Statue von Padre Pio in der Kirche Santa Maria delle Gracie, S. Giovanni Rotondo |
Pater Pio von Pietrelcina, genannt „Padre Pio“, Kapuziner und Mystiker. Pater Pio wurde als Francesco Forgione 1887 in Pietrelcina in der Provinz Benevent in einer bäuerlichen Familie geboren und war zunächst Hirt. Am 6. Jänner 1903 wurde er Novize bei den Kapuzinern in Morcone nahe bei Pietrelcina und erhielt den Namen Fra Pio da Pietrelcina. Nach der Priesterweihe 1910 lebte er bei seiner Familie, da er kränklich war.
1911 (Korr.: am 20. September 1918) empfing er die Wundmale Christi an seinen Händen und Füßen und am Herzen; diese Stigmata sollte er bis zu seinem Tod tragen und ihretwegen viel Verachtung erfahren müssen. 1916 kam er nach San Giovanni Rotondo in der Provinz Foggia in Apulien. In dem kleinen Kloster besserte sich sein Zustand, hier entfaltete er eine umfassende Tätigkeit als Beichtvater und Seelenberater, der wegen der Charismen der Herzensschau und der Prophezeiung von Tausenden umlagert wurde.
Pater Pio wurde zeit seines Lebens von den Menschen ebenso umdrängt und geliebt, wie er von offiziellen kirchlichen Stellen beargwöhnt und verfolgt wurde. Jahrelang durfte der Stigmatisierte die Messe nicht in der Öffentlichkeit feiern. Eine Aura des Wunderbaren umgab den rundlichen bärtigen Kapuziner, der aber „nebenbei“ auch nur mit Hilfe von Spenden ein Spital gründete, das heute als eines der modernsten Italiens gilt. Die von ihm initiierten Gebetsgruppen verbreiteten sich zu tausenden weltweit.
Er starb am 23. September 1968 in Pietrelcina. Johannes Paul II., der ihn als Neupriester aufsuchte und dem Pater Pio prophezeit haben dürfte, dass er einmal Papst werde, sprach ihn 1999 selig; die Heiligesprechungsfeier 2002 war die bisher größte in der Kirchengeschichte, an der über 300.000 Gläubige teilnahmen. Pater Pios Grab in San Giovanni Rotondo ist mittlerweile der größte Wallfahrtsort Europas, der selbst Lourdes übertrifft.
(Martyrologium Sancrucense)
Eingang zum Grab v. P. Pio in der Unterkirche von S. Pio da Pietrelcina |
Mosaiken aus dem Leben Jesu |
Gläubige beim Grab des Heiligen |
rechts vom Grab Christus mit den Worten aus dem Johannesevangelium "Ich bin das Leben" |
Der Tod von P. Pio
22. September: Pater Pio ändert nichts an seinem gewohnten Tagesablauf, bis etwa um Mitternacht.
Dann tut er plötzlich etwas Neues, was nicht zu den üblichen Dingen gehört, die er des Nachts sagt oder tut.
Pater Pellegrino, der Pater Pio in der Nacht betreute, ist bis zu einer gewissen Stunde der einzige Zeuge für das, was sich ereignete: Er berichtet: "Um Mitternacht bat er mich wie ein ängstliches Kind: "Bleib bei mir, mein Sohn"; und er begann, mich häufig nach der Uhrzeit zu fragen. Er sah mich aus bittenden Augen an und drückte ganz fest meine Hände.
Plötzlich fragte er, als habe er trotz meiner wiederholten Ankunft vergessen, wie spät es sei: "Sag mal, Junge, hast du schon die Messe gefeiert?". Ich antwortete mit einem Lächeln: "Pater Spiritual, es ist noch zu früh für die Messe". Da sagte er: "Nun, heute Morgen wirst du sie für mich lesen". Ich erwiderte: "Ich lese sie doch jeden Morgen nach Ihrer Meinung"
Dann wollte er beichten und sagte anschließend: "Mein Sohn, wenn der Herr mich heute rufen sollte, bitte die Mitbrüder um Verzeihung dafür, dass ich denen so oft zur Last gefallen bin, und bitte die Mitbrüder und meine geistigen Kinder um ein Gebet für meine Seele".
Ich gab zurück: "Pater Spiritual, ich bin sicher, dass der Herr Sie noch lange leben lassen wird, aber falls Sie Recht haben sollten, darf ich dann noch um einen letzten SEgen für die Mitbrüder, die geistigen Kinder und die Kranken bitten?"
Er antwortete: "Aber sicher, ich segne sie alle. Bitte jedoch den Superior darum, dass er an meiner Stelle diesen Segen erteile".
Schließlich bat er mich noch, seine Profess zu erneuern. Gegen ein Uhr nachts sagte er: "Höre, mein Sohn, ich kann hier im Bett nicht gut atmen. Lass mich aufstehen. Auf dem Stuhl werde ich besser atmen".
(zitiert in: Padre Alessio Parente, P. Pio und die Armen Seelen, 389f)
Allmächtiger, ewiger Gott,
Du hast dem hl. Priester Pio in einzigartiger Weise die Gnade geschenkt,
Anteil am Kreuze Deines Sohnes zu haben,
und Du hast durch seinen Dienst die Wundertaten Deines Erbarmens erneuert.
Gib, daß wir dem Leiden Christi stets verbunden sind
und so glücklich zur Herrlichkeit und Auferstehung geführt werden.
Durch unseren Herrn.
(Entwurf eines Tagesgebetes zum Missale Romanum 1962 für das Fest des hl. P. Pio)
Interessante Oration! Darf ich fragen, woher die stammt?
AntwortenLöschenDas Meßformular habe ich wahrscheinlich vor Jahren auf der alten una voce Seite gefunden (www.unavoce.de existiert nicht mehr). Auf dem ersten Blatt meines Ausdrucks wird auf die una voce Korrespondenz Heft 5/2004, S 289 verwiesen (http://www.una-voce.de/uploads/1/2/8/3/12837883/04_h_5.pdf). Die Fußnote 23 auf S 298 gibt weitere Hinweise über die Herkunft eines (anderen?) Meßformulars für P. Pio.
LöschenVielen Dank für die Antwort!
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