St. Sturmius Altar, Dom zu Fulda |
* um 710
in Oberösterreich, eventuell in Lorch,(?) oder in Bayern
† 10. (oder evtl. 20.) Dezember 779 in Fulda in Hessen
† 10. (oder evtl. 20.) Dezember 779 in Fulda in Hessen
Sturmius,
aus bayerischem Adel geboren, lernte Bonifatius bei dessen erstem Aufenthalt in
Bayern kennen. Bonifatius nahm ihn mit nach Fritzlar, wo er im Kloster von Abt
Wigbert ausgebildet und in die Welt der Bibel ebenso eingeführt wurde wie in
das mönchische Leben; Sturmius wurde als Bonifatius‘ Lieblingsschüler
bezeichnet. Wohl 739 wurde er zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als
Missionar, dann lebte er drei Jahre lang als Einsiedler, bis Bonifatius ihn mit
der Missionsarbeit in Hessen beauftragte.
In einer
um 700 bei den Sachseneinfällen völlig verwüsteten Gegend errichtete Sturmius
744 im Auftrag von Bonifatius mit sieben Gefährten auf einem
ihnen von Karlmann geschenkten Gelände an der Fulda ein Kloster, dessen
Abt er wurde. 747 reiste Sturmius nach Rom und zum Kloster Montecassino, um die
Regeln des Benedikt von Nursia zu studieren und sein Kloster nach diesen Regeln
einzurichten. Das Kloster Fulda wurde 751 unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt,
es sollte nach Bonifatius‘ Plänen ein geistig-spirituelles Zentrum werden und
die neu missionierten Länder von innen heraus stärken.
Nach dem
Tod von Bonifatius überführte Sturmius 754 den Leichnam des Ermordeten – gegen
den Willen von Erzbischof Lullus von Mainz, der Ansprüche erhob – in die
Domkrypta des Klosters; die Reliquien brachten dem Kloster hohe Aufmerksamkeit
und große Schenkungen ein, damit war die Grundlage für das Wachstum gelegt, aus
dem später die Stadt Fulda entstand.
Sturmius geriet
nun immer mehr in die Strudel machtpolitischer Ränke zwischen Bayern, den
Karolingern und Erzbischof Lullus von Mainz; der erhob Anspruch auf Fulda und
erreichte bei Pippin dem Jüngeren, dass Sturmius 763 ins Kloster Jumièges ins
Exil verbannt wurde; dort machte er allerdings viele positive neue Erfahrungen,
die er nach seiner Rehabilitation und Heimkehr 765 so nutzbringend einsetzten
konnte, dass das Kloster – nun direkt unter den Schutz des Königs gestellt –
unter seiner Leitung zu einem der bedeutendsten Klöster im Mittelalter wurde.
Sturmius
pflegte gute Kontakte zum Königshof. Karl der Große beauftragte ihn mit
Gesandtschaften, bestätigte 773 die Rechte des Klosters und garantierte 774
freie Abtswahl und Immunität. 779 begleitete Sturmius König Karl auf dessen
Feldzug gegen die Sachsen. Er kehrte krank zurück, bald darauf starb er und
wurde neben Bonifatius beigesetzt.
Sturmius‘
Neffe Eigil schrieb – wohl um 796 – seine Lebensgeschichte, führte Feiern zum
Todestag ein, überführte die Gebeine ins südliche Seitenschiff der Basilika und
sorgte so für bleibendes Gedenken.
(Quelle: Heiligenlexikon)
Sturmius von Fulda, Hoher Dom zu Fulda |
Sturmius von Fulda, Abt und Glaubensbote. Sturmius wurde um 715 im heutigen Oberös-terreich, vermutlich in Lorch, geboren. Er schloss sich als 18-jähriger Jüngling dem hl. Bo-nifatius an und wurde in Fritzlar ausgebildet. Sturmius erhielt um 740 die Priesterweihe und war dann als Missionar bei den Hessen tätig. 744 gründete er im Auftrag des Bonifatius das Kloster Fulda, das Sturmius als Abt zur geistigen und wirtschaftlichen Blüte führte. 751 verlieh der Papst der Abtei die Unabhängigkeit von der bischöflichen Gewalt, freilich musste Sturmius diese Rechtsstellung nach dem Tod des Bonifatius in harten Kämpfen ge-gen Erzbischof Lul von Mainz behaupten. 754 barg Sturmius in Fulda die Gebeine des hl. Bonifatius. 774 erhielt er ein großes Missionsgebiet an Diemel und Weser um Hameln und Minden zugewiesen. Auf dem Sachsenzug Karls des Großen 779 erkrankte er und starb kurz nach seiner Rückkehr nach Fulda am 17. Dezember 779. Die Reliquien des hl. Abtes Sturmius befinden sich im Dom zu Fulda.
Kuppel mit Darstellungen der vier Evangelisten, Fuldaer Dom |
Fuldaer Dom |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen