Heilige Rita, bitte für uns! |
Mystikerin/Kreuzesmystik/Stigmatisation
Die hl. Rita ist eine bedeutende Mystikerin des Augustinerordens. In der leidenschaftlichen Liebe zum Kreuz, als einer Gabe der Liebe, stellt sie uns einen Christus dar, nicht wie wir ihn uns vorstellen am Karfreitag, sondern wie er uns erscheint am folgenden Tag, dem Karsamstag (in der Vorahnung der Auferstehung). s.Band II (D.T.)
1442 ereignete sich die Stigmatisation (Dornenwunde), mit der sie 15
Jahre lang gezeichnet war. Im Augustinerinnenkloster in Cascia wird ein
halboffener Raum gezeigt mit einem Fresko des Gekreuzigten vor dem Rita
am Karfreitag die Stirnenwunde empfangen haben soll. Nach der
Karfreitags-Predigt verbrachte sie die Nacht im Gebet vor dem Kreuz,
ihre Mitschwestern fanden sie dort in der Frühe des Karsamstags
bewusstlos liegen, mit dem Stigma gezeichnet. Die barocke
Weiterentwicklung der Kunst übertrieb die Wunde und ihre Schrecklichkeit
und vergaß darüber den Aussagewert des Stirnmals: dass nämlich die
erlösende Liebe ein staunenswürdiges Wunder ist. Auf der reich
bebilderten äußeren Kassette des Prunk-Sarges, der im Jahre 1457
gefertigt wurde, ist uns ein Bild der Heiligen gemalt, das ein edles, ja
vornehmes Gepräge offenbart und vor allem den innersten Bezug dieser
stigmatisierten Mystikerin des Quattrocento (bezeichnet ital. Stil im
15. Jhdt., Frührenaissance) zum Gekreuzigten kundgibt. Von Gott empfing
sie das Kreuz als Liebesgeschenk; und als ein solches gab Rita täglich
den Dorn zurück.
Ein Hymnus auf Rita lässt auf ihr passionsmystisches und caritatives Leben schließen.
Die innige Liebe zum Gekreuzigten zeigt eine Darstellung in der Kirche S. Antonio in Cascia: Christus am Kreuz, weiß gewandet, mit blutender Herzwunde auf dem Gewand, eine dreifache Krone tragend, wird angebetet von der Heiligen, die als kleine kniende Gestalt zu seinen Füßen abgebildet wird, im Nonnengewand, den Rosenkranz in der Hand. Es ist uns nicht bekannt, welcher Art diese Vision gewesen ist; ob sie hochmystisch oder eine gewöhnliche Gnadenerfahrung war. (Geschenk, Kreuzesgeschenk war sie.)
Sie blieb fähig, selbst im äußersten Leid und in der menschlichen Schrecklichkeit jener Tag, zu verzeihen und den Frieden zu suchen. Nach jedem dieser Karfreitage nahm sie ihre Zuflucht zu Christus, dessen Geheimnis der Karsamstagsruhe sie verehrte. Er verbirgt nicht Kreuz und Wunden, verharrt aber im Frieden und in der Hoffnung auf das strahlende Licht des Ostermorgens. Die Betrachtung dieser Haltung ihres Christus gab ihr wohl schon von Kindheit (ein Bildnis von Christus am Karsamstag war bereits in ihrem Elternhaus) an jene wundervolle Ausgeglichenheit, die ihr Leben so staunenswert macht. Auch ihre spätere klösterliche Daseinsform hatte in dieser Geistesrichtung ihren verankerten Mittelpunkt.
Rita und Kreuz sind untrennbar; aber ihre Verehrung dieses hl. Zeichens ist ihre eigene und charakteristische, nämlich die Versenkung in das Geheimnis des Herrn, der in der Erwartung der österlichen Erlösung unser Heil wirkt.
Der erste Biograph will wissen, dass Rita schon als Kind und später
als Frau und Nonne eine Verehrerin des hl. Grabes war: In einem Winkel
ihres Hauses hatte sie das Grab ihres 'lieben süßen Jesus'. Als
Gottgeweihte konnte sie nicht leben ohne Gebet und ohne Betrachten der
Christuspassion. So hatte sie sich auch in ihrer armen Zelle ein
Heiliges Grab gerichtet, vor dem sie in dankbarer Liebe kniete und sie
einmal von ihrem Herrn in eine ekstatische Schau erhoben wurde.
(Ritawerk, P. Damasus Trapp OSA)
Der Mantel der hl. Rita in Roccoporena
Reliefs aus dem Leben der hl. Rita, Teil 2
Reliefs aus dem Leben der hl. Rita, Teil 1
Am Grab der heiligen Rita von Cascia
Glasfenster mit Rita, Augustinus und Jakobus am Geburtsort von Rita in Roccaporena
Fresko der hl. Rita in der Franziskanerkirche in Cascia (Helferin in aussichtslosen Anliegen)
Statue der hl. Rita in der Kathedrale von Norcia
Altar der hl. Rita in der Grabeskirche des hl. Augustinus in Pavia
Leben der hl. Rita, Augustinerkirche, Würzburg |
Reliquie in der Hand der Liegefigur auf dem Scheingrab |
Scheingrab der hl. Rita, Augustinerkirche Würzburg |
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