Donnerstag, 4. Juli 2013

Urlaubspause







Und so gut lasse ich es mir gehen:



Ulrich von Augsburg

Ein besonderes Anliegen des Hl. Bischofs Ulrich (890-973) waren Ausbildung und Lebensführung des Klerus. Stets bemühte er sich um engen Kontakt mit seinen Priestern, wovon die Ulrichs-Vita Zeugnis ablegt:

"Wenn die Geistlichkeit vor ihm versammelt war (bei seinen bischöflichen Visitationen, Anm. savi), fragte er die Erzpriester, die Dekane und die Rechtschaffensten, die er herausfinden konnte, aufs genaueste, auf welche Weise der tägliche Gottesdienst gehalten würde, und wie das ihnen untergebene Volk durch Predigt und Unterricht und Unterricht geleitet, mit welcher Sorgfalt die Kinder getauft, die Kranken besucht und geölt und mit welchem Mitleid die Leiber der Verstorbenen von ihnen beerdigt würden, auf welche Weise sie mit den Zehenten und Opfern der Gläubigen die Armen und Bresthaften unterstützten, den Witwen und Waisen in allen ihren Nöten zu Hilfe kämen und mit welchem Eifer sie Christo in den Gästen und Fremden dienten;
ob sie sich keine Weiber hielten und keinen Verdacht in dieser Beziehung auf sich gezogen hätten, ob sie nicht mit Hunden und Falken die Jagd ausübten, keine Wirtshäuser besuchten, um zu schmausen oder zu trinken, keine niedrigen Possen trieben, Fressen und Saufen übermäßig liebten, ob sie nicht Zank und Streit und Feindschaft hielten, keine weltlichen  Hochzeiten besuchten, ob sie nicht Gewohnheiten hätten, die sich für ihr Amt nicht schickten, ob sie nach dem Brauche ihrer Vorgänger am ersten jeden Monats an den bestimmten Orten zusammenkämen und daselbst die gewöhnlichen Gebete verrichteten und ihre Kirchen zu Zeiten heimsuchten, ob sie ihren Vorgesetzten Gehorsam erwiesen und bestrebt wären, sich in ihrem ganzen Amte fromm und brauchbar zu zeigen.

Wenn nun die Antwort auf das Gefragte gegeben und als richtig bestätigt war, belohnte er die, welche sich gut verhielten mit den gütigsten Worten, ermunterte und ermahnte sie durch freundliches Zureden, auch ferner vom rechten Wege nicht abzuweichen, die Irrenden aber und die auf Abwegen befindlichen Brüder züchtigte er durch scharfen Tadel und befahl ihnen in Zukunft die gewohnten Fehler zu vermeiden.

(aus: Gefolge des Lammes, Bd. 3, 24f)


Hl. Ulrich, Rohr am Gebirge

Der Fisch, mit dem Ulrich dargestellt wird, verweist auf eine Begebenheit aus dem Leben des Heiligen. An einem Freitag hatte der hl. Ulrich einem Boten einen Braten vom Vortag als Lohn mitgegeben. Als der Bote seinem Herrn den Braten zeigen wollte, um dem hl. Ulrich einen Verstoß gegen das Freitagsfasten nachweisen zu können, hatte das Gänsebein sich in einen Fisch verwandelt.

Sankt Ulrich, heilger Mann, / sei unser Schutzpatron!
Im Glauben hast du gestritten. Vor Unheil uns verschon.
Im Leben uns begleit, / mach uns für Gott bereit!
In unsrer Sterbestunde schenk Gott Barmherzigkeit.
Das Wort hast du verkündt, / dem Volk hast du gedient.
Du willst den Menschen führen, dass er zu Gott hinfindt.

Alte Andachtsbilder und Bilder vom Ulrichskreuz zeigt das Blog Rosenkranzbeten
Ulrich lebte selbst enthaltsam wie ein Mönch und war freigiebig gegenüber den Armen. Die Fischlegende berichtet: Als er an einem Donnerstagabend mit dem Bischof Konrad von Konstanz zu Tisch saß, vertieften sich beide die Nacht über ins Gespräch, bis am Morgen des Freitag ein Bote des Herzogs, dem Ulrich Unrecht vorgehalten hatte, einen Brief brachte. Ulrich reichte als Botenlohn den beim Nachtessen nicht verzehrten Rest des Bratens, ein Gänsebein. Der Bote brachte dies dem Herzog, um den Bischof nun seinerseits des Unrechts überführen zu können, dass er am Freitag Fleisch esse; als der Herzog das Gänsebein aus der Umhüllung nahm, hatte es sich in einen Fisch verwandelt.

Blühender Schatten eines Baumes ;-)