Montag, 6. Oktober 2025

Freut euch

 

Dreifaltigkeit mit Evangelisten, Maria und Johannes d. Taufer; Kölner Dom 

Bruno in Fatima

Der Tod des hl. Bruno, St. Severin, Köln

Statue im Petersdom

Glasfenster im Kölner Dom

Seitenaltar der ehemaligen Kartäuserkirche von S. Maria degli Angeli e dei Martiri, Rom

Statue von Bruno von Köln in S. Maria degli Angeli e dei Martiri, Rom UND Altarbild Maria erscheint dem hl. Bruno, ebendort

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Adalbero von Würzburg.

Ordensgründer unter dem Richterfenster, Kölner Dom
Erklärung HIER

Bruno (+ 1101)

Aus einem Brief an seine Söhne, die Kartäuser

Mein Geist juble im Herrn

Durch die wiederholten Berichte unseres heiligen Bruders Landowin weiß ich von dem unbeugsamen Ernst eurer klugen und lobenswerten Lebensordnung. Ich habe von eurer heiligen Liebe gehört und von eurem Eifer für alle, die lauter und ehrbar sind. Darüber jubelt mein Geist im Herrn. Ich juble wirklich, und es drängt mich, dem Herrn Lob und Dank zu sagen. Dennoch muss ich bitter seufzen. Ich juble zwar, wie es recht ist, über die wachsende Frucht eurer Tugend. Doch über mich selbst empfinde ich Schmerz und Scham, weil ich untätig und träge im Elend meiner Sünden verharre.

Freut euch also, meine lieben Brüder, dass ihr ein glückliches Los habt und dass die Hand Gottes für euch voll von Gnade ist. Freut euch, dass ihr den vielfältigen Gefahren und dem Schiffbruch auf den Wogen dieser Welt entgangen seid. Freut euch, dass ihr den stillen und sicheren Hafenplatz der inneren Welt erreicht habt. Viele wollten schon dahin gelangen, viele gaben sich auch einige Mühe, versuchten es, kamen aber nicht hin. Viele hatten es schon erreicht, wurden aber ausgeschlossen. Es war ihnen nicht vergönnt.

Haltet es für sicher und bewiesen: Wer dieses begehrenswerte Gut genießen darf, aber etwas davon wieder verliert, der wird es bis zum Ende beklagen – wenn ihm das Heil seiner Seele überhaupt noch etwas bedeutet und irgendeiner Mühe wert ist. Euretwegen, meine lieben Laienbrüder, sage ich: „Meine Seele priest die Grüße des Herrn,“1 Denn euer lobenswerter Prior und Vater beglückwünscht sich euretwegen sehr und freut sich. Ich sehe aus seinem Bericht, wie groß die Barmherzigkeit Gottes über euch ist. So will also auch ich mich freuen. Ihr könnt zwar nicht schreiben, aber Gott kann mit seinem Finger nicht nur die Liebe in euer Herz einzeichnen, sondern auch die Kenntnis seines heiligen Gesetzes. Denn durch die Arbeit zeigt ihr, was ihr liebt und was ihr wisst. Mit aller Sorgfalt und allem Eifer beobachtet ihr wahren Gehorsam, und so ist es offenbar, dass es euch gegeben ist, mit Weisheit im Garten Gottes die süßen und lebensspendenden Früchte der Heiligen Schrift zu lesen.

(1) Lk 1,46.


Benedikt, Dominikus, Franzikus, Bruno, Ignatius, Theresa von Avila

Sonntag, 5. Oktober 2025

Herr, stärke unseren Glauben

 

Harris Manchester College, Oxford

Orgelpfeifen

Harris Manchester College, Oxford
Glasmalerei von Edward Burne Jones und William Morris

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 17

In jener Zeit
5 baten die Apostel den Herrn:
Stärke unseren Glauben!
6 Der Herr erwiderte:
Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn,
würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen:
Entwurzle dich
und verpflanz dich ins Meer!
und er würde euch gehorchen.
7 Wenn einer von euch einen Knecht hat,
der pflügt oder das Vieh hütet,
wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen:
Komm gleich her und begib dich zu Tisch?
8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen:
Mach mir etwas zu essen,
gürte dich und bediene mich,
bis ich gegessen und getrunken habe;
danach kannst auch du essen und trinken.
9 Bedankt er sich etwa bei dem Knecht,
weil er getan hat, was ihm befohlen wurde?
10 So soll es auch bei euch sein:
Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde,
sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte;
wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
(Evangelium vom 27. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C)

links: Glaube; rechts Prophetie
Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz zum Retten (Jesaja 59,1)

Samstag, 4. Oktober 2025

Wie Franziskus die Tagzeiten andächtig betete

 

La Porciúncula, Mallorca

Fenster des hl. Franziskus, La Porciúncula
 

Denn wenn er auch viele Jahre lang ein sehr schweres Magen-, Milz- und Leberleiden und eine Augenkrankheit hatte, so war er doch so andächtig und betete mit solcher Ehrfurcht, dass er sich zur Gebetszeit nicht an die Mauer oder Wand anlehnen wollte.

Er blieb vielmehr immer, ohne Kapuze auf dem Kopf, aufrecht stehen, und manchmal kniete er, besonders wenn er sich den größten Teil des Tages und der Nacht dem Gebet widmete.

Selbst wenn er zu Fuß durch die Welt zog, machte er stets halt, um sein Stundengebet zu verrichten. Wenn er aber ritt, weil er stets kränklich war, stieg er sogar ab, um sein Stundengebet zu verrichten.
(Franziskus-Quellen, die Schriften des hl. Franziskus, Sammlung von Perugia, 1204f)

Leben Jesu Fenster

Donnerstag, 2. Oktober 2025

An meinen Schutzengel - Therese von Lisieux

 

bei der Wiege von Therese: die Zukunft, wie sie ihr Schutzengel vorhersah

Du hehrer Hüter meiner Seele,
Von Glanz und Schönheit ist dein Kleid.
Gleich einer Flamme ohne Fehle
Stehst du am Thron der Ewigkeit.
Für mich kamst du herab auf Erden,
Umgibst mich mit dem Lichte dein,
Ein treuer Bruder mir zu werden,
Mir Freund und Führer stets zu sein.

Du zeigst mir Schwachen viel Erbarmen,
Führst mich an deiner Hand den Weg.
Voll Liebe räumest du mir Armen
Die Steine fort von manchem Steg.
„Den Blick zum Himmel froh erhebe!“
Stets deine milde Stimme spricht.
Je mehr ich still bescheiden lebe,
Je heller strahlt dein Angesicht.

Du, der durchwandelt, o so schnelle,
Den Weltenraum wie Blitz und Wind,
O fliege oft an meiner Stelle
Zu denen, die mir teuer sind.
Beschütze sie und still‘ ihr Wehe,
Von meines Jesu Güte sprich,
Dass jede Seele Wonne sehe
Im Leid, – und leise nenne mich.

Zu sprengen vieler Sünder Bande,
Sei meines kurzen Lebens Werk.
Du, Bote aus dem Vaterlande,
Mit deiner Liebesglut mich stärk‘!
Nimm meine Opfer zum Geschenke
Und meiner Armut hohen Wert,
Mit deinem Glück die Gabe tränke,
Dass sie den dreimal Heil’gen ehrt.

Dir, Engel, Preis im Himmelssaale,
Des Höchsten Königs Schatz sei dein!
Mir mag das Brot der heil’gen Schale,
Des Kreuzes Schmuck beschieden sein;
Mit Kreuz und Hostie will ich wallen.
In deinem Schutz, aufwärts den Blick,
Erwart‘ ich friedlich jene Hallen,
Wo ewig herrscht das höchste Glück.

