Freitag, 29. Oktober 2021

Hundertwasser am Freitag

 

St. Barbara, Bärnbach, Hundertwasser


Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

Heute gedenkt die Kirche der sel. Schwester Restituta Kafka

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Simon Kananäus

 

Martyrium des hl. Simon Thaddäus, Stadtpfarrkirche Krems - St. Veit

Apostel, Märtyrer
Namensdeutung: Gott erhört (hebr.)
Namenstage: Simon, Simeon, Schimon, weibl.: Simone, Simona
Gedenktag: 28. Oktober

Lebensdaten: gestorben 65 in Südarmenien

Lebensgeschichte: Simon mit dem Beinamen „Kananäus“ oder „der Zelot“ wird in den Apostellisten der drei synoptischen Evangelien sowie in der Apostelgeschichte erwähnt (Mt 10,4, Mk 3,18, Lk 6,15, Apg 1,13). Obwohl sein Beiname kananaios (von hebräisch qana) oder zelotes schlicht „der Eiferer“ bedeutet, wurde Simon der antirömischen Widerstandsgruppe der Zeloten zugerechnet und mit dem Bräutigam von der Hochzeit in Kana identifiziert. Da die Bezeichnung eines Apostels als „Zelot“ Anstoß im Römischen Reich erregt hätte, benutzte man lieber die griechische Transliteration des hebräischen Ausdrucks – den aber niemand mehr verstand.

Während die ostkirchliche Tradition diesen Simon vom Herrenbruder Simon, dem Sohn des Klopas und zweiten Vorsteher der Jerusalemer Gemeinde, stets unterschieden hat, stifteten die lateinischen Väter weiter Verwirrung: Hippolyt von Rom behauptete, auch der Herrenbruder Simon hätte „der Zelot“ geheißen, Hieronymus, der ihn nicht einordnen konnte, überging ihn einfach, und Isidor von Sevilla setzte beide gleich, was sich in der Goldenen Legende niedergeschlagen hat.

Der glaubwürdigsten Überlieferung nach wirkte Simon zuerst in Ägypten und bei den Berbern als Glaubensbote, bevor er „jenseits des Euphrats“, das heißt im Partherreich, zusammen mit Judas Thaddäus missionarisch tätig wurde. Im heutigen Armenien erlitten beide gemeinsam das Martyrium: Judas wurde zu Tode geprügelt, Simon mit einer Säge entzweigeteilt. Nach der Geschichte Armeniens von Moses von Choren (5. Jahrhundert) geschah dies in Weriosphora im Königreich Iberien (entspricht in etwa Südarmenien). Auch das heutige Kloster Nowy Afon (Neuer Athos) im heutigen Abchasien beansprucht, über Simons Grab errichtet worden zu sein.

Verehrung und Brauchtum: Reliquien der Apostel Simon und Judas Thaddäus werden unter anderem im Petersdom und in der Kölner St. Andreaskirche verehrt. Heilkräftig soll der Simonsbrunnen hinter der Abteikirche von Sayn bei Neuwied sein.

Darstellung: mit Säge, Keule, Schwert, Lanze oder Beil, mit Judas Thaddäus

Patron: von Goslar, der Färber, Gerber, Holzhauer, Lederarbeiter, Maurer, Waldarbeiter und Weber
(BistumAugsburg)
 

Waldarbeiter und Weber

Judas Thaddäus

 

Judas Thaddäus, Anthonis van Dyck, um 1620, Kunsthistorisches Museum, Wien


Apostel, Märtyrer
Namensdeutung: Gott sei gepriesen (hebr.) – großmütig (aram.)
Namenstage: Judas, Jehuda, Jude, Juditas, weibl.: Jude, Judy – Thaddäus, Thaddeus, Tadeo, Taddeo, Thaddée, Tadeusz, Tadzio, weibl.: Thaddäa
Gedenktag: 28. Oktober

