Dieser Josef, den wir Gläubige freudig verehren,
dessen hohe Triumpfe wir besingen,
hat an diesem Tag
die Freuden des ewigen Lebens erlangt.
O überaus glücklich, o überaus selig,
dem zu seiner letzter Stunde
Christus und die Jungfrau zugleich wachend beigestanden
mit heiterem Gesicht.
Von hier geht er als Sieger über die Unterwelt;
gelöst von der Fessel des Fleisches,
in ruhigem Schlaf zu den ewigen Wohnungen
und umgibt seie Schläfen mit glänzenden Kronen.
Also wollen wir alle dringend den Herrschenden bitten,
dass er uns beistehe
und Verzeihung für unsere Schuld erlange,
uns verleihe die Gaben himmlischen Friedens.
Dir sei Beifall, Dir sei Ehre,
Dreifaltiger Gott,der Du herrscht
und dem treuen Knecht goldene Kronen verleihst,
durch alle Ewigkeit. Amen.
(Iste, quem laeti colimus, fideles, Diurnale Romanum)
Hl. Josef, Krypta in Lourdes |
Heiliger Josef, der Schweigende
Das Schweigen Josefs ist nicht Ausdruck
innerer Leere, sondern im Gegenteil der Fülle des Glaubens, den er im Herzen
trägt und der alle seine Gedanken und Handlungen leitet.
Durch dieses Schweigen
bewahrt Josef gemeinsam mit Maria das Wort Gottes, das er in der Heiligen
Schrift kennengelernt hatte, und stellt ihm fortwährend die Ereignisse im Leben
Jesu gegenüber; sein Schweigen ist durchdrungen vom beständigem Gebet - ein
Gebet des Lobpreises an dem Herrn, der Anbetung seines heiligen Willens und der
vollkommenen Hingabe an seine Vorsehung.
Man übertreibt nicht, wenn man denkt,
dass - auf menschlicher Ebene - Jesus von seinem "Vater" Josef jene
starke Innerlichkeit lernte, die Voraussetzung der wahren Gerechtigkeit ist,
jener "grösseren Gerechtigkeit" nämlich (vgl. Mt 5,20), die Jesus
eines Tages seine Jünger lehren wird.
Papst Benedikt XVI., Angelus, 18. Dezember 2005, 4. Adventssonntag
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