Februar 1897

Quelle: Die ehrwürdige Theresia vom Kinde Jesu, Geschichte einer Seele von ihr selbst geschrieben, 4. Aufl., Kirnach-Villingen (Baden) 1922, S. 422 f.


das Geburtszimmer von Therese, Elternhaus in Alençon

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Sehnsucht nach dem Himmel

 

Theresia läuft trotz des Regens zur Kirche, Kapelle im Elternhaus in Alençon 

Doch ich komme auf meinen Sonntag zurück. Dieser frohe Tag, der so schnell verflog, hatte doch seine Spur von Schwermut. Ich erinnere mich, daß mein Glück ungetrübt war bis zur Komplet; während dieses Gottesdienstes dachte ich daran, daß der Ruhetag seinem Ende zuging... daß man am morgigen Tag das Alltagsleben wieder beginnen müsse, arbeiten, Aufgaben machen, und mein Herz empfand die Verbannung auf Erden... ich seufzte nach der ewigen Ruhe des Himmels, nach dem Sonntag ohne Abend in der Heimat!...
(...) Was könnte ich von den Winterabenden erzählen, besonders den sonntäglichen? Ach, wie gut fand ich es, nach der Partie Damenbrett mich mit Celine auf Papas Knie zu setzen... Mit seiner schönen Stimme sang er Lieder, die die Seele mit tiefen Gedanken erfüllten...  oder er wiegte uns leise und sagte Gedichte voll der ewigen Wahrheiten auf...
Zuletzt gingen wir hinauf zum gemeinsamen Abendgebet, und die kleine Königin war ganz allein neben ihrem König und brauchte ihn zur anzusehen, um zu wissen, wie Heilige beten...
Dann kamen wir alle dem Alter nach, um Papa Gutenacht zu sagen und einen Kuß zu empfangen. Die Königin kam natürlich als letzte, und der König hob sie an den Ellbogen hoch, um sie zu küssen, und diese rief dann recht laut: "Guten Abend, Papa, gute Nacht, schlaf gut", jeden Abend wiederholte sich das...
Dann nahm mich mein Mütterchen auf den Arm und brachte mich in Celines Bett.
Ich frage dann: "Pauline, bin ich heute recht lieb gewesen?... Werden die Engelein mich umschweben?"
Stets lautete die Antwort ja, sonst hätte ich die ganze Nacht hindurch geweint...
Selbstbiographie, Johannesverlag, 38f

die Eltern Zelie und Louis Martin

die Schwestern Marie, Pauline und Celine

Das Vorbild des Vaters - Theresia von Lisieux

  

Kapelle beim Elternhaus in Alençon
 

Die Feste! Oh! Wenn die hohen auch selten waren, jede Woche brachte doch eines, das meinem Herzen gar teuer war: "Den Sonntag!" Welch ein Tag war doch der Sonntag!.... Es war der Festtag des Lieben Gottes, der Festtag der Ruhe.
Erstens blieb ich länger im Bettchen als an den übrigen Tagen, und dann verwöhnte Mama Pauline ihr Töchterchen und brachte ihm Schokolade ans Bett; hernach kleidete sie es an wie eine kleine Königin... die Patin kam um das Patenkind zu frisieren, das sich nicht immer artig benahm, wenn man es dabei an den Haaren riß, dann aber war es froh, wenn es seinen König bei der Hand fassen konnte, der es an diesem Tage noch zärtlicher küßte als sonst, und nun ging die ganze Familie zur Messe.

Auf dem ganzen Weg und selbst in der Kirche gab "Papas kleine Königin" ihm die Hand, ihr Platz war neben dem seinen, und mußten wir zur Predigt hinuntergehen, so galt es auch noch zwei Stühle nebeneinander zu finden. Das war nicht schwer, jedermann schien es so nett zu finden, einen so schönen alten Herrn mit einem so kleinen Mädchen zu sehen, daß die Leute sich stören ließen, um uns ihre Plätze zu geben. Mein Onkel, der in den Bänken der Kirchenvorsteher saß, freute sich, wenn er uns kommen sah, er sagte, ich sei sein kleiner Sonnenstrahl....

