Gregor der Große gründete auf diesem Grundstück 575 das Kloster zum hl. Andreas. Er lebte hier etwa 15 Jahre als Mönch, bevor er 590 zum Papst gewählt wurde.
Kapelle des hl. Gregor, Altarbild von Sisto Badaloccio, 1606 Marmorrelief, die Entstehung der Gregorianischen Messe
In Rom (Gregor war zuvor in Sizilien) erwarteten ihn seine Freunde schon ungeduldig. Sie hatten nach seinen Anweisungen den Umbau des Familienbesitzes auf dem Caelius in ein Kloster vorangetrieben. Zum Teil konnten die Räume in ihrer urspr. Verwendung genutzt werden wie das Triclinium als Speisesaal für die Mönche, das Cellarium als Magazin für Vorräte und die Bibliothek. Hinzu kamen eine Apotheke, ein Kräutergarten und ein kleiner Friedhof. Nach einem Rundgang hieß Gregor alle Vorkehrungen gut und wählte einen kleinen Raum auf der Südostseite zu seiner Zelle. Er ließ einen Stuhl und ein Betpult hineinstellen und, durch einen Vorhang abgetrennt, ein einfaches Schlaflager. (..)
Zur Weihe des Klosters auf den Namen des Apostels Andreas, jenes Fischers, der als erster der Apostel Jesus begegnet war und seinen Bruder Simon zu ihm geführt hatte, erschienen die Priester der nahegelegenen Kirchen San Giovanni e Paolo, Santo Stefano, San Giovanni in Laterano, San Clemente, Sant´Anastasia, aber auch von weiter entfernten Kirchen. Viel Volk, Mönche und gottgeweihte Frauen drängten sich auf dem Kalender. Alle wollten den Mann sehen, der noch vor kurzem als Präfekt von Rom die Geschicke der Stadt geleitet hatte und jetzt im härenen Gewand kaum unterscheidbar von den anderen Mönchen die Hände zum Gebet erhob. (Sigrid Grabner, Im Auge des Sturmes, 82f)
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