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Heimsuchungskirche, Ain Karem, |
Am heutigen Fest der Heimsuchung hören wir in der Liturgie erneut den Abschnitt des Lukasevangeliums, der Marias Weg von Nazaret zum Haus der älteren Kusine Elisabet erzählt. Wir können uns den Seelenzustand der Jungfrau nach der Verkündigung, als der Engel von ihr gegangen war, vorstellen. Maria trägt jetzt, geborgen in ihrem Schoß, ein großes Geheimnis in sich; sie weiß, daß etwas ganz Einzigartiges geschehen ist; sie ist sich bewußt, daß das letzte Kapitel der Heilsgeschichte der Welt begonnen hat. Aber um sie herum hat sich nichts verändert, und das Dorf Nazaret weiß nichts von dem, was ihr geschehen war.
Maria denkt aber zuerst nicht an sich selbst, sondern an die ältere
Elisabet, die, wie sie erfahren hatte, hochschwanger war. Gedrängt vom
Geheimnis der Liebe, das sie soeben in sich empfangen hat, macht sich Maria
»eilends« auf den Weg, um ihr beizustehen. Das ist die einfache und zugleich
erhabene Größe Marias! Als sie das Haus von Elisabet betritt, geschieht etwas,
dessen Schönheit und tiefe Wirklichkeit kein Maler je wiedergeben könnte. Das
innere Licht des Heiligen Geistes umstrahlt ihre Personen. Und Elisabet, vom
Heiligen Geist erfüllt, ruft aus: »Gesegnet bist du mehr als alle anderen
Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter
meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte
das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich
erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ« (Lk 1,42–45).
(Benedikt XVI., 3. Mai 2008)
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Grabstätte von Raymund Lull, Sant Francesc, Palma de Mallorca |
Raymund Lull (auch Raimundus Lullus oder Ramon Llull) wurde um 1232 in Palma auf der Insel Mallorca geboren und starb am 29. Juni 1315. Sein Gedenktag bei den Franziskanern (Mitglied des Dritten Ordens) ist der 30. Juni. Er war ein katalanischer Philosoph, Theologe, Logiker, Mystiker und Missionar. Lull stammte aus einer wohlhabenden Familie und diente zunächst als Hofbeamter. Nach einer tiefgreifenden religiösen Erfahrung wandte er sich dem Studium und der christlichen Mission zu.
Er entwickelte ein einzigartiges philosophisch-theologisches System, das sogenannte Ars Magna („Große Kunst“), ein kombinatorisches Denkwerkzeug, das Argumente für den christlichen Glauben logisch beweisen sollte. Lulls Ziel war es, Juden und Muslime zum Christentum zu bekehren, dabei betonte er den Dialog und die rationale Überzeugung anstelle von Gewalt. Er schrieb zahlreiche Werke in Latein, Katalanisch und Arabisch und gilt als einer der ersten, der philosophische Texte in einer romanischen Volkssprache verfasste.
Raymund Lull unternahm mehrere Missionsreisen in den Mittelmeerraum. Er starb nach einer Missionsreise in Nordafrika infolge von Misshandlungen. Lull hatte großen Einfluss auf die mittelalterliche Philosophie, die Scholastik und spätere Denker wie Nikolaus von Kues oder Leibniz. (erstellt von mir und chatgpt)
Großer Gott, du hast den seligen Märtyrer Raymund Lull
zu einem erleuchteten Lehrer der Wahrheit berufen.
Im Dienst an der Ausbreitung des Glaubens hat er sein Leben hingegeben.
Auf seine Fürsprache schenke uns, den empfangenen Glauben zu bewahren
und nach Vollendung unseres Lebens zur ewigen Herrlichkeit zu gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Kapellenkranz von Sant Francesc, Palma |
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Herz-Jesu, Corbigny la Seine |
O Jesus, ich weihe Dir mein Herz.
Komm, schließe es in das Deinige ein.