Lebensgeschichte und Legende: Judas mit dem Beinamen „Thaddäus“ – einigen Handschriften nach „Lebbäus“ – wird in den Apostellisten der drei synoptischen Evangelien sowie in der Apostelgeschichte erwähnt (Mt 10,3, Mk 3,18, Lk 6,16 und Apg 1,13). Im lukanischen Doppelwerk heißt es über ihn genauer: „Judas, der Sohn des Jakobus“. Der Deutlichkeit halber wird er im Johannesevangelium abgegrenzt: „Judas – nicht der Judas Iskariot“ (14,22). Wegen dieser Namensnähe zum Verräter Jesu erscheint der Apostel im Neuen Testament häufig nur unter seinem Beinamen.

Vielfach wurde Judas Thaddäus mit dem Herrenbruder Judas (Mk 6,3) verwechselt – wie Simon der Eiferer mit dem Herrenbruder Simon. Und obwohl sich der Verfasser des neutestamentlichen Judasbriefs statt als Sohn als „Bruder des Jakobus“ bezeichnet und selber nicht zu den Aposteln rechnet (17), sprach Hieronymus vom insgesamt „dreinamigen“ Judas.

Diese Verwirrung führt sich durch die Verschmelzung mit anderen Personen wie dem Apostel Thomas und die legendendurchzogene Überlieferung seines Wirkens als Glaubensbote fort. Die mittelalterliche Goldene Legende setzt ihn mit dem Herrenbruder Judas gleich und schickt ihn nach der Himmelfahrt Christi als Addai nach Edessa (heute Şanlıurfa, Türkei), wo er König Abgar ein nichtmenschengemachtes Abbild Christi überbringt. Die Assyrische Kirche des Ostens führt sich auf diese Erzählung zurück.

Im Anschluss wurde Judas Thaddäus „jenseits des Euphrats“, das heißt im Partherreich, zusammen mit Simon dem Eiferer missionarisch tätig – vermutlich, weil beide in den Evangelien stets nebeneinander genannt werden und auch Judas häufig den Beinamen „Zelotes – der Eiferer“ trägt. In Armenien erlitten beide gemeinsam das Martyrium: Judas wurde zu Tode geprügelt, Simon mit einer Säge entzweigeteilt. Varianten seines Martyriums führen seinen Tod auf eine Hellebarde, ein Schwert oder ein Beil zurück.

Nach der Geschichte Armeniens von Moses von Choren (5. Jahrhundert) geschah das Martyrium in Weriosphora im Königreich Iberien (entspricht in etwa Südarmenien). Im heute iranischen West-Aserbaidschan erhebt sich über Judas’ Grab das Schwarze Kloster Sankt Thaddäus als Gründungsort der Armenischen Kirche.

Verehrung und Brauchtum: Die Reliquien der Apostel Judas Thaddäus und Simon gelangten nach lateinischer Lesart in den Petersdom und von dort aus in die Kölner St. Andreaskirche.

Judas’ wichtigstes Patronat als Fürsprecher in aussichtslosen und verzweifelten Anliegen verbreitete der Dominikanerorden in Italien und Frankreich. Zum Beispiel beten in Toulouse, wo sich in der Basilika Saint-Sernin ebenfalls Reliquien befinden, Studenten am Vorabend ihrer Prüfungen traditionell um seine Fürsprache.

In Lateinamerika betrieb im 20. Jahrhundert der Claretinerorden seinen Kult und verankerte ihn in der Volksfrömmigkeit. Aktuell wird Judas Thaddäus besonders im durch Armut und Kriminalität gebeutelten Mexiko verehrt.

