Samstag, 4. Oktober 2014

Der Traum des Papstes

Traum des Papstes Innozenz III., Franziskus stützt die vom Einsturz bedrohte Kirche, Oberkirche, Assisi

Nachdem er gebetet hatte, meldete er sich beim Papste und gab ihm das Gleichnis, das ihm der Herr gezeigt, in angemessener Form zu wissen, und was es bedeute...
Wie der Papst dies alles vernommen, erstaunte er sehr, zumal er selbst vor der Ankunft des seligen Franz ein Gesicht gehabt hatte. Es war ihm gewesen, als sei die Kirche S. Giovanni di Laterano (bei der er residierte), vom Einsturz bedroht; da kam ein Gottgeweihter, gering und verächtlich von Aussehen, und stützte die Kirche mit seiner Schulter. Davon betroffen und aufgeschreckt, war er erwacht, und als kluger und weiser Mann, der er war, erwog er, was das Gesicht bedeute.

Und wie nun bald hernach der selige Franz erschien und ihm sein Vorhaben kundtat, und wie dieser, die Sprache des heiligen Evangeliums redend, um Bestätigung seiner Regel bat, die er in einfältigen Worten niedergeschrieben - und wie er so sehr nach dessen Erfüllung glühte, aus ganzer Seele - : da erwog der Papst solchen Eifer im Dienste Gottes, erinnerte sich seines Traumbilds und verglich es mit jenem Gleichnis, welches dem Gottesmann eingegeben ward, und so kam ihm der Gedanke: "Das ist gewiß der heilige Mann, der die Kirche Gottes halten und stützen wird."

So schloß er ihn denn in seine Arme und bestätigte die von ihm verfaßte Regel. Auch gab er ihm die Erlaubnis, überall Buße zu verkünden, und gab sie auch seinen Brüdern, in der Weise, daß jeder der predigen wollte, vom seligen Franz Erlaubnis haben mußte. Dies wurde dann auch in der Sitzung der Kardinäle verkündet.
Der heilige Franz sagte Gott Dank für diese Vollmachten, und vor dem Papste knieend, versprach er ihm in frommer Demut Gehorsam und Ehrfurcht. Und die andern Brüder versprachen nach dem Geheiß des Papstes auf gleiche Weise dem seligen Franz Gehorsam und Ehrfurcht.
(aus O. Karrer, Franz von Assisi, Legenden und Laude, 72f)

Bestätigung der Regel durch den Papst, Oberkirche, Assisi

Beten wir für unseren Papst Franziskus, für alle franziskanischen Gemeinschaften, besonders für die Franziskaner von der Immaculata mit den Worten des Hl. Franziskus:

Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden;
auf daß wir Dich lieben
"aus ganzem Herzen": Deiner allzeit gedenkend;
"aus ganzer Seele": Dich allzeit ersehnend;
"aus ganzem Gemüte": auf Dich all unser Streben richtend und Deine Ehre in allem suchend;
"aus all unseren Kräften": alle Fähigkeiten und Empfindungen der Seele und des Leibes nichts anderem als dem Dienst Deiner Liebe weihend - 
und auf daß wir auch unsere Nächsten lieben wie uns selbst
 alle nach Kräften zu Deiner Liebe ziehend,
am Guten der andern uns freuend sowie an dem eigenen,
teilnehmend an ihren Leiden und keinem wehtuend.

(w. o.; aus dem Vaterunser des hl. Franziskus, 539f)

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