In Deinem Herzen will ich wohnen, durch Dein Herz will ich lieben,
in Deinem Herzen will ich leben, der Welt unbekannt.
In Ihm werde ich Licht, Mut, Kraft und wahren Trost finden.
In Ihm werde ich die Liebe finden, die mein Herz verzehren soll.
O heiligstes Herz Jesu, mein Herz sei der Altar, auf dem ich mich Dir opfere.
(Heiliger Pfarrer von Ars)
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Zacharias schreibt: Sein Name ist Johannes. St Giles Cathedral, Edinburgh |
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
57 Für Elisabet erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte,
und sie brachte einen Sohn zur Welt.
58 Ihre Nachbarn und Verwandten hörten,
welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte,
und freuten sich mit ihr.
59 Und es geschah:
Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes
und sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharías geben.
60 Seine Mutter aber widersprach
und sagte: Nein, sondern er soll Johannes heißen.
61 Sie antworteten ihr:
Es gibt doch niemanden in deiner Verwandtschaft, der so heißt.
62Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen,
welchen Namen das Kind haben solle.
63 Er verlangte ein Schreibtäfelchen
und schrieb darauf: Johannes ist sein Name.
Und alle staunten.
64 Im gleichen Augenblick
konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen
und er redete und pries Gott.
65 Und alle ihre Nachbarn gerieten in Furcht
und man sprach von all diesen Dingen
im ganzen Bergland von Judäa.
66 Alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen
und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden?
Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
80 Das Kind wuchs heran
und wurde stark im Geist.
Und es lebte in der Wüste
bis zu dem Tag,
an dem es seinen Auftrag für Israel erhielt.
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der Engel erscheint Zacharias, St Giles Cathedral, Edinburgh |
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 1
5 Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa,
gab es einen Priester namens Zacharías,
der zur Abteilung des Abíja gehörte.
Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons;
ihr Name war Elisabet.
6 Beide lebten gerecht vor Gott
und wandelten untadelig
nach allen Geboten und Vorschriften des Herrn.
7 Sie hatten keine Kinder,
denn Elisabet war unfruchtbar
und beide waren schon in vorgerücktem Alter.
8 Es geschah aber:
Als seine Abteilung wieder an der Reihe war
und er den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete,
9 da traf ihn, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los,
in den Tempel des Herrn hineinzugehen
und das Rauchopfer darzubringen.
10 Während er nun zur festgelegten Zeit das Rauchopfer darbrachte,
stand das ganze Volk draußen und betete.
11 Da erschien dem Zacharías ein Engel des Herrn;
er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.
12 Als Zacharías ihn sah, erschrak er
und es befiel ihn Furcht.
13 Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharías!
Dein Gebet ist erhört worden.
Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären;
dem sollst du den Namen Johannes geben.
14 Du wirst dich freuen und jubeln
und viele werden sich über seine Geburt freuen.
15 Denn er wird groß sein vor dem Herrn.
Wein und berauschende Getränke wird er nicht trinken
und schon vom Mutterleib an
wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein.
16 Viele Kinder Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, hinwenden.
17 Er wird ihm mit dem Geist und mit der Kraft des Elíja vorangehen,
um die Herzen der Väter den Kindern zuzuwenden
und die Ungehorsamen zu gerechter Gesinnung zu führen
und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.
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Kapelle der hl. Stede |
Am 13. März 1945 feierten die niederländischen Katholiken den 600. Jahrestag jenes Hostienwunders, dem sie Aufstieg und Wohlstand ihrer schönsten Stadt zuschreiben.
Im 14. Jahrhundert war Amsterdam lediglich ein unbedeutendes Fischerdorf. Nur vier Straßen und ein paar Gässchen mit bescheidenen Fischerhütten und einem einzigen größeren Gebäude, in welchem die Beginen-Klosterfrauen wohnten, bildeten das ganze damalige Dorf Amsterdam.