Darstellung: mit Keule, Buch, Winkelmaß, Hellebarde oder Arzneikästchen, mit Simon dem Eiferer

Patron: von Goslar, in aussichtslosen und verzweifelten Anliegen
(Bistum Augsburg)

Samstag, 23. Oktober 2021

Johannes von Capestrano

 

Johannes von Capestrano, Franzisklanerkirche Maria Lankowitz

 

(geb. 24.7.1386, gest. 23.10.1456), Quelle

Der italienische Franziskaner Johannes Capistran (auch Kapistran, Capistranus, de Capistrano) zählt zu den großen Predigern des 15. Jahrhunderts. Bei seinen Aufenthalten in Österreich erregte er enormes Aufsehen. Die Menschen strömten in Massen zu seinen oft stundenlangen Predigten. 1451 errichtete er die österreichische Franziskanerprovinz (strenge Observanz) und gründete in Wien- Mariahilf, Klosterneuburg, St. Pölten, Enzersdorf und Langenlois franziskanische Reformklöster.

Geboren in Capestrano in den italienischen Abruzzen, lebte er nach dem Studium der Rechte zunächst als erfolgreicher Richter in Perugia. 1416  trat er in das Franziskanerkloster der strengen Observanz in Perugia ein und studierte bei Bernhardin von Siena, dem Gründer des Reformzweigs der Franziskaner (Observanten, auch Bernhardiner). Er unterwarf sich einer rigorosen Askese und trat als Wanderprediger scharf gegen Hussiten, Juden, Ungläubige und jegliche Form von Luxus auf.

1451 zog er auf im Auftrag von Papst Nikolaus V. als päpstlicher Legat zur Hussitenmission über die Alpen. Begleitet von zwölf Ordensbrüdern, kam er über Kärnten und die Steiermark nach Niederösterreich. In Wiener Neustadt traf er mit Kaiser Friedrich III. zusammen und besuchte anschließend Wien, wo er 32 Predigten hielt.

Seine im Freien vor der Kirche Am Hof und der Stephanskirche gehaltenen Predigten hatten ungeheuren Zulauf, obwohl sie aus dem Lateinischen übersetzt werden mussten. Er vermochte die Menschen tief zu beeindrucken: So sollen in Wien etwa 50 Studenten dem Franziskanerorden beigetreten sein und nach einer Predigt über die Spielwut große Mengen an Spielgeräten und Luxusgegenständen auf dem Stephansplatz verbrannt worden sein. Die ausgesprochen judenfeindlichen Predigten hatten großen Einfluss auf die öffentliche Meinung, allerdings konnte er seine Vorschläge bezüglich eines Vorgehens gegen die Juden bei Kaiser Friedrich III. nicht durchsetzen.

Johannes Capistran begab sich von Wien aus nach Mähren, um die Hussiten zu bekehren, und er wirkte von Ende 1454 bis März 1455 erneut in Wien und Niederösterreich. 1455/56 erreichte er in Ungarn die Aufstellung eines Kreuzfahrerheeres unter dem ungarischen Gubernator János Hunyadi, der die Osmanen am 22. Juli 1456 in Belgrad besiegte. Er nahm selbst an diesem Kampf teil und starb drei Monate später bei Belgrad an Erschöpfung. 1690 wurde er heilig gesprochen, sein Festtag ist der 23. Oktober. Die Capistrankanzel am Stephansdom ist eine Nachbildung der hölzernen Kanzel, von der gepredigt haben soll, und wurde 1752 an der Außenseite des Doms angebracht.

Maria Lankowitz, gegründet von Johannes von Capestrano

 

Die Rettung Belgrads durch Johannes Capestranus (Franziskanerkirche Stuhlweissenburg, Kapistrankanzel Stephansdom)

 Das Leben des hl. Johannes von Capestrano (kath-info.de)

Sandalen, Habit und Stola des hl. Johannes von Capestran

227 später rettet wieder ein Franziskanermönch die Christenheit vor den Türken

Freitag, 22. Oktober 2021

Die Begegnung mit Jesus kommt einer Neuerschaffung gleich

 

Johannes Paul II., Birgittenkloster, Tschenstochau

Liebe Schwestern und Brüder!

