Freitag, 12. Februar 2016

Von Maria geheilt - der sel. Reginald von Orleans

Kirche der Dominikanerinnen, Caleruega, Spanien (Geburtsort des hl. Dominikus)

Maria salbt Reginald und er wird gesund, Caleruega


Um 1180 wurde Reginald im Bistum Orleans geboren. Er war Lehrer des Kirchenrechts in Paris und kam als Kanoniker an die Kollegiatskirche Saint-Aignan in Orleans. Auf einer Reise nach Rom 1218 lernte der Dominikus kennen und besuchte die Predigten des Heiligen. Nach seinem Entschluß, dem Predigerorden beizutreten, wurde er schwer krank. Wegen seiner gefährlichen Fieberanfälle konnte er nicht sofort eintreten.
Petrus Ferranda erzählt in seiner `Legende`, daß Reginald auf die Fürbitte der Gottesmutter, - sie salbte ihm Augen, Nase, Mund, Seite, Hände und Füße, damit er die Frohbotschaft des Friedens verkünde -, geheilt und gesund wurde. Nach seiner Genesung wurde er in den Orden aufgenommen. (.....)
Er war es, der Jordan von Sachsen bewog, in den Predigerorden einzutreten. Reginald starb am 1. Februar 1220 in Paris und wurde in der Kirche Notre-Dame des Champs beigesetzt. Papst Pius IX. bestätigte am 8. Juli 1875 seine Verehrung.

(aus: Proprium des Dominikanerordens, 241)

Kirche der Dominikanerinnen, Caleruega



Im Jahr 1218, als Meister Dominikus zu Rom weilte, traf der Meister Reginald, Dekan von Saint-Aignan in Orleans, dort ein, um übers Meer zu fahren. Dieser war ein Mann von bedeutendem Ruf, großer Gelehrsamkeit und gefeierter Würde. Er hatte fünf Jahre zu Paris den Lehrstuhl für kanonisches Recht inne gehabt. Als der nach Rom kam, wurde er von einer schweren Krankheit befallen. Meister Dominikus kam öfters zu ihm, um ihn zu besuchen. Er munterte ihn auf zur Armut Christi und zum Eintritt in seinen Orden und erreichte auch wirklich seine freie und volle Zustimmung, daß er sich dem Orden anschließe; ja, er verpflichtete sich dazu durch Gelübde.
Er wurde von seiner lebensgefährlichen Krankheit befreit, aber nicht ohne die Kraft eines göttlichen Wunders. Es kam nämlich in der Glut seines Fiebers sichtbar zu ihm die Himmelskönigin und Mutter der Barmherzigkeit, die Jungfrau Maria, und salbte ihm Augen, Nase, Ohren, Mund, Lenden, Hände und Füße mit einer heilsamen Salbe, die sie mitgebracht hatte, und sprach dabei die Worte: "Ich salbe deine Füße mit heiligem Öl zur Bereitschaft für das Evangelium des Friedens."
Außerdem zeigte sie ihm die vollständigen Habit dieses Ordens. Da war er sofort gesund und so plötzlich an seinem ganzen Körper wiederhergestellt, daß die Ärzte, die an seinem Aufkommen gezweifelt hatten, sich angesichts seiner Gesundung verwunderten. Dieses große Wunder hat Meister Dominikus später vielen, die heute noch am Leben sind, berichtet. Und als er es einmal zu Paris in einem Vortrag erzählte, war ich selbst dabei.
Nach Wiederherstellung seiner Gesundheit begann Magister Reginald sogleich, sich ganz der Predigt zu widmen. Seine Rede war sehr feurig. Ganz Bologna geriet in Erregung, denn ein neuer Elias schien erstanden zu sein. In jenen Tagen nahm er viele Bologneser in den Orden auf, die Zahl der Jünger begann zu wachsen, immer mehr wurden ihnen zugesellt.
Danach kam Magister Reginald heiligen Angedenkens nach Paris und predigte mit unermüdlichem Eifer in Wort und Werk Christus, und zwar den Gekreuzigten. Aber bald nahm ihn Gott von der Erde hinweg, und früh vollendet, hat er viele Zeiten ausgefüllt.
Bruder Matthäus, der ihn noch in der Welt in Würden und in feiner Lebensweise gekannt hatte, fragte ihn mehrmals voll Bewunderung: "Meister, ist es euch nicht zuwider, daß ihr dieses Ordenskleid angenommen habt?" Darauf antwortete jener mit gesenktem Antlitz: "Ich glaube, daß ich in diesem Orden keine Verdienste erworben habe; denn allzusehr hat es mir darin gefallen."

(Jordan von Sachsen, Aus dem Buch von den Anfängen des Predigerordens, in: Proprium w. o., 242f)

Heilung des sel. Reginald, Altarretabel, Caleruega

Gepriesen sei der Herr,
der seinem Diener Reginald die Mutter der Barmherzigkeit sandte,
um seine Füße zu salben,
damit er das Evangelium des Friedens verkünde.
(Benedictus-Antiphon)

Kloster der Brüdergemeinschaft, hinter der Fassade der Turm, der auf die Zeit des hl. Dominikus zurückgeht
 
Herr, unser Gott, die Mutter der Barmherzigkeit hat dem seligen Reginald geholfen,
den Dienst der Predigt in evangelischer Armut zu wählen
und andere für diese Lebensform zu gewinnen.
Lenke auf seine Fürsprache unsere Schritte nach deinem Wort,
damit wir mit weitem Herzen den Weg deiner Gebote gehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)

Blick vom Turm auf die Kirche und das Kloster der Nonnen

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