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· Nachdem Corbinian seine Reise fortgesetzt hatte und das Land der Bajuwaren erreichte, wurde seine Ankunft vielerorts bemerkt. Die Menschen, die von seinem Wandel und seiner Sendung gehört hatten, staunten über den Mann, den der Papst selbst ausgesandt hatte und der durch Gottes Hilfe sogar die Wildheit der Tiere bezwingen konnte.
· Corbinian jedoch suchte nicht das Lob der Menschen. Er begann, in aller Demut die Aufgabe zu erfüllen, zu der er gesandt worden war. Er predigte das Evangelium mit fester Stimme, mahnte die Menschen zu einem rechtschaffenen Leben und rief sie auf, alles Heidnische hinter sich zu lassen. Viele hörten auf seine Worte, denn sie erkannten, dass er nicht im eigenen Namen sprach, sondern im Auftrag Gottes.
· Bald wurde er zu Herzog Grimoald gerufen, dem damaligen Herrscher der Bajuwaren. Der Herzog wollte den heiligen Mann kennenlernen, dessen Ruf ihm zu Ohren gekommen war. Corbinian erschien vor ihm, und Grimoald empfing ihn mit Ehrerbietung, denn er sah, dass Gottes Geist in ihm lebte. Der Heilige sprach zu ihm über die Pflicht eines christlichen Fürsten: Er solle gerecht regieren, die Schwachen schützen, das Böse eindämmen und die Kirche stützen.
· Doch es gab etwas, das Grimoald schwer zu tragen schien. Er lebte in einer Verbindung, die nach kirchlichem Recht nicht erlaubt war: Seine Frau Biltrudis stand ihm in verbotener Verwandtschaft nahe. Corbinian konnte darüber nicht schweigen. Er tadelte den Herzog in aller Offenheit und wies ihn darauf hin, dass ein christlicher Herrscher die Ordnung Gottes achten müsse, auch wenn der Gehorsam schwerfalle.
· Der Herzog nahm die Zurechtweisung zunächst in Stille auf. Doch Biltrudis, die anwesend war, wurde tief gekränkt. Von Zorn erfüllt, fürchtete sie um ihren Einfluss und begann, gegen den heiligen Mann zu reden. Sie sah in ihm keinen von Gott gesandten Lehrer, sondern einen Fremden, der über ihr Leben urteilen wollte.
· Corbinian aber wich nicht von der Wahrheit ab. Er wollte weder gefallen noch sich Feinde machen, sondern Gottes Gebote aufrichten. Darum sprach er weiter offen und deutlich, auch wenn er wusste, dass er damit mächtige Menschen gegen sich aufbrachte.
5. Kapitel der Vita Corbiniani, übersetzt von chatgpt
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| Predigt des heiligen Korbinian, Freisinger Dom |
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| Freisinger Dom |
Der hl. Korbinian von Freising (hier an seinem Grab), und eine Statue in Freising
Heute gedenken wir auch des hl. Edmund von England
und der hl. Mechthild von Hackeborn (Katechese von Papst Benedikt XVI.)



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