1. In unseren früheren Betrachtungen sind wir der Menschheit bei ihrer Begegnung mit Gott gefolgt, der sie erschaffen und der sich auf seinen Straßen auf die Suche nach ihr gemacht hat. Heute werden wir über die höchste Begegnung zwischen Gott und Mensch meditieren, über jene Begegnung nämlich, die sich in Jesus Christus, dem göttlichen Wort, das Fleisch wird und unter uns wohnt (vgl. Joh 1,14), realisiert. Die endgültige Offenbarung Gottes – so bemerkte der hl. Bischof Irenäus von Lyon im 2. Jahrhundert – vollzog sich, als »das Wort Gottes Mensch geworden ist, indem es sich dem Menschen und den Menschen sich assimilierte, damit der Mensch durch seine Ähnlichkeit mit dem Sohne kostbar werde [vor dem Vater] (Adversus haereses V, 16,2; Bibliothek der Kirchenväter, Bd. 4, Kempten/ München 1912, S. 195). Diese innige Vereinigung zwischen Göttlichem und Menschlichem, die der hl. Bernhard mit dem »Kuß« aus dem Hohenlied vergleicht (vgl. Sermones super Cantica canticorum II), weitet sich in der Person Christi auf die von ihm angesprochenen Menschen aus. Diese Begegnung in Liebe weist verschiedene Dimensionen auf, die wir nun zu erläutern versuchen.

2. Es ist eine Begegnung, die sich im Alltäglichen in Zeit und Raum vollzieht. In diesem Zusammenhang ist der soeben verlesene Abschnitt aus dem Johannesevangelium aufschlußreich (vgl. Joh 1,35–42). Darin finden wir einen genauen zeitlichen Hinweis mit Angabe eines Tages und einer Stunde, eines Ortes und eines Hauses, in dem Jesus lebte. Da gibt es einfache Menschen, die sogar in ihrem Namen von jener Begegnung verändert werden. Wenn Christus den Lebensweg eines Menschen durchkreuzt, so bedeutet dies, daß dessen Entwicklung und dessen Pläne gründlich verändert werden. Als die Fischer aus Galiläa mit Jesus am Ufer des Sees zusammentrafen und seinen Aufruf hörten, »zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach« (Lk 5,11). Es ist eine radikale Wende, die kein Zögern zuläßt und auf einen Weg schickt, der zwar voller Schwierigkeiten, aber auch sehr befreiend ist: »Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach« (Mt 16,24).

3. Wenn Christus den Lebensweg einer Person kreuzt, beunruhigt er ihr Gewissen; er liest in ihrem Herzen wie bei der Samariterin, der er alles sagt, was sie getan hat (vgl. Joh 4,29). Vor allem aber weckt er Reue und Liebe wie bei Zachäus, der die Hälfte seines Vermögens den Armen schenkt und das Vierfache der von ihm zu Unrecht eingetriebenen Beträge zurückgibt (vgl. Lk 19,8). So geschieht es auch mit der reuigen Sünderin, der alle ihre Sünden vergeben werden, »weil sie so viel Liebe gezeigt hat« (Lk 7,47), und mit der Ehebrecherin, die nicht verurteilt, sondern ermahnt wird, ein neues Dasein fern von der Sünde zu führen (vgl. Joh 8,11). Die Begegnung mit Jesus kommt einer Neuerschaffung gleich: Daraus entsteht das neue Geschöpf, zu einer wahren Gottesverehrung fähig, die darin besteht, den Vater »im Geist und in der Wahrheit« anzubeten (Joh 4,23–24).

4. Christus auf dem eigenen Lebensweg zu begegnen bedeutet oft, körperliche Genesung zu finden. Seinen Jüngern gab Jesus den Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden, zu bekehren und die Sünden zu vergeben (vgl. Lk 24,47), aber auch die Kranken zu heilen, von allem Bösen zu befreien, zu trösten und zu stützen. Deshalb riefen die Zwölf »die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie« (Mk 6,12–13). Christus ist gekommen, um den ganzen Menschen zu suchen, ihm zu begegnen und ihn zu heilen. Als Bedingung für die Rettung fordert Jesus den Glauben, mit dem man sich vollkommen Gott, der in ihm wirkt, hingibt. Der Frau, die an Blutungen litt und als letzte Hoffnung den Saum seines Gewandes berührte, erklärt Jesus deshalb: »Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein« (Mk 5,34).

