Mittwoch, 13. Juni 2018

Hier wurde Antonius von Padua getauft (inkl. Fischpredigt)

links Geburtskirche des hl. Antonius, rechts Kathedrale von Lissabon

Wir kommen!

Kathedrale von Lissabon

In der Kathedrale wurde der hl. Antonius 1195 getauft, eine spätere Überlieferung
gibt als Datum den 15. August an.



Die Keramikfliesen stammen aus dem 17. Jahrhundert,
Hilfe, ich stehe unter Wasser!

Das Taufbecken ist aus dem 12. Jahrhundert






So wie es bei Franziskus die Vogelpredigt gibt, finden wir bei Antonius Fischpredigt. Sie soll in Rimini stattgefunden haben, das von einer Gruppe Häretikern beherrscht war. Bei der Ankunft von Antonius beschlossen die Stadtvorsteher, dass niemand seine Predigten anhören dürfe; in der Tat findet der Heilige keinen Zuhörer für seine Predigten: Die Kirchen sind leer, auf den Plätzen hört ihm niemand zu oder es scheint, als würde ihn niemand bemerken. Beim Spazierengehen denkt er nach, und als er ans Meer kommt, beginnt er seine Predigt:

Da ihr euch des Wortes Gottes unwürdig zeigt, wende ich mich an die Fische, um eure Ungläubigkeit noch deutlicher zu unterstreichen."

Und zu Hunderten, zu Tausenden schwimmen die Fische heran und hören die Worte der Ermahnung und des Lobes des Heiligen.


Fischpredigt des hl . Antonius, Kathedrale von Lissabon

Warum nämlich sollte der begnadete Verkündiger des Gotteswortes den Fischen am Strand der Adria predigen, wenn er die Menschen gefunden hätte, die bereit gewesen wären, seiner Predigt zu lauschen? So aber scheint es den Häretikern gelungen zu sein, seine Predigten zu boykottieren und ihm das Publikum abspenstig zu machen. Eine bittere Erfahrung für jeden, der sich auf eine Predigt vorbereitet hat und davon überzeugt ist, daß gesagt werden muß, was gesagt werden soll. Dann ist es Trost für den Prediger und Mahnung an die Adresse der Verstockten, wenn zumindest die Fische sich für die Worte des Heils interessieren. Hat nicht Jesus selbst gesagt: "Ich sage euch, wenn diese schweigen, dann schreien die Steine" (Lk 19,40)?

Zugleich spricht diese Legende von der unverdrossenen Glaubenshaltung des jungen Wanderpredigers, der sich von Anfang an daran gewöhnte, für die Wahrheit des Evangeliums einzutreten, "sei es gelegen oder ungelegen" (2 Tim 4,2). Gerade mit dieser bedingungslosen Bereitschaft erfüllte er die Mahnung des Ordensvaters "Alle Brüder sollen durch die Werke predigen", denn er wußte:
"Der Prediger spricht mit zwei Lippen, mit seinem Leben und mit seinem guten Ruf. Diese beiden Lippen sollen sein Wissen wahren, damit er alles, was er weiß und predigt, sich durch sein gutes Leben, dem Nächsten aber durch sein Wissen wahre. Von diesen beiden Lippen fließt die Kunst einer fruchtbaren Predigt."
Solche Autorität des gelebten Lebens macht freilich gediegenes Wissen nicht überflüssig.  
"Der Prediger muß Wissenschaft und Erkenntnis besitzen. Zunächst soll er wohl zu unterscheiden wissen, was, wem und wann er predigt, sodann soll er bei sich selbst erkennen, ob er das, was er anderen predigt, auch selbst tut. "
(J. Lang, Antonius von Padua begegnen, Antonius, Sermones I, 436)

Dreifaltigkeitsdarstellung

Taufe des Herrn

Impuls des hl. Antonius zur Tauferneuerung:

Liebe Gott aus ganzem, nicht aus halbem Herzen,
denn Gott kennt keine Teile, sondern ist ganz an allen Orten, 
und darum will Er auch in dir nicht nur einen Teil des Herzens,
denn Er ist ja ganz in seinem Eigentum.

Behältst du dir aber einen Teil deines Herzens zurück,
dann gehörst du dir, nicht Ihm.

Willst du Ihn ganz besitzen?

Schenk Ihm alles, was du bist und Er schenkt dir alles, was Er ist.
Denn, hast du nichts mehr von dir, dann hast du Ihn und dich ganz.

(Pur Spezial, Antonius v. Padua, 15)


Bild über der Taufkapelle: Herabkunft des hl. Geistes zu Pfingsten


Am Grab des hl. Antonius in Padua
Die Geburtskirche des hl. Antonius von Lissabon
Die Marienminne des hl. Antonius von Padua
Antonius und der Esel 
ODER: Antonius´ Beitrag zur Verehrung des Allerheiligsten
Gebet als Liebesbeziehung

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