Freitag, 31. August 2018

Am Grab des hl. Paulinus von Trier

zu den Gräbern der Trierer Märtyrer




In der dreischiffigen Hallenkrypta der Paulinusbasilika in Trier werden der Titelheilige Paulinus und die Trierer Märtyrer verehrt. In der Mitte der Krypta befindet sich hinter dem Altar des Paulinus der Paulinussarkophag. Zur linken des Paulinus steht der Sarkophag des Hauptmanns der Thebäischen Legion Thyrsus, zu seiner rechten der des Trierer Konsuls Palmatius.

Leben des hl. Paulinus

links Josefsaltar


rechts Johannes Nepomukaltar

Paulinusaltar mit den Sarkophagen des Thyrsus (links) und des Palmatius (rechts), Paulinussarkophag hinter dem Altar

Allmächtiger Gott,
du hast dem heiligen Paulinus von Trier
im Kampf gegen die arianische Irrlehre
unerschrockenen Mut gegeben,
so dass er auch die Verbannung nicht scheute.
Lehre uns, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden,
und hilf uns,
ohne Furcht für die Wahrheit einzutreten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Paulinusbasilika, Trier

Mittwoch, 29. August 2018

Enthauptung Johannes´ des Täufers

Linke Bildhälfte: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen
rechte Bildhälfte: Die Tochter der Herodias fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen?
Und jene antwortete ihr: Den Kopf des Täufers Johannes.



+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus (6,17-29)
17Herodes hatte Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte.
18Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen.
19Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen,
20denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.
21Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein.
22Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben.
23Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.
24Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes.
25Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt.
26Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.
27Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.
28Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.
29Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.


oben: Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet (Joh 5,35)
rechts: Und er enthauptete ihn im Gefängnis.



Liebe Brüder und Schwestern, die Feier des Martyriums des hl. Johannes des Täufers erinnert auch uns, die Christen unserer heutigen Zeit, daran, daß man gegenüber der Liebe zu Christus, zu seinem Wort, zur Wahrheit keine Kompromisse eingehen kann. Die Wahrheit ist Wahrheit, es gibt keine Kompromisse.
Das christliche Leben verlangt sozusagen das »Martyrium« der täglichen Treue zum Evangelium, also den Mut, Christus in uns wachsen zu lassen und an Christus unser Denken und unser Handeln auszurichten. Das kann in unserem Leben jedoch nur dann geschehen, wenn die Beziehung zu Gott gefestigt ist. Das Gebet ist keine verlorene Zeit, es bedeutet nicht, den Tätigkeiten – auch den Tätigkeiten des Apostolats – Platz wegzunehmen, sondern genau das Gegenteil ist der Fall: Nur wenn wir in der Lage sind, ein treues, beständiges, vertrauensvolles Gebets - leben zu haben, dann wird Gott selbst uns die Fähigkeit und die Kraft schenken, glücklich und in Frieden zu leben, die Schwierigkeiten zu überwinden und ihn mit Mut zu bezeugen. Der hl. Johannes der Täufer möge für uns Fürsprache halten, damit wir stets den Primat Gottes in unserem Leben zu wahren wissen. Danke.
(Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. am 29. August 2012, ganzer Text)

Die Jünger holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab


Kapelle des hl. Johannes mit Altarrelief des Martyriums des hl. Johannes des Täufers, S. Lorenzo, Genua

Dienstag, 28. August 2018

Augustinus - die Unergründlichkeit Gottes

Augustinus und der Knabe am Meer, Stiftskirche Klosterneuburg



Die Legende vom Heiligen und dem Knaben am Meer ist die berühmteste und in der Ikonographie am meisten verbreitete der Augustinuslegenden. Sie handelt von der Entstehung seines Werks über die allerheiligste Dreifaltigkeit „De Trinitate“. Es wird erzählt, dass der Heilige am Meer spazieren geht und am Ufer einen Knaben sieht, der mit einer Muschel Wasser in ein in den Sand gegrabenes Loch schaufelt. Immer wieder läuft der Knabe an den Uferrand, um neues Wasser zu schöpfen und es in die Sandmulde zu gießen. Augustinus fragt den Knaben nach dem Zweck seines Tuns. Dieser antwortet, er wolle das ganze Meer in das Loch schöpfen. Schmunzelnd erwidert Augustinus, dass dies unmöglich sei. Darauf entgegnet ihm der Knabe, dass dies eher möglich sei, als dass Augustinus auch nur den kleinsten Teil der Geheimnisse der Dreifaltigkeit in seinem Buch auszuschöpfen vermöchte. (kathnet)



Vom heiligen Augustinus wird erzählt, dass er am Meer spazieren ging – damals, als er an seinem großen Werk über die Dreifaltigkeit Gottes arbeitete.
Dort beobachtete er ein kleines Kind, das ein Loch in den Sand gegraben hatte und nun mit einer Muschel in der Hand immer wieder zum Wasser lief, Wasser schöpfte, zurück rannte und das Wasser in das Loch goss. Darauf lief es wieder zum Wasser, schöpfte und wiederholte das Ganze immer aufs Neue.
Nach einiger Zeit fragte Augustinus: „Was machst du denn da?“ Und das Kind antwortete ihm: „Ich schöpfe das Meer in dieses Loch!“
Augustinus schüttelte den Kopf und sagte: „Du kleiner Narr, das ist doch ganz unmöglich. Du kannst doch das große, weite Meer nicht in dieses kleine Loch füllen!“
„Du lachst über mich, aber du bildest dir ein“ meinte daraufhin das Kind und blickte den großen Gelehrten durchdringend an, „dass du die Größe und Unergründlichkeit Gottes mit deinen kleinen Gedanken ausschöpfen kannst!?“


Augustinus als Fürsprecher

Augustinus als Bischof und Kirchenlehrer, Antonio Bellucci, 1692
Augustinusaltar, Stiftskirche Klosterneuburg