämlich Gott die Hochmütigen und Mächtigen dieser Welt erniedrigt und die Niedrigen erhöht (vgl. Lk 1,52).

Das kleine und einfache Mädchen aus Nazaret ist die Königin der Welt geworden! Das ist eines der Wunder, die das Herz Gottes offenbaren. Natürlich hängt das Königtum Mariens völlig vom Königtum Christi ab: Er ist der Herr, den der Vater nach der Schmach des Todes am Kreuz über alle anderen Geschöpfe im Himmel, auf der Erde und unter der Erde erhöht hat (vgl. Phil2,9–11). Durch einen Plan der Gnade befindet sich die Unbefleckte Mutter vollends im Zusammenhang mit dem Geheimnis ihres Sohnes: mit seiner Menschwerdung; seinem irdischen, zunächst in Nazaret verborgenen und dann im messianischen Dienst offenbar gewordenen Leben; seinem Leiden und Tod; und schließlich mit der Herrlichkeit der Auferstehung und Himmelfahrt. Die Mutter hat mit dem Sohn nicht nur die menschlichen Aspekte dieses Geheimnisses geteilt, sondern durch das sich in ihrem Inneren vollziehende Wirken des Heiligen Geistes auch die tiefe Absicht, den göttlichen Willen, so daß ihr ganzes, armes und niedriges Dasein erhöht, verwandelt und verherrlicht worden ist, indem sie durch die »enge Tür« schritt, die Jesus selbst ist (vgl. Lk 13,24). Ja, Maria ist die erste, die den »Weg« beschritten hat, den Christus eröffnet hat, um in das Reich Gottes einzugehen, einen Weg, der den Niedrigen und all jenen zugänglich ist, die sich dem Wort Gottes anvertrauen und sich darum bemühen, es in die Tat umzusetzen. In der Geschichte der von der christlichen Botschaftevangelisierten Städte und Völker gibt es zahlreiche Zeugnisse für die öffentliche und in einigen Fällen sogar institutionelle Verehrung des Königtums der Jungfrau Maria. Doch heute wollen wir vor allem als Kinder der Kirche unsere Verehrung jener Frau gegenüber erneuern, die uns Jesus als Mutter und Königin hinterlassen hat. Wir vertrauen ihrer Fürsprache das tägliche Gebet um den Frieden an, besonders dort, wo die absurde Logik der Gewalt am meisten wütet, damit alle Menschen zur Überzeugung gelangen, daß wir uns in dieser Welt einander als Geschwister helfen müssen, um die Zivilisation der Liebe zu errichten. Maria, Regina pacis, ora pro nobis.

BENEDIKT XVI. ANGELUS Apostolischer Palast in Castel Gandolfo
Sonntag, 22. August 2010

Krönung Mariens, Relief auf dem Altar vor dem Dreikönigsschrein in Köln (B16, Generalaudienz 2012)

Schutzmantelmadonna durch Engel gekrönt, Stiftskirche Rein

Der Thron für die Königin in der Stiftskirche Rein

Glasfenster im Konstanzer Dom

Krönung Marias in der Sakristei der Kathedrale von Burgos

Altarbild der Krönung Marias in der Kirche der Barmherzigen Brüder in Wien (Amadeus von Lausanne, Lesehore) 

Malerei der Krönung Marias in S. Maria Maggiore, Rom 

Fliesenmosaik vor der Jakobuskathedrale in Jerusalem (H. U. v. Balthasar, Vollmacht der Königin)

Kuppelfresko der Krönung von Rottmayr, Wiener Peterskirche 

und nochmal das Kuppelfresko 

Altarbild der Marienkrönung in der Wiener Dominikanerkirche

Mosaik in der Rosenkranzbasilika in Lourdes (Pius XII. über die Einführung des Festes Mariä Königin) 

Marienkrönung, Schnatterpeck-Altar in Lana, Südtirol (Küng, Königin der Familien)

Maria als Königin, Maria Empfängnis, Weerberg, Tirol, (Weihegebet Maximilian Kolbe) 

Relief vom Altar im Kölner Dom (Benedikt XVI., Maria Königin, 2012)

 

Heiligtum unserem Lieben Frau von Walsingham (anglikanisch)

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