Samstag, 14. September 2013

Die Kreuzesreliquie in S. Croce in Gerusalemme


S. Croce in Gerusalemme, Rom

Santa Croce in Gerusalemme (Heiliges Kreuz) in Jerusalem gehört zu den sieben Hauptkirchen Roms. Sie werden bei der Siebenkirchenwallfahrt an einem einzigen Tag aufgesucht. Ähnlich wie S. Lorenzo fuori le Mura spielt sie im Bewußtsein der Rompilger eine untergeordnete Rolle.

Kaiser Konstantin der Große und seine Mutter Helena (306-337) haben wahrscheinlich auf dem Palast Sessoriano, der als Wohnsitz der Kaiser diente, eine Kirche errichtet. Darin sollten jene Reliquien aufbewahrt werden, die Helena in Jerusalem gefunden und nach Rom zurückgebracht hatte. Die Kirche wurde Basilica Heleniana bzw. Sessoriana genannt, offiziell hieß sie "Hierusalem".

Helena mit dem Kreuz, Fassada S. Croce in Gerusalemme

vlnr: Helena, Evangelisten Lukas, Matthäus, Johannes, Markus, Kaiser Konstantin

Fassadenkrönung von S. Croce in Gerusalemme:
Evangelist Markus u. Kaiser Konstantin

Das Portal führt in ein Atrium mit Kuppelgewölbe



Kosmatenfußboden aus dem 12. Jahrhundert

Das Apsisfresko erzählt die Geschichte von der Auffindung des Kreuzes, in einer
Basalturne unter dem Altar befinden sich Reliquien der Hll. Caesarius u. Anastasius


Segnender Christus in einer Mandorla von Engel (1492)
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben

Im Jahre 1570 wurden die Reliquien aus der unterirdischen Kapelle der hl. Helena entfernt und in einen darüberliegenden Raum gebracht, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Später entschloss man sich zum Bau einer Reliquienkapelle, die 1952 fertiggestellt wurde. In ihr werden Fragmente des Kreuzes, der Titulus mit einem Teil der Aufschrift "Jesus von Nazareth, der König der Juden" (INRI), ein Kreuznagel und zwei Dornen der Krone Jesu zur Verehrung aufbewahrt.



Reliquienkapelle, S. Croce in Gerusalemme


Reliquiar für das Kreuz




Die hl. Helena wird in den Himmel aufgenommen (1744)

Großschrift: Sei gegrüßt, o Kreuz, du einzige Hoffnung, Hl. Bernard, Kirchenlehrer,
Fasciculus myrrhae dilectus meus mihi (ein Myrrenbündel ist mir mein Geliebter (Hoheslied 1,13);
ab 1049 betreuen Benediktiner das Kloster, 1561 übernehmen es Zisterzienser

Der Sohn Gottes ist in die Welt gekommen, Mensch geworden, hat die Passion erlitten, 
uns aus der Gefangenschaft errettet und hat die Menschennatur verherrlicht,
weil Gott uns liebt, nicht nur die Gerechten, sondern auch die Sünder,
und weil er seinen Sohn für uns in den Tod geschickt hat,
auf dass wir in mitreissender Liebe für ihn entflammen.

Wir müssen Gott dafür lieben, dass er uns erschaffen hat,
aber umso mehr dafür, dass er uns erlöst hat.
Wir müssen ihn lieben, weil er uns das Leben geschenkt hat,
weil er uns durch den Tod seines Sohnes errettet hat, so dass uns auf ewig das Paradies offen steht.

Wir lieben Gott, weil er uns liebt.

(Bernhard von Clairvaux)

hl. Benedikt von Nursia und hl. Bernard von Clairvaux, Glasmalerei


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