Samstag, 31. Oktober 2015

Die Rosenkranzkönigin von Pompei und ihr Anwalt Bartolo Longo


Vor 35 Jahren, am 26.10.1980, hat Johannes Paul II. den Rechtsanwalt Bartolo Longo seliggesprochen. Bartolo Longo wird am 10. Februar 1841 in eine gläubige Familie hingeboren und erhält bei den Piaristen eine katholische Erziehung. Durch das Studium an der Universität Neapel gerät er in kirchenfeindliche Kreise und verstrickt sich in okkulte Praktiken. Ein Freund rät ihm, bei  P. Alberto Redente, einem Dominikaner, Hilfe zu suchen. Im Beichtstuhl geschieht das Wunder, dass Bartolo am 29. Mai 1865 neu zum Glauben findet. Er schließt sich einer dominikanischen Laiengesellschaft an und nennt sich Fra Rosario (Bruder Rosenkranz). Ein Rosenkranzbild, das er geschenkt erhält, erweist sich als Gnadenbild. Wunder und Bekehrungen geschehen, so dass es notwendig wird eine neue Kirche zu errichten. Neben der Rosenkranzbasilika erbaut er ein Waisenhaus für Buben und Mädchen und ein Heim für Kinder, deren Eltern straffällig geworden waren.
85jährig stirbt Bartolo Longo, in der rechten Hand das Kreuz, in der linken den Rosenkranz haltend, kurz vor dem Rosenkranzfest, am 5. Oktober 1926.

Video: Die Jungfrau von Pompei (gloria.tv)
Konrad Sterninger in der Vision 2000 über Bartolo Longo


Rosenkranzbasilika, Santuario della Beata Vergine del Rosario, Pompei

 
Kommt alle zu Mir!




Als er eines Tages im Oktober ziellos durch die Felder streift, von deprimierenden Gedanken über seine sündige Vergangenheit und die trostlose Lage der Bevölkerung dieses Landstrichs umgetrieben, trifft ihn ein Wort des hl. Dominikus wie eine Erleuchtung: "Wenn du Rettung suchst, verbreite den Rosenkranz!" So hat es Maria versprochen: "Wer den Rosenkranz verbreitet, ist gerettet."
 
In seinen Lebenserinnerungen schreibt Bartolo Longo darüber: Dieser Gedanke war wie ein Blitz, der die Dunkelheit der stürmischen Nacht durchbrach. Satan, der mich wie eine Beute umklammert hielt, erahnte seine Niederlage und wollte mich umso mehr in seinen höllischen Schlingen fesseln. Es war der letzte Kampf, ein erbittertes Ringen. Mit dem Mut der Verzweiflung erhob ich mein Gesicht und meine Hände zum Himmel und, zur himmlischen Jungfrau gewandt, schrie ich: "Wenn das wahr ist, was du dem hl. Dominikus versprochen hast, daß gerettet ist, wer den Rosenkranz verbreitet, dann werde ich gerettet werden, denn ich werde dieses Gebiet von Pompei nicht verlassen, ohne daß ich hier deinen Rosenkranz verbreitet habe." 

Ruhe und Frieden und die Gewißheit, eines Tages erhört zu werden, kehren daraufhin in das Herz von Bartolo Longo ein. In der Ferne beginnt eine Glocke, den mittäglichen Angelus zu läuten. Bartolo Longo betet kniend den englischen Gruß. Als er wieder aufsteht, Tränen in den Augen, hat ein neues Kapitel der Geschichte seinen Anfang genommen.
(http://www.betet.info/Betet_den_Rosenkranz.html)






Gnadenbild von Pompei




Bevor ich das Heiligtum betreten habe, um gemeinsam mit euch den Rosenkranz zu beten, habe ich kurz vor dem Schrein des sel. Bartolo Longo verweilt, und im Gebet habe ich mich gefragt:
»Woher bekam dieser große Apostel Marias die notwendige Kraft und Ausdauer, um ein so beeindruckendes Werk zu vollbringen, das nunmehr auf der ganzen Welt bekannt ist? Bekam er sie nicht gerade aus dem Rosenkranz, den er als wahres Geschenk aus dem Herzen der Muttergottes annahm?«
Ja, so war es in der Tat! Das bezeugt die Erfahrung der Heiligen: Dieses volkstümliche Mariengebet ist ein kostbares geistliches Mittel, um in der Vertrautheit mit Jesus zu wachsen und in der Schule der allerseligsten Jungfrau zu lernen, stets den göttlichen Willen zu tun. Es ist eine Betrachtung der Geheimnisse Christi in geistlicher Vereinigung mit Maria, wie der Diener Gottes Paul VI. im Apostolischen Schreiben Marialis cultus hervorgehoben hat (vgl. Nr. 46) und mein Vorgänger Johannes Paul II. später im Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariae ausführlich darlegte, das ich heute der Gemeinschaft von Pompeji und einem jeden von euch im Geiste noch einmal überreiche.
Ihr, die ihr hier in Pompeji lebt und wirkt, besonders ihr, liebe Priester, Ordensmänner, Ordensfrauen und Laien, die ihr in diesem einzigartigen Teil der Kirche wirkt, seid alle berufen, euch das Charisma des sel. Bartolo Longo zu eigen zu machen und in dem Maße und auf die Weise, wie Gott es euch gestattet, wahre Apostel des Rosenkranzes zu werden.