Mich kümmerte es wenig, beachtet zu werden, denn ich hörte den Predigten aufmerksam zu, obwohl ich nicht eben viel davon verstand; die erste, die ich begriff und die mich tief bewegte, war eine Predigt von Abbe Ducellier über das Leiden, und von da an verstand ich alle anderen Predigten.
Wenn der Prediger von der heiligen Theresia sprach, neigte sich Papa herab und sagte mir ganz leise:-"Hör gut zu, kleine Königin, man spricht von deiner heiligen Namenspatronin."
Ich hörte wohl aufmerksam zu, aber noch öfter als auf den Prediger schaute ich auf Papa, sein schönes Antlitz verriet mir so viele Dinge!...
Manchmal füllten sich seine Augen mit Tränen, die er vergeblich zurückzuhalten suchte, er schien bereits nicht mehr der Erde anzugehören, so sehr liebte es seine Seele, sich in den ewigen Wahrheiten zu versenken...
Und doch war sein irdischer Lauf bei weitem nicht zu Ende, lange Jahre sollten noch dahingehen, ehe der schöne Himmel sich seinen entzückten Augen erschloß, und der Herr die Tränen seines guten und getreuen Dieners trocknete.
(Therese von Lisieux, Selbstbiographie, Johannes Verlag, 37f)

Glasfenster der hl. Theresia und drei Aussprüche 

Die Taufkapelle der hl. Theresia in Alencon

Sich opfern für die Priester - Bild in der Wiener Peterskirche

Aus Liebe leben - Statue in der St Salvator Kathedrale in Brügge

Theresia, Patronin der Missionen (Basilika Sainte Therese, Lisieux)

Das Lächeln der Himmelskönigin

Für die Priester beten! 

und nochmal: Gebet für die Priester

Gebet zum göttlichen Antlitz

Theresia lässt Rosen regnen

Die Mosaiken in der Unterkirche der Basilika St. Therese de Lixieux

In der Pfarrkirche St. Pierre erkennt Therese ihre Mission

Der pilgernde Reliquienschrein der hl. Therese

Die Eltern Zelie und Louis Martin

Am Grab der hl. Theresia vom Kinde Jesu


Dienstag, 30. September 2025

Niemand ist glücklicher als ein Christ

 


St. Michael, Olmütz

Heiliger Hieronymus, bitte für uns
 

Niemand ist glücklicher als ein Christ, da ihm das Himmelreich verheißen ist. Aber auch niemand hat mehr Sorge als ein Christ, da sein Leben täglich von Gefahren umlauert wird. Niemand ist stärker als er, da er den Teufel bezwingt. Aber auch niemand ist schwächer, da er vom Fleische überwunden wird.

Für beide Behauptungen gibt es Beispiele in Hülle und Fülle.

Der Schächer am Kreuz ist gläubig geworden, und zum Lohne vernimmt er sogleich die Verheißung:"Amen, amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies Sein" (Lk 23,42).

Judas gleitet von der Würde des Apostelamtes in den Abgrund des Verrats. Ihn rührt nicht die vertraute Mahlgemeinschaft, nicht der eingetauchte Bissen Brot (vgl. Joh 13,26-30), nicht der freundschaftliche Kuss (vgl. Mk 14,44f; Mt 26,48f; Lk 22,47f), so daß er wie einen Menschen den verrät, von dem er wusste, dass er Gottes Sohn ist.

Wer verdient größere Verachtung als die Samariterin? Aber es war ihr nicht genug, allein zum Glauben zu kommen. Als sie, die sechs Männer gehabt hat, den einen Herrn findet und am Brunnen als den Messias erkennt, von dem das jüdische Volk im Tempel nichts wissen wollte, vermittelt sie vielen das Heil. Während die Apostel Essen einkaufen, labt sie den Durstenden und erfrischt den Ermüdeten (vgl. Joh 4,5-43.

Wer ist weiser als Salomo? Trotzdem betört ihn die Liebe zu den Frauen (vgl. 1Kön 11,1-3).
(Hieronymus, Brief an Rusticus, in: Alfons Fürst, Hieronymus, 301)

Erzengel Michael inmitten der vier Kirchenlehrer Gregor, Augustinus, Ambrosius und Hieronymus

Montag, 29. September 2025

Sankt Michael und Maria, die Königin der Engel

 

Hochaltar der Kollegienkirche in Salzburg

 