5. Das Kommen Christi zu uns hat den Zweck, uns zum Vater zu führen, denn »niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht« (Joh 1,18). Diese historische Offenbarung, von Jesus durch seine Gesten und Worte vollbracht, erreicht uns in der Tiefe durch das innerliche Wirken des Vaters (vgl. Mt 16,17; Joh 6,44–45) und durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes (vgl. Joh 14,26; 16,13). Deshalb gießt ihn der auferstandene Jesus als Ursprung für die Vergebung der Sünden (vgl. Joh 20,22–23) und als Quelle göttlicher Liebe in uns aus (vgl. Röm 5,5). So kommt eine trinitarische Gemeinschaft zustande, die schon während des Erdendaseins beginnt und deren Ziel die vollkommene Anschauung ist, wenn »wir ihm ähnlich sein werden […]; denn wir werden ihn sehen, wie er ist« (1 Joh 3,2).

6. Jetzt geht Christus weiter neben uns durch die Straßen der Geschichte – gemäß seinem Versprechen: »Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20). Er ist gegenwärtig durch sein Wort, »ein Wort, das ruft, das einlädt, das persönlich verpflichtet, so wie es den Aposteln erging. Wenn ein Mensch vom Wort erreicht wird, entsteht der Gehorsam, das heißt das Hören, das das Leben verändert. Der Mönch nährt sich jeden Tag vom Brot des Wortes. Ohne dieses Brot ist er wie tot und hat nichts mehr, was er den Brüdern mitteilen könnte, denn das Wort ist Christus« (Orientale lumen, 10).

Christus ist außerdem gegenwärtig in der Eucharistie, Quelle der Liebe, der Einheit und des Heils. In unseren Kirchen erklingen immer aufs neue die Worte, die er eines Tages in der Synagoge der kleinen Stadt Kafarnaum am See Tiberias sagte. Es sind Worte der Hoffnung und des Lebens: »Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag […]. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm« (Joh 6,54.56).

(Generalaudienz, Johannes Paul II., 9. August 2000)

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Ursula im Kölner Dom

 

Heilige Ursula, bitte für uns!

Gott, du hast der heiligen Ursula und ihren Gefährtinnen

Kraft und Standhaftigkeit im Martyrium gegeben

und sie so zur Schau deiner Herrlichkeit geführt.

Stärke uns auf ihre Fürbitte im Glauben und in der Liebe

und gib uns ewige Gemeinschaft mit ihnen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Die aus Holz geschnitzte Figur der hl. Ursula gelangte erst 1893 aus der Sammlung des Frankfurter Stadtpfarrers Ernst Franz August Münzenberger in den Dom. Über einer Wappenengelkonsole stehend, hält die modisch gekleidete Heilige in ihrer linken Hand einen Pfeil, der auf ihr in Köln erlittenes Martyrium hinweist. Ihre Rechte streckt sie schützend über eine Gruppe von zehn Jungfrauen aus, die unter ihrem weiten Mantel Zuflucht gefunden haben. Der Typus der Schutzmantel-Ursula fand innerhalb der Kölner Ursulaverehrung des 15. und 16. Jahrhunderts besonders große Verbreitung. In ihrer Elfzahl nimmt die Skulptur Bezug auf die Ursulalegende.
(Quelle: kölnerdomde)

Der Schrein der hl. Ursula

Fenster der Ursula mit ihren Gefährtinnen (Kölner Ursulakirche) und der Hymnus zu Ehren der elftausend Jungfrauen von Hildegard von Bingen

Am Grab der hl. Ursula in Köln, Ursulalegende

Schutzmantelursula und Leben der hl. Ursula

 

Heute gedenkt die Kirche auch des sel. Karl von Österreich

Kraft aus der Anbetung (Reliquiar des sel. Karl)
 