Aber um Apostel des Rosenkranzes zu sein, muß man die Schönheit und die Tiefe dieses einfachen und jedem Menschen zugänglichen Gebets persönlich erfahren. Vor allem muß man sich von der Jungfrau Maria an der Hand führen lassen, um das Antlitz Christi zu betrachten: ein freudenreiches, lichtreiches, schmerzhaftes und glorreiches Antlitz. Wer wie Maria und gemeinsam mit ihr die Geheimnisse Jesu bewahrt und sie unermüdlich betrachtet, der macht sich seine Empfindungen immer mehr zu eigen und wird ihm ähnlich.
Ich möchte in diesem Zusammenhang einen schönen Gedanken des sel. Bartolo Longo zitieren. Er schreibt:
»Wie zwei Freunde, die sich öfters besuchen, sich in ihren Gewohnheiten anzugleichen pflegen, so können auch wir, die wir in familiärer Vertrautheit mit Jesus und der Jungfrau in der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse sprechen und gemeinsam ein und dasselbe Leben in der Kommunion vollziehen, ihnen gleich werden, soweit dies unsere Begrenztheit erlaubt: Von diesen höchsten Beispielen können wir das demütige, arme, verborgene, geduldige und vollkommene Leben erlernen« (I Quindici Sabati del Santissimo Rosario, 27. Aufl., Pompeji 1916, S. 27; zitiert in Rosarium Virginis Mariae, 15).
(Papst Benedikt XVI. in Pompei, 19. Oktober 2008)

Grab des sel. Bartolo Longo, Pompei





Die göttliche Vorsehung wollte mir die Freude machen, Bartolo Longo durch Seligsprechung am 26. Oktober 1980 zur Ehre der Altäre zu erheben. Und heute, bei der Hundertjahrfeier des Bittgebets, möchte auch ich mich mit der unermeßlichen Menge vereinigen, die in glühendem Gebet im Heiligtum der Madonna und auf dem großen Platz von Pompeji versammelt ist.
Ich lade deshalb alle, die mich in diesem Moment hören, ein, sich geistig diesem betenden Chor und dem folgenden letzten Teil des Bittgebets anzuschließen:

„O gesegneter Rosenkranz Mariens,
süße Kette, die uns mit Gott verknüpft,
Band der Liebe, das uns mit den Engeln verbindet.

Turm der Rettung vor den Angriffen der Hölle,
sicherer Hafen beim gemeinsamen Schiffbruch, wir werden nie von Dir lassen.

Du wirst uns Stärkung sein in der Stunde des Todes,
Dir der letzte Kuß des erlöschenden Lebens.

Und das letzte Wort auf unseren Lippen wird Dein süßer Name sein,
o Rosenkranzkönigin von Pompeji, unsere liebe Mutter,
Zuflucht der Sünder, erhabene Trösterin der Betrübten.

Sei überall gepriesen, heute und immer, im Himmel und auf Erden. Amen.
(Papst Johannes Paul II. beim Regina coeli, 8. Mai 1983)



Hl. Dominikus


Pompei, die marianische Stadt, Bartolo Longo Denkmal



Allmächtiger, ewiger Gott!
Wir loben Dich, weil Du uns den Seligen Bartolo Longo,
den leidenschaftlichen Rosenkranzapostel als ein leuchtendes Vorbild
des großen Einsatzes für das evangelische Werk geschenkt hast.
Wir danken Dir für seine außerordentliche geistige Reise, seine prophetischen Träume,
seine unermüdliche Arbeit für die Ärmsten und Elenden und seine Frömmigkeit,
mit der er Deiner Kirche gedient und Pompeji neu auferbaut hat.
Wir bitten Dich, nimm Bartolo Longo bald in das Verzeichnis Deiner Heiligen auf,
so dass jeder, der ihn als leuchtendes Vorbild für sein Leben nimmt,
durch seine Vermittlung viele Gnaden geschenkt bekommt. Amen.

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