Sonntag, 2. Februar 2025

Der Sohn wird dem Vater übergeben

 

Darstellung des Herrn, Corpus Christi Brixton

Der hl. Lukas unterstreicht in seiner Erzählung von der Kindheit Jesu, daß Maria und Josef dem Gesetz des Herrn treu waren. Mit großer Frömmigkeit erfüllen sie all das, was nach der Geburt eines männlichen Erstgeborenen vorgeschrieben ist. Es handelt sich um zwei sehr alte Vorschriften: eine davon betrifft die Mutter, die andere das neugeborene Kind. Für die Frau ist vorgeschrieben, daß sie sich 40 Tage der rituellen Praktiken enthalten und danach ein zweifaches Opfer darbringen soll: ein Lamm als Brandopfer und eine junge Taube oder Turteltaube als Sündopfer; wenn die Frau aber arm ist, dann braucht sie nur zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zu opfern (vgl. Lev 12,1–8). Der hl. Lukas erläutert, daß Maria und Josef das Opfer der Armen darbrachten (vgl. 2,24), um zu unterstreichen, daß Jesus in einer Familie einfacher, armer, aber sehr gläubiger Menschen geboren wurde: eine Familie, die zu jenen Armen Israels zählt, die das wahre Volk Gottes bilden. Für die männliche Erstgeburt, die nach dem Gesetz des Mose Eigentum Gottes ist, war dagegen eine Auslösung vorgeschrieben, deren Preis auf fünf Schekel festgelegt war, die einem Priester an jedem beliebigen Ort gezahlt werden konnten. Dies geschah zu ewigem Gedenken der Tatsache, daß Gott in der Zeit des Exodus die Erstgeborenen der Juden verschont hatte (vgl. Ex 13,11–16).

Es ist wichtig festzustellen, daß es für diese beiden Akte – die Reinigung der Mutter und die Auslösung des Sohnes – nicht notwendig war, sich in den Tempel zu begeben. Maria und Josef dagegen wollen alles in Jerusalem erfüllen, und der hl. Lukas zeigt, wie die ganze Szene auf den Tempel zuläuft und sich damit auf Jesus ausrichtet, der den Tempel betritt. Und damit wird gerade durch die Gesetzesvorschriften das Hauptereignis ein anderes, nämlich die »Darstellung« Jesu im Tempel Gottes, die bedeutet, daß der Sohn des Höchsten dem Vater, der ihn gesandt hat (vgl. Lk 1,32.35), übergeben wird.
(B16, 2.2.2013)



 

Glasfenster in St James, Spanish Place, London

Fresko in der Domininikanerkirche in Malta/Vittoriosa

Relief in Notre Dame de Paris (Präfation)

Rosenkranzgeheimnisse um das Hochaltarbild in der Wiener Dominikanerkirche

Rosenkranzstation auf dem Erscheinungsberg in Medjugorje

Rosenkranzbasilika in Lourdes (Johannes Paul II., 2. Februar 2000)

Fra Bartolomeo, Kunsthistorisches Museum, Wien

Relief in St. Agatha, Hausleiten, Niederösterreich (Papst Benedikt XVI. zur Darstellung d. Herrn 2003)

Mariä Lichtmess im Musee des Beaux Arts - Brüssel

Alte Gebete zur Kerzenweihe

Mariä Lichtmess in S. Maria in Trastevere - Rom (Johannes Paul II. in Redemptoris Mater) 
 
Mariä Lichtmess in Alba de Tormes (Hymnus)

Mariä Lichtmess in der Basilika Frauenkirchen (Papst Benedikt XVI. über das gottgeweihte Leben am 2.2.2006) 

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