Donnerstag, 12. Dezember 2013

Die Witwe Johanna Franziska von Chantal in geistlicher Begleitung von Franz von Sales

Die von 1941 bis 1952 entstandenen zwölf Glasfenster der Heimsuchungsbasilika von Annecy zeigen Lebensstationen der hl. Johanna Franziska von Chantal und des hl. Franz von Sales.

1. Fenster: Die Jugendzeit von Johanna Franziska von Chantal

2. Fenster: Johanna Franziska von Chantal als Gattin und Mutter

Das dritte Fenster (mittlerer Teil des Fensters) erzählt, wie es zur Begegnung von Franz von Sales mit Frau von Chantal kommt. Anfang des Jahres 1604 bereitet Franz von Sales im Schloss Thorens seine Fastenpredigten vor. Eines Morgens sieht er nach der hl. Messe in einer Vision die drei Frauen, mit denen er später den Heimsuchungsorden gründen wird, Frau von Chantal, Marie-Jaqueline Favre und Jeanne-Charlotte de Brechard.



Der obere Teil des Fensters zeigt Franz von Sales am 5. März 1604 in Dijon bei einer Fastenpredigt, der Johanna Franziska aufmerksam zuhört.

"Halten Sie sich ganz fest in Gottes Gegenwart. Tun Sie es mit allen Mitteln, die Sie kennen. Hüten Sie sich vor Hast und Unruhe, denn nichts hindert den inneren Fortschritt mehr als dies. Versenken Sie ohne Gewalt und ganz ruhig ihr Herz in die Wunden des Herrn. Haben Sie unbegrenztes Vertrauen, daß seine Barmherzigkeit und Güte sie nie verlassen wird. Hören Sie darob nicht auf, sein heiliges Kreuz zu umfassen.
Nach der Liebe zu unserem Herrn empfehle ich Ihnen die Liebe zu seiner Braut, der Kirche. Sie ist die edle und sanfte Taube, die als einzige ihrem göttlichen Bräutigam Kinder zu schenken vermag. Danken Sie Gott oft und oft für die Gnade, eine `Tochter der Kirche´ sein zu dürfen. So tat es Mutter Theresia, die dieses Wort auf dem Sterbebett mit großer Freude aussprach. Richten Sie Ihre Blicke auf den Bräutigam und die Braut; sagen Sie zum Herrn: `Wie schön ist doch Deine Braut!´ und zu ihr: `O Braut, welches Glück, einem göttlichen Herrn vermählt zu sein!´

(aus dem 2. Brief des hl. Franz von Sales an Frau von Chantal, 3. Mai 1604)



Am 24. August übernimmt der Bischof von Genf die geistliche Leitung von Johanna Franziska und gibt ihr Lebensregeln: tägliche Meditation und Besuch der hl. Messe, Gebet beim Stundenschlag und die Gehorsamsregel: Alles soll man aus Liebe tun und nichts gezwungen, man soll den Gehorsam mehr lieben als den Ungehorsam fürchten.
 


Andre Fremyot, der Bruder von Frau von Chantal, war Erzbischof von Bourges und stellt Franziska Franz von Sales vor (Hauptszene im unteren Teil).

Franz von Sales mit Johanna Franziska von Chantal, Heimsuchungsbasilika, Annecy, Frankreich

Il est fort vrai
que c´est la volonte de Dieu
qui me charge de votre conduite spirituelle.

Es ist sehr wahr, dass es Gottes Wille ist, der mir aufträgt, sie geistlich zu führen.

Mit diesen Worten übernahm Franz von Sales am 22. August 1604 anlässlich einer Pilgerreise nach Saint-Claude (Jura) die geistliche Vaterschaft von Frau von Chantal.

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