Papst Cornelius, St. Paul vor den Mauern, Rom |
Papst
Lebensdaten: geboren in Rom, gestorben im Juni 253 in Civitavecchia
Lebensgeschichte: Der römische Priester Cornelius wurde 251 zum Bischof von Rom gewählt, als die aussichtsreicheren Kandidaten nach der Christenverfolgung des Kaisers Decius im Kerker saßen. Sein Konkurrent Novatian warf ihm vor, sich eine heidnische Opferbescheinigung erschlichen zu haben und deswegen unwürdig zu sein, und ließ sich zum Gegenbischof weihen – das erste Papstschisma war ausgebrochen.
Die Entscheidung brachte die Frage, wie mit denjenigen umgegangen werden sollte, die während der Christenverfolgung öffentlich vom Glauben abgefallen waren. Novatian verfolgte mit einigen nordafrikanischen Bischöfen einen unnachgiebigen Kurs, während Cornelius und sein Unterstützer Cyprian von Karthago statt des sicheren Martyriums für alle lieber Buße und Vergebung forderten. Auf einer Synode in Rom mit 60 Bischöfen wurden Novatian und seine Anhänger aus der Kirche ausgeschlossen.
Briefe, mit denen sich Cornelius die Unterstützung wichtiger Bischofssitze sicherte, geben detaillierten Aufschluss über die Zusammensetzung der römischen Kirche zur damaligen Zeit. In der Millionenstadt lebten damals etwa 30.000 bis 50.000 Christen. Neben 46 Priestern waren sieben Diakone und über 100 Träger niederer Weihen liturgisch und seelsorgerisch tätig.
Als unter Kaiser Gallus die Christenverfolgungen wieder einsetzten, wurde Cornelius nach Centumcellae, dem heutigen Civitavecchia, verbannt, wo er im Juni 253 eines natürlichen Todes starb.
Verehrung/Brauchtum: Cornelius, der mit Cyprian im Ersten Eucharistischen Hochgebet genannt wird, wurde in der Calixtus-Katakombe bestattet und ab dem 9. Jahrhundert besonders im Rheinland verehrt, wo ihn eine hübsche Legende zum Patron der Liebenden stilisiert: Als in Neuss ein junger Künstler eine Corneliuskapelle ausschmückte und sich in die Tochter des Hauses verliebte, wollte der Vater nur dann in die Hochzeit einwilligen, wenn der abgebildete Papst selbst dem zustimme, was die Statue alsbald tat.
Wichtige Reliquien befinden sich im Aachener Kornelimünster sowie in der Kölner Severinskirche. Cornelius gehört zusammen mit den heiligen Quirinus, Hubertus und Antonius zu den Vier Heiligen Marschällen. Sein Gedenktag am 16. September hängt mit der Niederlegung seiner Gebeine zusammen. Zum Viehpatron wurde Papst Cornelius wegen des lateinischen „cornu – Horn“, Epilepsie hieß nach ihm die „Kornelkrankheit“.
Darstellung: als Papst mit Tiara und Horn
Patron: der Bauern, der Liebenden, des Hornviehs, gegen Krämpfe, Ohren- und Nervenleiden sowie Epilepsie
(Bistum Augsburg)
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