Montag, 13. Dezember 2021

Beinahe am Grab der hl. Lucia

 



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Märtyrin
Namensdeutung: die Leuchtende (lat.)
Namenstage: Lucia, Luzia, Luz, Lucie, Lucy, Lucille, Luciana, Lucinde, männl.: Lucius, Lucian
Gedenktag: 13. Dezember

Lebensdaten: geboren 283 in Syrakus auf Sizilien, gestorben 304 ebendort

Lebensgeschichte und Legende: Lucia sollte verheiratet werden, obwohl sich die junge Frau Gott versprochen hatte. Als ihre Mutter Eutychia erblindete und wieder gesund von einer Wallfahrt zur heiligen Agatha nach Catania heimkehrte, bekehrte auch sie sich und ließ zu, dass Lucia ihre reiche Mitgift an die Armen verteilte und den unter Kaiser Diokletian verfolgten Christen Nahrungsmittel brachte. Um im Dunkeln beide Hände frei zu haben, setzte sich Lucia dazu einen Lichterkranz auf den Kopf.

Als ihr zurückgewiesener Bräutigam erfuhr, dass sie ihr ganzes Vermögen verschenkte, lieferte er sie dem Statthalter Paschasius aus, der sie ins Dirnenhaus schleppen lassen wollte – Jungfrauen durften nicht hingerichtet werden. Doch Lucia ließ sich weder von Zugochsen noch von tausend Mann vom Fleck bewegen. Daraufhin ließ der Statthalter sie mit Pech und Öl übergießen und anzünden, doch auch die Flammen konnten ihr nichts anhaben. Schließlich stach er ihr ein Schwert durch den Hals.

Anderen Legenden zufolge riss sie sich die Augen aus und schickte sie ihrem Verlobten, doch sie erhielt von der Gottesmutter Maria neue. Lucia starb erst, als ein Priester ihr die heilige Kommunion reichte.

Verehrung und Brauchtum: Aus dem Jahr 400 ist Lucias Grabinschrift in der Katakombe San Giovanni in Syrakus erhalten. 1040 entführte der byzantinische General Georgios Maniakes nach der Rückeroberung Siziliens von den Arabern ihre Reliquien nach Konstantinopel, 1204 gelangten sie von dort nach Venedig, wo sie heute in der Kirche San Geremia ruhen. Ihre frühere Grabesstätte musste 1861 dem Bau des Bahnhofs Santa Lucia weichen. Auch die Basilika Saint-Vincent in Metz beansprucht, ihre Reliquien zu beherbergen.

Bis zur Verlängerung des Jahres um zehn Tage durch die Gregorianische Kalenderreform von 1582 war der Luzientag der kürzeste des Jahres, weswegen sich um ihren Gedenktag zahlreiche Lichterbräuche herausgebildet haben. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts weckt in Schweden die älteste Tochter als weißgekleidete Lucia mit Lichterkranz auf dem Kopf die Familie mit den ersten Weihnachtsplätzchen. In Fürstenfeldbruck setzen Kinder selbstgebastelte Luciahäuschen aus Papier mit einer Kerze in die Amper zum Dank für die Rettung vor einer Hochwasserkatastrophe am 13. Dezember 1785.

Darstellung: mit durchstoßenem Hals, Palme, Öllampe, zwei Augen auf einem Teller

Patronin: von Syrakus, Venedig und Nebraska, der Blinden, kranken Kinder, reuigen Dirnen, Anwälte, Bauern, Glaser und vieler anderer Berufe, bei Augenleiden, Halsschmerzen, Infektionen und Blutfluss.

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Ottilia.

In diesem Heiligtum werden die sterbichen Überreste der hl. Lucia verehrt

S. Geremie, Venedig

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