Reliquienbüste "ex ossibus" |
Johannes Kantius oder Johannes von Kety, Priester. Johannes Kantius wurde am 23. Juni 1390 zu Kety im heutigen Südpolen geboren, daher sein Beiname „Kantius“. Johannes war Kanoniker in Krakau und Theologieprofessor an der dortigen Universität. Er war erfüllt von Frömmigkeit, Liebe zu den Armen und Sorge für seine Studenten. Er pilgerte zu Fuß viermal nach Rom und einmal nach Jerusalem. Nach seinem Tod am 24. Dezember 1473 zu Krakau wurde er in der Universitätskirche Sankt Anna in Krakau beigesetzt. Die Leute verehrten Johannes Kantius wegen seiner praktizierten Nächstenliebe schon zu Lebzeiten als Heiligen. Bis heute sind seine Wohnung und seine Privatkapelle in der Universität erhalten. Johannes Kantius wurde 1767 heilig gesprochen.
(Martyrologium Sancrucense)
Wir bitten dich, allmächtiger Gott:
gib, daß wir
nach dem Beispiel des heiligen Bekenners Johannes
in der Wissenschaft der
Heiligen voranschreiten
und anderen Barmherzigkeit erweisen
und so durch seine Verdienste
Verzeihung bei dir erlangen:
durch unseren Herrn.
(Volksmessbuch 1962)
Grab des hl. Johannes von Krakau im rechten Querschiff der Universitätskirche St. Anna, Krakau |
Bei einer seiner mehrfachen Fußpilgerfahrten nach Rom wurde er von Räubern überfallen. Sie nahmen ihm seine Habe und sein Geld weg und ließen ihn gehen. Als er schon weit gewandert war, fiel ihm ein, daß er noch einige Goldstücke mitgenommen hatte, eingenähnt in den Saum seines Gewandes. Da machte er sich auf, lief zu den Räubern zurück und bot ihnen die vergessenen Goldmünzen hat. Die Strolche waren so überrascht von solcher Gesinnung, daß sie dem Heiligen auch das noch zurückgaben, was sie ihm geraubt hatten. - Die Legende hört sich an wie eine Anekdote, die die Schüler ihrem Professor angedichtet haben. Jedenfalls erzählt sie mehr von seiner Liebe zu Rom, von seiner kindlichen Einfalt, von seiner Wahrheitsliebe, von seiner Unabhängigkeit von irdischen Dingen, als es eine ganze Biographie zusammenstellen könnte.
(T. Schnitzler, Die Heiligen im Jahr des Herrn, 34f)
Verherrlichung des hl. Johannes von Krakau |
Patrozinium zur hl. Anna |
Anna selbdritt (Anna, Maria und das Jesuskind), Altarbild |
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