Ein Kaiser nach dem Herzen Jesu (Glasfenster in Maria Taferl mit Karl und Zita als Fürsprecher)

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Wendelin, Einsiedler

 

Wendelin, Einsiedler. Er lebte zur Zeit des Trierer Bischofs Magnerich um 570 in den Vogesen als fränkischer Einsiedler oder Mönch. Nach der späteren Legende des 15. Jahrhunderts soll Wendelin gar ein iroschottischer Königssohn gewesen sein, der zunächst Hirte, dann Einsiedler, schließlich sogar Abt gewesen sei. Jedenfalls fand Wendelin seine letzte Ruhestätte, die schon um 1000 bezeugt wird, in dem später nach ihm benannten Sankt Wendel im Saargebiet. Sein Grab wurde ein bedeutender Wallfahrtsort. Seine Verehrung als Schutzherr für Feld und Vieh verbreitete sich im Rhein-Mosel-Gebiet, im alemanni-schen Raum und durch Auswanderer nach Osteuropa und Nordamerika. Wendelin wird als Hirte dargestellt, zu Füßen eine Krone, von einer Viehherde umgeben.
(Martyrologium Sancrucense)

Heute gedenkt die Kirche auch des sel. Jakob Kern und des hl. Vitalis von Salzburg.

Heiliger Wendelin, Loimersdorf, NÖ

Dienstag, 19. Oktober 2021

Am Grab des hl. Paul vom Kreuz

 

Deckenbilder und Kuppelbild aus dem Leben des hl.  Paul vom Kreuz

Ordensgründer, Mystiker, Volksprediger
Namensdeutung: der Geringe (lat.)
Namenstage: Paulus, Paul, Pablo, Paolo, Pál, Pavel, Pol, Poul, Pavo, weibl.: Paula, Paulina, Pauline
Gedenktag: 19. Oktober

Lebensdaten: geboren am 3. Januar 1694 in Ovada (Piemont), gestorben am 18. Oktober 1775 in Rom

Lebensgeschichte: Der Kaufmannssohn Paolo Francesco Danei erhielt etwas Schulbildung in der Obhut eines Priesters und zeigte als Jugendlicher viel Interesse am Gebet und am kirchlichen Leben. Er betrachtete lange das Leiden (die Passion) Christi, verbrachte viel Zeit in Anbetung vor dem Allerheiligsten und erlebte 1713 ein „Eingreifen der Gnade“, das ihn auf eine vorteilhafte Heirat und ein angebotenes Erbe verzichten ließ.

1720 hatte er die Eingebung, die künftige Missionsgemeinschaft der Passionisten zu gründen, und bereits klare Vorstellungen vom Ordensgewand samt dem Leidensemblem Christi, mit dem er sich im gleichen Jahr vom Bischof von Alessandria bekleiden ließ. Er zog sich als Einsiedler in eine Kirchenzelle zurück und verfasste den Grundstock einer Ordensregel, die der Bischof auch guthieß. Der Versuch aber, die Anerkennung auch in Rom zu erhalten, scheiterte daran, dass ihn Papst Innozenz XIII. gar nicht erst empfing.

Paolo zog sich in eine Einsiedelei auf dem Monte Argentario an der Toskanischen Mittelmeerküste zurück, wo sein Bruder Giambattista zu ihm stieß. 1722 lud sie der Bischof von Gaeta ein, sich am Heiligtum der Madonna della Catena niederzulassen, von wo sie auf Einladung des Bischofs von Foggia nach Troia umzogen. Dieser Bischof mit Namen Emilio Cavalieri half bei der Verbesserung der Ordensregel und vermittelte eine Audienz bei Papst Benedikt XIII., der den Gebrüdern Danei die Aufnahme von Ordensmitgliedern erlaubte und sie beide 1727 im Petersdom zu Priestern weihte.