Der heutige Hochaltar wurde von Pater Bernard Stuart entworfen und von Josef Anton Pfaffinger ausgeführt. Das Programm des Hochaltares stammt aus dem Alten Testament und bezieht sich auf einen Spruch Salomos (Spr 9,1 EU): „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen behauen.“ Vor den Säulen stehen allegorische Figuren der Musik, Dichtung, Malerei und Baukunst sowie der vier Fakultäten. Darüber schweben Liebe und Hoffnung, beflügelt vom Glauben. Auf der Höhe des Gesimses stehen hier sieben Erzengel. Der Altar löst sich nach oben hin in die von Fischer von Erlach entworfenen Stuckfiguren auf. Er wiederholt die Hauptmotive der Kirche und führt sie weiter. Als oberster Abschluss des Chores erscheint vor dem hellen Fenster der Apsis umgeben von plastisch modellierten Wolken, zahlreichen Engeln und einem Strahlenkranz – gleichsam überirdisch – Maria Immaculata auf einer Mondsichel. (wiki)

sieben Engel, in der Mitte der Erzengel Michael

Sankt Michael, du starker Held,
ergreife Schild und Lanze,
und steig hernieder auf die Welt
im goldnen Strahlenglanze!
 
Erheb dich kühn voll Himmelskraft
wie einst in Schöpfungszeiten,
um gegen List und Leidenschaft
und Satans Macht zu streiten.
 
Du Himmelsfürst, laß dich erflehn:
Hilf uns in schlimmen Tagen!
Dann werden wir den Kampf bestehn
und Siegeskränze tragen.
(Otto Zischkin, wirksame Gebete um Hilfe und Schutz, 35f)

darüber Maria Immaculata mit der Mondsichel

Samstag, 27. September 2025

Nie alles nach unserem Wunsch

 

Notre Dame de Paris

Fenster in Saint Germain-l`Auxerrois, Paris 

Statue im Hof der Rue du Bac

Reliquienbüste des hl. Vinzenz in Saint Sernin, Toulouse

Glasfenster in der Kathedrale von Reims, Beichte

Vinzenz von Paul - geht die Kirche in Europa unter? (Statue in der Kathedrale von Amiens)

Die Statue des hl. Vinzenz von Paul im Petersdom

Das Herzreliquiar in der Rue du Bac

Vinzenz von Paul sieht während der hl. Messe die Seele von Johanna Franziska von Chantal in den Himmel eingehen

Vinzenz von Paul als Feldprediger bei den königlichen Galeeren 

 

In Pouy 1581 geboren, wurde er Pfarrer und später Hausgeistlicher beim General der Galeeren. Er stiftete 1625 die Kongregation der Lazaristen zur Abhaltung von Volksmissionen und zur Heranbildung des Klerus und 1633 zusammen mit Louise de Marillac die Barmherzigen Schwestern. Mit den führenden Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens verbunden, wurde er zum Erneuerer von Klerus und Volk in Frankreich. Gestorben am 27. September 1660 in Paris. Gebeine in der dortigen Vinzentinerkirche.

Vinzenz von Paul, Notre Dame de Paris

Hier auf Erden kann nie alles nach unserm Wunsch gehen, ganz gleichgültig, wo wir leben und welchen Beruf wir ausüben. Im Gegenteil: unser Herr läßt es zu, daß wir immer wieder Schwierigkeiten und Verdruß haben, um uns von dieser Welt zu lösen und auf den Weg zu Gott zu führen, der die Erfüllung all unserer Wünsche ist.
Wie glücklich ist der Mensch, der sich ganz seiner Führung überläßt, der zu den Schwierigkeiten, die ihm auf diesem Weg begegnen, ein tapferes Ja sagt und so dem Ziel seiner tiefsten Sehnsucht immer näher kommt!
Echte Gemeinschaft zeigt sich darin, daß der eine dem andern dabei behilflich ist, daß wir einander ertragen und vor allem um Frieden und Eintracht bemüht sind.
Das ist der Wein, der die Wanderer auf dem schmalen Weg Jesu Christi stärkt und erfreut.
(Vinzenz von Paul, Worte des Erbarmens, 77)

Heiliger Vinzenz, bitte für uns!

Donnerstag, 25. September 2025

Ein Turm im Dienste Gottes

Mit sechzehn Jahren sah der junge Bauer aus der Ranftschlucht einen hohen Turm aufwachsen und er erkannte, daß er selber ein solcher Turm im Dienste Gottes und der Heimat werden sollte.

