Blick von Berg der Seligpreisungen auf den See Genesareth |
Bergpredigt, Kapelle der Seligpreisungen, Heiliges Land |
Früher hat man gesagt: Du sollst nicht ehebrechen.
Doch ich sage euch: jeder, der eine Frau anblickt und sie in Gedanken auszieht, hat schon in seinem Herzen Ehebruch mit ihr begangen.
Und wenn dein rechtes Auge dich dazu verführt, unrecht zu tun, reiß es heraus und wirf es weg. Denn besser einer deiner Körperteile geht verloren, als daß du mit vollständigem Leib in die Hölle geworfen wirst. Und wenn deine rechte Hand dich dazu verführt, unrecht zu tun, schlag sie ab und wirf sie weg. Denn besser einer deiner Körperteile geht verloren, als daß du mit vollständigem Leib in die Hölle geworfen wirst.
(aus dem Evangelium des 6. Sonntags, Mt 5,27-30, Berger-Nord)
Selig, die im Herzen rein sind, denn sie werden Gott sehen, Mt 5,8, Kapelle der Seligpreisungen |
7 Hatten
sich nun die Leute um die Mittagszeit wieder entfernt, dann kam Susanna und
ging im Garten ihres Mannes spazieren.
8 Die
beiden Ältesten sahen sie täglich kommen und umhergehen; da regte sich in ihnen
die Begierde nach ihr.
9 Ihre
Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen gingen in die Irre; sie sahen weder
zum Himmel auf, noch dachten sie an die gerechten Strafen Gottes.
10 Beide
hatten wegen Susanna Liebeskummer; doch keiner sagte dem anderen etwas von
seinem Schmerz.
11 Denn
sie schämten sich darüber, dass sie so begierig waren, mit ihr zusammen zu
sein.
12 Ungeduldig
warteten sie jeden Tag darauf, sie zu sehen.
13 Eines
Tages sagte der eine zum andern: Gehen wir nach Hause, es ist Zeit zum Essen.
Sie trennten sich also und gingen weg,
14 dann
aber kehrte jeder um und sie trafen wieder zusammen. Sie fragten einander nach
der Ursache und gestanden sich ihre Leidenschaft. Daraufhin verabredeten sie
eine Zeit, zu der es ihnen möglich sein sollte, Susanna allein anzutreffen.
15 Während
sie auf einen günstigen Tag warteten, kam Susanna eines Tages wie gewöhnlich in
den Garten, nur von zwei Mädchen begleitet, und wollte baden; denn es war heiß.
16 Niemand
war dort außer den beiden Ältesten, die sich versteckt hatten und ihr
auflauerten.
17 Sie
sagte zu den Mädchen: Holt mir Öl und Salben und verriegelt das Gartentor,
damit ich baden kann.
18 Die
Mädchen taten, wie ihnen befohlen war. Sie verriegelten das Tor und verließen
den Garten durch die Seitenpforte, um zu holen, was ihnen aufgetragen war. Von
den Ältesten bemerkten sie nichts, denn diese hatten sich versteckt.
19 Als
die Mädchen weg waren, standen die beiden Ältesten auf, liefen zu Susanna hin
20 und
sagten: Das Gartentor ist verschlossen und niemand sieht uns; wir brennen vor
Verlangen nach dir: Sei uns zu Willen und gib dich uns hin!
21 Weigerst
du dich, dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann bei dir war und
dass du deshalb die Mädchen weggeschickt hast.
22 Da
seufzte Susanna und sagte: Ich bin bedrängt von allen Seiten: Wenn ich es tue,
so droht mir der Tod; tue ich es aber nicht, so werde ich euch nicht entrinnen.
23 Es
ist besser für mich, es nicht zu tun und euch in die Hände zu fallen, als gegen
den Herrn zu sündigen.
24 Dann
schrie Susanna, so laut sie konnte. Aber zugleich mit ihr schrien auch die
beiden Ältesten
25 und
einer von ihnen lief zum Gartentor und öffnete es.
(........)
61 Dann
erhoben sie sich gegen die beiden Ältesten, die Daniel durch ihre
eigenen Worte als falsche Zeugen entlarvt hatte. Das Böse, das sie ihrem
Nächsten hatten antun wollen, tat man
62 nach dem Gesetz des Mose ihnen an: Man tötete sie.
Susanna im Bade, Georg Schweigger, 1641, Kalkstein, Kunsthistor. Museum, Wien |
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