Dienstag, 24. Januar 2012

Zusammenarbeit von Mann und Frau bei ausdrücklicher Anerkennung ihrer Verschiedenheit

Mit Johanna Franziska von Chantal gründete Franz von Sales 1610 eine Gemeinschaft für Frauen, die den Kranken und Armen beistehen sollte. Einen Monat vor der Gründung schreibt er an Frau von Chantal:

Meine liebe Tochter!

Ich muß schon sagen, daß mir unsere Kongregation sehr am Herzen liegt, denn ganz gegen meine Gewohnheit träume ich davon und finde beim Erwachen ihre Idee vor mir. Gott möge seine gute und allmächtige Hand darüberhalten.

O meine Tochter, welchen Trost fand ich doch gestern in der Betrachtung des Todes und Begräbnisses des Erlösers! .....

O Gott, wenn dieser Erlöser so viel für uns getan hat, was sollten wir da nicht für ihn tun?
Wenn er sein Leben für uns ausgehaucht hat, warum sollen wir nicht unser ganzes Leben seinem Dienst und der reinsten Liebe anheimgeben?
Schließlich stelle ich mir vor, daß unser Herr diese Pflanze setzen, sie mit seinem Segen begießen und sie Früchte der Heiligung bringen lassen wird.

Paray Le Monial, Klosterkirche d. hl. Margareta Maria Alacoque

Als ich neulich diesen Plan seiner göttlichen Majestät empfahl, war ich gewiß beschämt darüber, daß es sich hiefür meines und Ihres, also unseres Herzens bedient; denn wenn es auch die Vernunft nicht eingestehen will, so vermag ich doch dieses Herz weder in der Freude, noch in der Beschämung in zwei aufzuspalten. Wir sind doch nur allzu glücklich, seiner himmlischen Güte diesen Dienst erweisen zu dürfen.

Paray Le Monial
Gott sei Ihr Gott, meine liebe Tochter, Gott sei Ihr Gott; und Ihr Herz, das Sie ihm bereitet haben, sei sein Haus und sein Altar, auf dem er Tag und Nacht nur das Feuer seiner heiligen Liebe brennen und leuchten lasse.... (Aus den Briefen des Franz von Sales an Frau v. Chantal, 5. Mai 1610)

Soweit zur Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt.

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