Malerei aus dem frühen 16. Jhdt, Untere Ranftkapelle

 

Mittwoch, 24. September 2025

Rupert

St, Peter und Festung Hohensalzburg
 

Rupert, wahrscheinlich aus dem rheinfränkischen Geschlecht der Rupertiner, kam von Worms nach Bayern und gründete um 700 das Bistum Salzburg sowie die Klöster St. Peter und Nonnberg. Hier wurde seine Nichte Erentrud erste Äbtissin. Gestorben am 27. März eines unbekannten Jahres. Reliquien im Dom und in St. Peter zu Salzburg.

Heiliger Rupert, bitte für uns!

Dienstag, 23. September 2025

Das Gebet - Pater Pio

Kapuzinerkirche in Klagenfurt

Hochgelobt und gepriesen bist Du Herr Jesus Christus im Allerheiligsten Sakrament des Altares!

Wenn du zum Herrn im Gebet sprechen kannst, dann tue es, lobe Ihn.
Wenn du aber nicht sprechen kannst, weil dir die richtigen Worte fehlen, dann betrübe dich nicht.
Bleibe in deiner Kammer nach Art der Höflinge, und bezeige Ihm deine Ehrfurcht.
Er, der dich sieht, wird sich über dich freuen und dein Schweigen bevorzugen, und du wirst wieder einmal getröstet sein, wenn Er dich bei der Hand nimmt.

Man muß Seelen retten durch immerwährendes Gebet!

Das Gebet muß beharrlich sein, denn Beharrlichkeit ist ein Zeichen des Glaubens. 

Das Gebet der Heiligen im Himmel und der Gerechten auf Erden ist ein Duft, der niemals schwindet.


Pater Pio, Guten Tag, 28ff

Heiliger Pater Pio, bitte für uns und lehre uns beten

Donnerstag, 18. September 2025

Josef von Copertino

 

Verherrlichung des hl. Josef von Copertino

Josef, dessen Vater noch vor seiner Geburt starb, erblickte 1603 in der Diözese Nardo im Königreich Neapel im Bauerndorf Copertino das Licht der Welt.

Bereits als Kind schien er für seine Mitmenschen für nichts zu taugen. Entbehrungen, Krankheiten und Lernschwierigkeiten kennzeichneten seine Kindheit. Statt mit anderen Kindern zu spielen, bevorzugte er es zur Kirche zu gehen und schenkte bereits in jugen Jahren Jesus sein Herz. Staunend betrachtete der kränkliche "Taugenichts" die Dinge des Lebens und war von der Größe Gottes so sehr beeindruckt, dass er oft mit weitem Mund herumlief, sodass er den Spottnamen "offener Mund" erhielt.

Vom Taugenichts zum Priester

Später versuchte Josef das Handwerk des Schuhmachens zu erlernen, scheiterte aber. Da er eine geistliche Berufung verspürte, schloss er sich den Kapuzinern an, welche ihn nach acht Monaten jedoch wieder wegschickten, weil er nichts richtig machen konnte. Unter anderem ließ er einen Stapel Geschirr fallen oder vergaß immer wieder das zu tun, was ihm aufgetragen wurde. So musste der Tollpatsch zurück nach Hause. Seine Mutter war gar nicht erfreut, den achtzehnjährigen Burschen wieder bei sich beherben zu müssen.

In dieser Zweit wuchs allerdings seine Demut und Sanftmut, welche eine Frucht des Heiligen Geistes sind. Josef wurde vorsichtiger und erfolgreicher in seiner Arbeit. Er begann mehr zu beten und übte sich in freiwillige Handlungen der Buße.

Schließlich konnte er in den Franziskanerorden der Minoriten eintreten und sogar studieren, was ihm nicht einfach von der Hand ging. Er wusste, dass er auf normalen Weg niemals geweiht werden konnte, weil ihm unter anderem die Fähigkeit fehlte, Evangelienstellen auswendig aufzusagen, die für die Weihe zum Diakon Voraussetzung waren. Die einzige Stelle, die er sich merken konnte lautet: "Selig der Schoß, der dich getragen, und die Brust, die dich gestillt hat!" (Lk 11,27). Mit Gottvertrauten wagte Josef dennoch zur Prüfung anzutreten. Monsignor Giovanni Franchi, der diese abnahm, öffnete das Evangelium und sein Auge fiel auf genau jene Stelle, die Josef auswendig und auslegen konnte. Der Mindererbruder schaftte die Prüfung und wurde am 20. März 1627 zum Diakon geweiht.

