Montag, 3. Dezember 2012

Am Geburtsort des Hl. Franz Xaver

In der aus dem zehnten Jahrhundert stammenden Burg von Javier wurde 1506 Franz Xaver geboren. Um 1900 haben die Jesuiten eine Kirche erbaut. Heute ist die Burg Wallfahrtstätte und Museum.

Zur Einstimmung 4000 Jugendliche beim Weltjugendtag in Javier.

Und zwei hurtige Rehleins knapp vor Javier



«Xaver, was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, seine Seele aber verliert?»(Mt 16,26). Diese Worte mit der Mahnung unseres Herrn wurden von Ignatius von Loyola an Franz Xaver gerichtet, der sie folgendermaßen kommentierte: «Bedenkt, dass die Welt eine Lehrmeisterin ist, die Versprechungen macht und nicht Wort hält. Und selbst wenn sie ihre Versprechen an euch hält, wird sie euer Herz niemals zufriedenstellen. Nehmen wir aber einmal an, dass sie euer Herz doch zufriedenstellt, wie dauerhaft wird euer Glück sein? Wird es in jedem Fall über euer Leben hinaus andauern? Und was werdet ihr bei eurem Tod in die Ewigkeit mitnehmen?» Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seinem Leben aber Schaden leidet? Der Spruch fand nach und nach Eingang in Franz Xavers Herz und schlug dort tiefe Wurzeln. Das war der Beginn seines Weges, der ihn zu einem der größten Heiligen der Kirchengeschichte machte.

Nur eine Leidenschaft

Franz wurde am 7. April 1506 auf Burg Javier in Navarra im Nordosten Spaniens geboren. Weil sein Vater in einem Krieg gegen die kastilische Krone an der Seite des Königs von Navarra gekämpft hatte, verlor er 1512 seinen gesamten Besitz und starb 1515 vor Kummer. Im folgenden Jahr wurde die Festung Javier geschleift, die Ländereien der Familie wurden konfisziert. Als Xaver die Volljährigkeit erreichte, war seine Familie ruiniert. In dieser Ausgangslage erschien ihm eine militärische Laufbahn nicht verlockend. Im September 1525 verließ er seine Mutter und seine Brüder, die er in dieser Welt nie mehr wiedersehen sollte, und reiste zum Studieren nach Paris, wo er im Collège Sainte-Barbe unterkam; die meisten seiner Mitbewohner führten ein wenig erbauliches Leben. Allerdings befanden sich zwei Männer von außergewöhnlicher Frömmigkeit darunter, Pierre Le Fèvre und Ignatius von Loyola. Letzterer stammte aus dem Navarra nahegelegenen Baskenland und dachte bereits seit einiger Zeit über die Gründung eines religiösen Werkes zum Wohl der Kirche nach; als er sich von den seelischen Qualitäten Pierres und Xavers überzeugt hatte, versuchte er sie für seine spirituellen Anliegen zu gewinnen. Leicht gewann er Pierre Le Fèvre für die gute Sache. Bei Xaver war das schwieriger. Er hatte sich zwar dank der Ratschläge von Ignatius und Pierre von seinen suspekten Bekannten bereits abgewandt und die von den Anhängern Calvins in Paris verbreiteten verderblichen Lehren zurückgewiesen, doch sein stolzes und für weltliche Ambitionen aufgeschlossenes Herz fühlte sich von dem von Ignatius propagierten düsteren und entsagungsvollen Leben abgestoßen. So suchte Ignatius, ein scharfsinniger Seelenkenner, zunächst einen Zugang zu Xavers Gefühlen, der mittlerweile als Philosophieprofessor nach einer schönen Karriere und einer großen Hörerschaft strebte. Ignatius fand so viele Schüler für Xaver, dass dieser in ihm schließlich einen wahren Freund sah, dem er sich anvertrauen konnte. Ignatius nützte diese Freundschaft, um Xaver an die Eitelkeit der Größen und der Vorteile dieser Welt zu erinnern, wie auch an ihre Nutzlosigkeit für das ewige Leben. Von der Gnade Gottes berührt, nahm Xaver nun an den dreißig Tage dauernden Geistlichen Übungen teil. Von da an hatte er nur noch eine Leidenschaft: Jesus Christus zu lieben und andere zu Ihm zu führen. (Quelle)

Zuerst wird der Plan studiert




Der Rundgang durch die Javier-Burg beginnt bei einer Tasse Kaffee.


Spanischer Kaffee ist dem italienischen ebenbürtig. Was soll der Pilger sonst machen, wenn a) die Burg noch geschlossen ist und b) er noch nicht gefrühstückt hat?

Über eine Zugbrücke betritt man die Burg

Die Burg zu Zeiten Franz Xavers

Museum in der Burg von Javier (Castello de Javier)
Blick vom Aussichtsturm



Ein Christus aus Nussbaumholz, der der Überlieferung nach beim Tod des Heiligen Blut schwitzte.

Museum in Javier, Tod des Heiligen Franz Xaver


Glasfenster in der Kirche, Franz Xaver ruft die Kinder mit der Glocke zusammen


Altarraum der Kirche in Javier
Wo immer du als Pilger ankommst, Johannes Paul II. war schon vor dir da.


Und nach erfolgreichem Wallfahren steht shoppen auf dem Programm
Ein Gebet, das der hl. Franz Xaver selbst verfaßt und oft gebetet hat, zeigt, was ihn im Innersten bewegt hat.

O Gott, von Herzen lieb ich Dich,
nicht, daß du gnädig rettest mich,
noch weil du, die nicht lieben Dich
mit Feuer strafest ewiglich.
O Jesus, Du hast gänzlich mich
am Kreuz umschlungen innerlich.
Du trugst die Nägel, trugst den Speer,
und viele Schmach und Leiden schwer.
Und Schmerzen ohne Zahlen,
und blut´gen Schweiß und Qualen,
den Tod - dies  trugst Du all für mich,
für mich, den Sünder, gnädiglich.
Wie sollt ich denn nicht lieben Dich,
Dich, Jesus, der so liebte mich? -
Nicht, daß Du einst beseligst mich,
und ew´ger Pein entreißest mich.
Nein, so wie Du geliebet mich,
so lieb und will ich lieben Dich.
Allein, weil Du mein König bist,
Allein nur, weil mein Gott Du bist. Amen.

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