Donnerstag, 13. April 2017

Das Abendmahlsmosaik in der Wiener Minoritenkirche



Als das vielleicht bekannteste Kunstwerk unserer Kirche wird man das Mosaik an der Nordseite des Gotteshauses bezeichnen dürfen.
Es handelt sich um die Nachbildung des berühmten Wandfreskos von Leonardo da Vinci Das letzte Abendmahl Jesu Christi
, das 1495-97 für das Refektorium des Konventes S. Maria delle Grazie zu Mailand gemalt worden ist.

Dieses Mosaik wurde in der Größe des Originals von dem Römer Giacomo Raffaelli in den Jahren 1805/6-1814 für Napoleon angefertigt, darnach jedoch vom Wiener Kaiserhof, von Kaiser Franz II. (I.), um 400.000 Gulden für das Schloss Belvedere erworben und schließlich von Kaiser Ferdinand der Minoritenkirche überlassen und hier 1845-1847 angebracht
. Der Kaiser widmete für diese Arbeiten 15.000 Gulden. Am 26. März 1847 fand die Einweihung des „Cenacolo“ statt. 






Dieser Reproduktion darf man bedenkenlos hohen künstlerischen Wert zusprechen. Auch hier kommt – wie beim Original Leonardos - der scharfe Gegensatz zwischen der von Jesus ausgestrahlten Ruhe und der großen Aufregung der Apostel über die Worte des Erlösers: „einer von euch wird mich verraten“ deutlich zum Ausdruck.

Die Apostel bilden zwei Gruppen, die sich im Weiteren in vier Dreiereinheiten aufgliedern. Der erste Apostel – linkerhand vom Betrachter – ist Bartholomäus, der spontan aufsteht und auf Jesus blickt, neben ihm ist Jakob der Jüngere, der seine Hand auf Petrus legt, darnach sieht man Andreas, der die Arme hebt; Petrus ist aufgesprungen und wendet sich – über Judas mit dem Geldbeutel hinweg – an den tiefbetrübten Johannes.
Zur rechten Seite des Zuschauers sieht man Thomas, der mit erhobenem Zeigefinger Judas anblickt, neben ihm befindet sich Jakob der Ältere, der voll Schrecken und Erstaunen die Arme ausbreitet, dann folgt Philipp, der stehend auf seine Brust greift, sodann Matthäus, welcher sich an die beiden letzten Aposteln wendet, nämlich an Judas Thaddäus und Simon den Zeloten.

(Quelle: Minoritenkirche Wien)



 



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