Die Prüfung zur Priesterweihe war jedoch noch härter, die in einer kleinen Gruppe von Monsignor Giovanni Battista Deti abzulegen war. Durch Fügung des Himmels antwortete der erste Kandidat die Frage des Professors so brilliant, dass der rigoros geltende Prüfer alle anderen bestehen ließ. Somit musste Josef keinen einzigen Satz sagen und wurde am 4. März 1628 zum Priester geweiht.

Der schwebende Bruder

Josefs Liebe zum Herrn war so groß, dass alles, was er sah, ihn zu einer tieferen Einheit in Gott hinzog. Schon die bloße Erwähnung von Gott oder einer geistlichen Angelegenheit reichte aus, um seiner Umgebung zu "entfliehen".

Nach seiner Priesterweihe begannen bei Josef die sogenannten Levitationen (freies Schweben des Körpers). Das erste Wunder begab sich zu Weihnachten: Josef schwebte wie ein Vogel zehn Meter durch die Luft zum großen Altar und umarmte mit beiden Händen den Tabernakel. Weitere "fliegenden Wunder" folgten, besonders an Feiertagen. Zudem wurde er hell leuchtend gesehen und mit Glut in seinen Händen, ohne zu verbrennen. Er hatte prophetische Gaben, kannte die Geheimnisse anderer Menschen und konnte von weitem böse Einflüsse erkennen und aufdecken.

Die Menschen strömten in Scharen zu ihn und baten den Bruder im Beichtstuhl um Hilfe und Rat. Josef half dabei vielen, ein wahrhaft frommes christliches Leben zu führen.

Zeit der Prüfungen

Allerdings blieben dem demütigen Diener Gottes viele schwere Prüfungen und Versuchungen nicht erspart. Unter anderem musste er vor der Inquisition erscheinen. Diese verlangte von ihm, dass er die hl. Messe zelebrieren solle, was er zweimal tat. Es wird berichtet:

„Alles ging in Ruhe vor sich. Es ereignete sich dabei nichts Auffälliges. Am Ende der Messe aber durchbrach ein Schrei die Stille. Seiner Sinne völlig entrückt, flog er mit offenen Armen Richtung Altar und blieb dort unbeweglich. […] Nach einem kurzen Augenblick glitt Br. Josef wieder auf den Boden, kniete nieder, sang und tanzte lobend vor der Gottesmutter.“

Der Richter fragte Josef nach der Ekstase, was geschehen sei und erhielt die Antwort, dass er sich nicht erinnere und nicht wisse, was mit ihm dabei geschehe. Dennoch gibt er bereitwillig zu, dass ihm diese Ereignisse „Unbehagen“ bereiteten. „Dieses Fortgerissen-werden geschieht häufig beim betrachtenden Gebet, und wenn ich Gott Dank sage. Ich habe daher besonders acht auf mich und übe das Gebet abgesondert, allein für mich […], damit man mich nicht sehe, wenn jene Bewegungen über mich kommen.“

Schutzpatron der Lernschwachen

Die letzten Jahre seiner irdischen Pilgerschaft verbrachte Josef im Kloster von Osimobis, wo er am 18. September 1663 starb und in der heute zu seiner Ehre geweihte Basilika begraben ist. 1767 wurde er von Papst Clemens XIII. heiliggesprochen.

Josef von Copertino ist der Schutzpatron der Flugreisenden, Piloten und für Menschen, die mit Lernschwächen zu kämpfen haben.
(katholischekirchekärnten)

Heiliger Josef von Copertino, bitte für uns!

S. Giuseppe da Copertino, Osimo

Leiden als Gnade

als Lehrmeister des Gebets

Patron der Piloten und Flugreisenden
Basilika und Grab des hl. Josef von Copertino