Am 13. März 1345 wurde dieser schlichte Ort durch ein großes eucharistisches Wunder weit über Holland hinaus bekannt und Ziel vieler Wallfahrer, die Arbeit und Wohlstand brachten.
An jenem bedeutungsvollen Tage war ein Priester zu einem sterbenden Fischer gerufen worden. Er hörte seine Beichte und reichte ihm die hl. Wegzehrung. Kaum aber war der Geistliche weggegangen, wurde der Kranke von so heftigem Hustenreiz befallen, dass er ausspeien musste. Seine Gattin warf den Auswurf samt der sich darin befindlichen, noch ganzen, heiligen Hostie kurzerhand ins Herdfeuer. Erst am folgenden Morgen, als sie die restlichen glühenden Kohlen zusammenschüren wollte, wurde ihr bewusst, wie ehrfurchtslos sie mit der heiligen Hostie umgegangen war, denn dieselbe schwebte makellos weiß und unversehrt, von strahlendem Lichtglanz umgeben, wunderbar über den Gluten. Das Feuer hatte die hochheilige Brotgestalt nicht zu vernichten, ja nicht einmal zu schwärzen vermocht.
Tieferschüttert kniete die Frau nieder und betete die hl. Hostie an. Dann nahm sie dieselbe aus dem Herde, ungeachtet des Feuers, das an ihren Armen zwar emporzüngelte, ihr jedoch keine Wunde beibrachte. Voller Ehrfurcht legte sie die hl. Hostie auf reines Linnen in ihre Wäschetruhe.
Eilends suchte sie nun den Priester auf, der ihren Gatten versehen hatte und berichtete ihm alles. Nachdenklich befahl ihr der kluge Seelsorger strenge zu schweigen, damit kein Gerede und kein Aufsehen entstehe. In aller Stille trug er die wunderbare, heilige Hostie ins Gotteshaus zurück.
Am folgenden Tage aber fand die Frau, zu ihrem unsäglichen Schrecken die Hostie neuerdings in ihrer Wäschetruhe. Jetzt erst wurde es dem Seelsorger klar, dass dieses offensichtliche Wunder nicht verschwiegen werden dürfe, sondern öffentlich bekanntgemacht werden müsse zur größeren Ehre Gottes und zur Stärkung des Glaubens vieler Seelen.
Der Pfarrherr gab nun seinen geistlichen Mitbrüdern und Pfarrkindern das wunderbare Ereignis bekannt, und alsbald strömten die Leute aus der ganzen Umgegend herbei. In feierlicher Prozession, mit wehenden Fahnen und brennenden Kerzen, betend und singend, zogen Priester und Volk mit der wunderbaren hl. Hostie in die St.-Nikolaus-Kirche von Amsterdam.
Die kirchliche Obrigkeit eröffnete darnach sogleich eine strenge Untersuchung, die mehrere Monate lang dauerte. In einem Hirtenbriefe verkündete schließlich der Bischof von Utrecht, dass dieses ausserordentliche Ereignis vollkommen der Wahrheit entspreche und er deshalb gerne die Erlaubnis erteile, dieses von Gott gewirkte eucharistische Wunder überall kundzutun.
Die fromme
Amsterdamer Bevölkerung aber beschloss sogleich, jene armselige Wohnstätte in
eine Kapelle zu verwandeln. Der Feuerherd, in dessen Flammen die hl. Hostie so
manche Stunde unversehrt geblieben, wurde nicht entfernt, sondern an Ort und
Stelle in der Kapelle belassen.
zitiert aus: Haesele, Maria, Eucharistische Wunder aus aller Welt, Stein am Rhein, 71995, S. 217-220
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der Kranke empfängt die hl. Kommunion |
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er erbricht die hl. Kommunion, das Erbrochene wird ins Feuer geworfen |
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die Hostie wird unversehrt dem Feuer entnommen Kapelle der hl. Stede, Amsterdam |