Sündenfall, Chorgestühl, S.Domenico, Bologna |
Gott, der Herr, formte den
Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So
wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Dann legte Gott, der Herr, in Eden,
im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt
hatte. Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen,
verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber
den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von gut und böse. Die Schlange
war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte.
Sie
sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des
Gartens essen? Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im
Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des
Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen, und daran dürft
ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. Darauf sagte die Schlange zur Frau:
Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst,
gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Da sah
die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine
Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten
und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. Da gingen
beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten
Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.
(Gen 2 und 3, 1. Lesung
vom 1. Fastensonntag)
Brüder! Durch einen einzigen
Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese
Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten.
Ist durch die
Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch diesen einen, so
werden erst recht alle, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit
reichlich zuteil wurde, leben und herrschen durch den einen, Jesus Christus.
Wie
es also durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung
kam, so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen
zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt.
Wie durch den Ungehorsam des einen
Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des
einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.
(Röm 5, 2. Lesung vom 1.
Fastensonntag)
Kreuzigung, Chorgestühl, S. Domenico, Bologna |
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