Mittwoch, 23. März 2016

Am Grab der hl. Birgitta und der hl. Katharina in Vadstena

Klosterkirche in Vadstena

Birgitta von Schweden starb am 23. Juli 1373 in Rom, kurz nachdem sie von der Wallfahrt nach Jerusalem zurückgekehrt war. Ihre Tochter Katharina (Gedenktag am 24. März) und ihr Sohn Birger überführten ihre sterblichen Überreste nach Vadstena, wo sich das Kloster bereits im Bau befand. Katharina war die erste Äbtissin des neuen Klosters.
Birgitta hatte in ihren Offenbarungen die bautechnischen Vorgaben für das Kloster erhalten. Im 28. Kapitel der Revelationes Extravagantes sind die Vorschriften für den genauen Ort der Kirche, die Anzahl der Säulen und Fenster uvm. angegeben.
"Alle Wölbungen über dem Chor und auch dem übrigen Kirchenraum sollen die gleiche Höhe haben es sollen keine kunstvollen Skulpturen an den Türen, Fenstereinfassungen, den Pfeilern und den Wänden angebracht werden, sondern alles soll schlicht gestaltet sein, demütig und stark"




Im Mittelgang sieht der Pilger eines der herausragenden nordischen Kunstwerke des 15. Jahrhunderts, ein großes Triumpfkreuz, das 1420 vom Lübecker Bildhauer Johannes Junge angefertigt wurde. Vermutlich hat es bereits bei der Einweihung der Kirche im Jahr 1430 an dieser Stelle gehangen.

Kreuz, 1420, Klosterkirche Vadstena

links die hl. Birgitta, rechts die hl. Katharina

 "Kreuz und Krone sind Symbole der birgittinischen Spiritualität geworden. Sie gehen zurück auf zwei Visionen, die Birgitta als Kind erfahren hat, die erste mit sieben Jahren. Die Gottesmutter erschien ihr. Maria reichte ihr eine Krone und fragte sie, ob Birgitta diese haben wolle. Birgitta bejahte und spürte dann einen leichten Druck um ihren Kopf, als Maria ihr die Krone aufsetzte.
Die zweite Offenbarung geschah drei Jahre später. Nach einem Gottesdienst sah Birgitta den Gekreuzigten und fragte ihn, wer ihm solches Leid angetan habe.
Er antwortete ihr: ´Die, die mich verachten und meine Liebe vergessen.´"
(S. Hardegger, Weiter Himmel - stille Wege, 32)

Katharina wird dargestellt im Birgittenhabit, mit Buch, Lilie, brennender Lampe und mit einem Hirsch an ihrer Seite
(als Schutz gegen aufdringliche Verehrer)



1989 besuchte Johannes Paul II. die Klosterkirche, die seit 1829 der Schwedischen Kirche gehört, und segnete eine Statue der hl. Katharina von Schweden.

Katharina von Schweden wurde 1489 seliggesprochen




Der Reliquienschrein der hl. Birgitta und der hl. Katharina liegt im nördlichen Seitenschiff der Kirche. Er ist aus Holz, mit Samt verkleidet und mit vergoldeten Beschlägen versehen, und enthält den gesamten Reliquienschatz des Klosters: 23 Gebeine und zwei Schädel. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge stammen die Schädel von Birgitta und Katharina.


In den Steinsockel, auf dem der Schrein steht, ist folgende Inschrift gemeißelt:

Rosa rorans bonitatem,
Stella stillans claritatem,
Birgitta vas gratiae!
Rora caeli pietatem
Stilla vitae puritatem
In vallem miseriae.

Rose, die eitel Güte atmet,
Stern, der Klarheit strahlet,
Birgitta, du Gefäß der Gnade!
Lass himmlische Frommheit fließen,
lass reines Leben strömen
hernieden in dies Tal der Trauer.

Gebet der hl. Birgitta: Herr zeige mir den Weg, und mache mich willig, ihn zu wandern.


 

Vadstena (Steinhaus am Wasser) liegt an einer Bucht des Sees Vättern

3 Kommentare:

  1. Wunderbarer Bericht, wunderbare Bilder. Ja, dieser Ausflug hat sich wieder einmal gelohnt! - Danke!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke! Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich ein gesegnetes Fest der Aufstehung Christi.

      Löschen
    2. Ich war vor 2 Jahren im Rahmen einer Reise nach Schweden auch in Vadstena - leider sind meine wenigen Fotos von damals nicht sehr gut. Darf ich ein paar von den eingestellten Fotos z.B. den Reliquienschrein der hl. Birgitta für mich persönlich kopieren? Das wäre sehr schön.
      Für Ihre Antwort vielen Dank.

      Löschen