Donnerstag, 19. Juni 2025

Das eucharistische Wunder von Amsterdam, 1345

 

Kapelle der hl. Stede


Am 13. März 1945 feierten die niederländischen Katholiken den 600. Jahrestag jenes Hostienwunders, dem sie Aufstieg und Wohlstand ihrer schönsten Stadt zuschreiben.

Im 14. Jahrhundert war Amsterdam lediglich ein unbedeutendes Fischerdorf. Nur vier Straßen und ein paar Gässchen mit bescheidenen Fischerhütten und einem einzigen größeren Gebäude, in welchem die Beginen-Klosterfrauen wohnten, bildeten das ganze damalige Dorf Amsterdam.

Am 13. März 1345 wurde dieser schlichte Ort durch ein großes eucharistisches Wunder weit über Holland hinaus bekannt und Ziel vieler Wallfahrer, die Arbeit und Wohlstand brachten.

An jenem bedeutungsvollen Tage war ein Priester zu einem sterbenden Fischer gerufen worden. Er hörte seine Beichte und reichte ihm die hl. Wegzehrung. Kaum aber war der Geistliche weggegangen, wurde der Kranke von so heftigem Hustenreiz befallen, dass er ausspeien musste. Seine Gattin warf den Auswurf samt der sich darin befindlichen, noch ganzen, heiligen Hostie kurzerhand ins Herdfeuer. Erst am folgenden Morgen, als sie die restlichen glühenden Kohlen zusammenschüren wollte, wurde ihr bewusst, wie ehrfurchtslos sie mit der heiligen Hostie umgegangen war, denn dieselbe schwebte makellos weiß und unversehrt, von strahlendem Lichtglanz umgeben, wunderbar über den Gluten. Das Feuer hatte die hochheilige Brotgestalt nicht zu vernichten, ja nicht einmal zu schwärzen vermocht.

Tieferschüttert kniete die Frau nieder und betete die hl. Hostie an. Dann nahm sie dieselbe aus dem Herde, ungeachtet des Feuers, das an ihren Armen zwar emporzüngelte, ihr jedoch keine Wunde beibrachte. Voller Ehrfurcht legte sie die hl. Hostie auf reines Linnen in ihre Wäschetruhe.

Eilends suchte sie nun den Priester auf, der ihren Gatten versehen hatte und berichtete ihm alles. Nachdenklich befahl ihr der kluge Seelsorger strenge zu schweigen, damit kein Gerede und kein Aufsehen entstehe. In aller Stille trug er die wunderbare, heilige Hostie ins Gotteshaus zurück.

Am folgenden Tage aber fand die Frau, zu ihrem unsäglichen Schrecken die Hostie neuerdings in ihrer Wäschetruhe. Jetzt erst wurde es dem Seelsorger klar, dass dieses offensichtliche Wunder nicht verschwiegen werden dürfe, sondern öffentlich bekanntgemacht werden müsse zur größeren Ehre Gottes und zur Stärkung des Glaubens vieler Seelen.

Der Pfarrherr gab nun seinen geistlichen Mitbrüdern und Pfarrkindern das wunderbare Ereignis bekannt, und alsbald strömten die Leute aus der ganzen Umgegend herbei. In feierlicher Prozession, mit wehenden Fahnen und brennenden Kerzen, betend und singend, zogen Priester und Volk mit der wunderbaren hl. Hostie in die St.-Nikolaus-Kirche von Amsterdam.

Die kirchliche Obrigkeit eröffnete darnach sogleich eine strenge Untersuchung, die mehrere Monate lang dauerte. In einem Hirtenbriefe verkündete schließlich der Bischof von Utrecht, dass dieses ausserordentliche Ereignis vollkommen der Wahrheit entspreche und er deshalb gerne die Erlaubnis erteile, dieses von Gott gewirkte eucharistische Wunder überall kundzutun.

Die fromme Amsterdamer Bevölkerung aber beschloss sogleich, jene armselige Wohnstätte in eine Kapelle zu verwandeln. Der Feuerherd, in dessen Flammen die hl. Hostie so manche Stunde unversehrt geblieben, wurde nicht entfernt, sondern an Ort und Stelle in der Kapelle belassen.

zitiert aus: Haesele, Maria, Eucharistische Wunder aus aller Welt, Stein am Rhein, 71995, S. 217-220


der Kranke empfängt die hl. Kommunion

er erbricht die hl. Kommunion, das Erbrochene wird ins Feuer geworfen

die Hostie wird unversehrt dem Feuer entnommen
Kapelle der hl. Stede, Amsterdam

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