Donnerstag, 14. Mai 2015

Christi Himmelfahrt


Christi Himmelfahrt, Rosenkranzaltar in d. Turiner Dominikanerkirche

In seiner Abschiedsrede an die Jünger hob Jesus besonders die Bedeutung seiner „Heimkehr zum Vater“ hervor, der Krönung seiner ganzen Sendung. Denn er ist in die Welt gekommen, um den Menschen zu Gott zurückzuführen, und zwar nicht auf einer geistigen Ebene – als Philosoph oder Weisheitslehrer –, sondern in Wirklichkeit, als Hirte, der die Schafe in ihren Stall zurückbringen will.

Diesen „Auszug“ (Exodus) zur himmlischen Heimat, den Jesus persönlich erlebte, hat er in allem für uns auf sich genommen: Für uns ist er vom Himmel herabgestiegen, und für uns fuhr er zu ihm auf, nachdem er dem Menschen in allem gleich geworden war, erniedrigt bis zum Tod am Kreuz, und nachdem er den Abgrund der größten Gottesferne berührt hatte.
Gerade aus diesem Grund hat Gott an ihm Gefallen gefunden und „ihn über alle erhöht“ (Phil 2,9) und ihm so die Fülle seiner Herrlichkeit zurückerstattet, jetzt aber in unserer menschlichen Natur. Gott im Menschen, der Mensch in Gott: Das ist nun keine theoretische, sondern eine wirkliche Wahrheit.

Deshalb ist die christliche Hoffnung, die ihren Grund in Christus hat, keine Illusion, sondern wir haben, wie der Brief an die Hebräer sagt, „in ihr… einen sicheren und festen Anker der Seele“ (Heb 6,19), einen Anker, der in den Himmel eindringt, wohin Christus uns vorangegangen ist.

(aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. zum Regina Caeli, 5. Mai 2008)

Hoffnung-ein sicherer Anker der Seele, Kanzel, Basilika Pöllau

Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
 
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Tagesgebet)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen