Mittwoch, 3. Juli 2024

Der Sonntag als der Tag des Glaubens

 

 

Der Tag des Glaubens

29. Auf Grund all dieser für ihn charakteristischen Dimensionen erscheint der Sonntag als der Tag des Glaubens schlechthin. An ihm macht der Heilige Geist, das lebendige »Gedächtnis« der Kirche (vgl.Joh 14,26), die erste Erscheinung des Auferstandenen zu einem Ereignis, das sich im »Heute« jedes einzelnen der Jünger Christi erneuert. Wenn die Gläubigen in der Zusammenkunft am Sonntag vor ihm stehen, fühlen sie sich angesprochen wie der Apostel Thomas: »Streck deinen Finger aus — hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!« (Joh 20,27).

Ja, der Sonntag ist der Tag des Glaubens. Das wird dadurch unterstrichen, daß die Liturgie der sonntäglichen Eucharistiefeier, wie im übrigen jene der liturgischen Hochfeste, das Glaubensbekenntnis vorsieht. Das gesprochene oder gesungene »Credo« stellt den Tauf- und Ostercharakter des Sonntags heraus und macht ihn zu dem Tag, an dem in besonderer Weise der Getaufte im neugestärkten Bewußtsein des Taufversprechens seine Zugehörigkeit zu Christus und zu seinem Evangelium erneuert. Wenn er das Wort hört und den Leib des Herrn empfängt, betrachtet er den auferstandenen, in den »heiligen Zeichen« gegenwärtigen Jesus und bekennt mit dem Apostel Thomas: »Mein Herr und mein Gott!« (Joh 20,28).

(Johannes Paul II, Dies Domini)

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