Leo I. der Große, Papst und
Kirchenlehrer. Leo wurde um 400 in der Toskana geboren, und war schon im Dienst
mehrerer Päpste gestanden, als er 440 den Stuhl Petri bestieg. Leo war eine
begnadete Führungspersönlichkeit in der schwierigen Zeit, in der im Westen das Imperium
Romanum unter der Völkerwanderung allmählich auseinanderbrach und zugleich im
Osten heftige Streitigkeiten über das christologische Dogma entbrannt waren.
Nach dem Konzil von Ephesus 431 war die Lehre des Monophysitismus entstanden,
der die beiden Naturen in Christus leugnete und die Menschheit verkürzte. Leo
schrieb in dieser Angelegenheit seinen berühmten Lehrbrief über die
christologische Zweinaturenlehre an den Patriarchen Flavian von Konstantinopel.
Der Lehrbrief wurde jedoch 449 auf der schändlichen „Räubersynode“ von Ephesus
verworfen. Doch als zwei Jahre später die Kaiserin Pulcheria das große
Ökumenische Konzil von Chalcedon einberief und dort der „Tomus Leonis ad Flavianum“
verlesen wurde, akklamierten die 400 Bischöfe begeistert mit dem Ruf: „Durch Leo
hat Petrus gesprochen“. Die von Leo überlieferten Predigten und Briefe zeichnen
sich durch klare Gedankenführung aus. Leo war aber nicht nur ein spekulativer
Lehrer, er hat auch die kirchlichen Strukturen in Gallien, Nordafrika und
Illyrien neu geordnet. Die Historiker nennen ihn mit Recht den ersten „Papst“
im Sinn des Primatanspruches, denn Leo verstand sein Amt als Hirtenamt über die
gesamte Kirche und scheute sich nicht, selbst Bischofskollegen wie den hl.
Hilarius von Poitiers in die Schranken zu weisen. Leo nannte sich „Princeps
apostolorum“, „Erster der Apostel“ und „Vicarius Christi“, „Stellvertreter
Christi“. Im Jahre 452 zog er den Truppen des Hunnenkönigs Attila bis Mantua
entgegen und erwirkte die Schonung der Stadt Rom vor der Plünderung. Drei Jahre
später erreichte er auch von Geiserich die Schonung Roms, allerdings nur vor
Brand und Mord. Leo musste eine vierzehntägige Plünderung Roms durch die
Vandalen hinnehmen. Leo wurde schon zu Lebzeiten der Große genannt, er starb am
10. November 461 zu Rom und ist im Petersdom begraben.
(Martyrologium Sancrucense)
Gott, du hast deine Kirche auf
den festen Glauben der Apostel gebaut
und lässt nicht zu, dass die Pforten der
Hölle sie überwältigen.
Auf die Fürsprache des heiligen Papstes Leo
stärke in
der Kirche den Glauben
und schenke ihr Einheit und Frieden.
Darum bitten wir
durch Jesus Christus.
Das Tagesgebet erinnert an das von Papst Leo XIII. verfasste Gebet zum hl. Erzengel Michael:
Pfarrkirche Heiligenkreuz |
Ich glaube fast, wir zwei sind die einzigen, die heute über einen Leo geblogt haben, Hochwürden. Und nur einer von uns beiden hat das mir der angemessenen Ehrerbietung und Klarheit getan. Danke dafür!
AntwortenLöschenDas Grabmal des hl. Leo I. liegt ja zu meinem Bedauern in einem Bereich des Peterdoms, der mir noch nie zugänglich war. Deshalb meine Zuflucht zu Leo XIII.!
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