Don Boscos Vision von der Zukunft der Kirche Maria-Hilf-Basilika (Basilica di Maria Ausiliatrice), Turin |
Am 26. Mai versprach Don Bosco einem Jungen, am vorletzten und letzten des Monats "etwas Schönes" zu erzählen. Nach dem Abendgebet des 30. Mai erfüllte er in seiner "Gute Nacht- Ansprache" das Versprechen:
"Zu Eurem geistlichen Vorteil will ich heute einen Traum erzählen, den ich vor wenigen Tagen erlebt habe. Stellt Euch vor, wir befinden uns an der Küste des Meeres oder besser noch auf einer einsamen Klippe und sehen kein Land außer dem Boden unter unseren Füßen. Auf dem weiten Meer erkennen wir eine unzählbare Menge von Schiffen, die sich für eine Seeschlacht geordnet haben. Sie verfügen über eiserne Schiffsschnäbel und sind mit Kanonen, Gewehren, sonstigen Waffen jeglicher Art und Brandsätzen ausgerüstet. Sie nähern sich einem Schiff, das viel größer ist als das ihrige und versuchen, dieses mit ihren spitzigen Schnäbeln zu beschädigen, es anzuzünden und ihm jeden nur möglichen Schaden zuzufügen. Das große Schiff wird von vielen kleinen Booten begleitet, die von ihm Befehle empfangen und das majestätische Schiff gegen die feindliche Flotte verteidigen. Sie haben starken Gegenwind und das aufgewühlte Meer scheint die Angreifer zu begünstigen.
Mitten
im weiten Meer stehen in geringem Abstand voneinander
zwei mächtige Säulen. Die eine wird von einer Statue
der Immaculata gekrönt, zu deren Füßen auf einer
Tafel die Inschrift steht: “Auxilium christianorum”
(Helferin der Christen), auf der zweiten, viel höheren
und mächtigeren Säule, sehen wir eine übergroße
Hostie, darunter auf einem Schild die Worte: “Salus
credentium” (Heil der Gläubigen).
Der
Papst als Kommandant des großen Schiffes erkennt die
Wut der Feinde und damit die Gefahr, in der sich seine
Getreuen befinden. Er ruft deshalb die Steuermänner der
Begleitboote zur Beratung auf sein Schiff. Der Sturm
wird immer heftiger; die Kommandanten müssen auf ihre
Boote zurückkehren. Nach Beruhigung der See ruft der
Papst die Kommandeure ein zweitesmal zu sich. Plötzlich
bricht der Sturm von neuem los.
Der
Papst steht am Steuer und versucht mit aller Kraft sein
Schiff zwischen die beiden Säulen zu lenken, an denen
viele Anker und große Haken angebracht sind. Die
feindlichen Schiffe beginnen nun mit dem Angriff und
wollen das päpstliche Schiff versenken. Immer wieder
versuchen sie Brandmaterial an Bord des großen Schiffes
zu schleudern und feuern mit ihren Bordgeschützen aus
allen Rohren. Trotz des leidenschaftlichen Kampfes der
feindlichen Schiffe und des Einsatzes aller Waffen
scheitert jedoch der Angriff, und das päpstliche Schiff
durchpflügt, obwohl auf beiden Seiten bereits schwer
angeschlagen, frei und sicher das Meer, denn kaum
getroffen, schließt ein sanfter Wind, der von den
beiden Säulen ausgeht, sofort jedes Leck.
Auf
den Schiffen der Angreifer platzen jetzt die
Kanonenrohre, die Schiffsschnäbel zerbrechen, viele
Schiffe bersten auseinander und versinken im Meer. Plötzlich
wird jedoch der Papst von einer feindlichen Kugel
getroffen. Seine Helfer stützen ihn und richten ihn
wieder auf, wenig später trifft ihn erneut ein
feindliches Geschoß, und er sinkt tot zu Boden.
Bei
der feindlichen Flotte erhebt sich ein Freuden‑
und Siegesgeschrei. Die auf dem päpstlichen Schiff
versammelten Kommandeure wählen in solcher Eile einen
neuen Papst, daß die Nachricht vom Tod des Steuermanns
zugleich mit der Nachricht von der Wahl des Nachfolgers
bei den Feinden ankommt. Jetzt verlieren diese plötzlich
allen Mut, das päpstliche Schiff aber überwindet alle
Hindernisse und fährt sicher zwischen die beiden Säulen,
wo es vor Anker geht. Die Feinde flüchten, rammen sich
gegenseitig und gehen zugrunde. Die kleinen Begleitboote
des päpstlichen Schiffes rudern mit voller Kraft
ebenfalls zu den beiden Säulen und machen dort fest.
Auf dem Meer tritt eine große Stille ein.
***
Nur zwei Mittel verbleiben uns zur Rettung in dieser Verwirrung:
Die Verehrung der Gottesmutter und die häufige hl. Kommunion.”
(Quelle)