1741 als Ordensgemeinschaft anerkannt, wählten die Passionisten ihren Gründer, der bei Ablegung seiner Gelübde den Ordensnamen Paul vom Kreuz angenommen hatte, gegen seinen Willen zum Ordensgeneral und verlegten ihr Generalat nach Rom ins Kloster SS. Giovanni e Paolo. 1771 entstand der weibliche Ordenszweig. Über 200 Briefe sind von Paul vom Kreuz überliefert, dazu zahlreiche geistliche Schriften sowie seine Ordensregeln.

Verehrung: Pauls Gebeine ruhen in einer Kapelle der Basilika dei Santi Giovanni e Paolo in Rom. 1867 heiliggesprochen, gilt er als der größte Mystiker des 18. Jahrhunderts.

Darstellung: im Ordensgewand mit Buch, Kreuz, Rosenkranz, Totenkopf oder Leidenswerkzeugen

Patron: der Passionisten

Vision des Habits mit dem Namen Jesu, Glasfenster in SS. Giovanni e Paolo

Bild in Maria Schutz am Semmering, Vita

 

Heiliger Paul vom Kreuz, bitte für uns!


Altarbild: Francesco Coghetti, der hl. Paul vom Kreuz umarmt den Gekreuzigten
(Beschreibung einer Vision des hl. Paul)


O Heiliger Geist,
Du unser Beistand,
Du unser Tröster!

Öffne die Ader
der lebendigen Wasser deiner Gnaden,
damit wir daraus trinken im Überfluss.

So können wir alle,
entbrannt von Liebe und Barmherzigkeit,
dieses göttliche Feuer
auch in den Herzen
unserer Brüder und Schwestern entzünden,
durch die Verkündigung der gekreuzigten Liebe.

Amen.

(Gebet vom hl. Paul vom Kreuz, Quelle)

Grabeskapelle Paul vom Kreuz, SS. Giovanni e Paolo


Santi Giovanni e Paolo, Rom

Freitag, 15. Oktober 2021

Mit wenig Mühe sehr viel in kurzer Zeit zustande bringen (Theresia von Avila)

 

Teresa von Avila († 1582)

Aus der Abhandlung "Über das Buch des Lebens".

Lasst uns stets an die Liebe Christi denken
 
Wer Jesus als Freund und hochherzigen Führer an seiner Seite hat, kann alles tragen; denn Jesus hilft uns und gibt uns Kraft. Er lässt keinen im Stich und ist ein wahrer und aufrichtiger Freund. Ich sehe deutlich: Wenn wir Gott gefallen und große Gnaden von ihm empfangen möchten, muss uns nach seinem Willen die Hand der heiligen Menschheit des Sohnes helfen, an dem seine göttliche Herrlichkeit Gefallen findet, wie er selbst gesagt hat.
Sehr oft habe ich die Erfahrung gemacht, und der Herr hat es mir selbst gesagt – ja ich möchte behaupten, ich habe es mit eigenen Augen gesehen -, dass wir durch diese Tür eintreten müssen, wenn wir wollen, dass die höchste Majestät uns Geheimes und Verborgenes offenbaren soll. Selbst auf dem höchsten Gipfel der Beschauung soll keiner einen anderen Weg suchen; denn auf diesem geht man sicher und zuverlässig. Hier ist unser Herr, von dem und durch den uns alles Gute kommt. Er wird uns lehren. Auf sein Leben müssen wir schauen; denn ein besseres und vollkommeneres Vorbild für die Nachfolge werden wir nicht finden.
Was wollen wir mehr als einen treuen Freund an unserer Seite, der uns in Mühsal und Not nicht verlässt, wie es weltliche Freunde tun? Wohl dem, der ihn wirklich und aufrichtig liebt und ihn immer neben sich hat!
Schauen wir auf den Apostel Paulus, der Jesus eingeschrieben und eingeprägt in seinem Herzen trug und gar nicht anders konnte, als Jesus auch im Munde zu führen. Als ich das eingesehen hatte, forschte ich sorgfältig und lernte, dass die der Beschauung besonders ergebenen Heiligen keinen anderen Weg gegangen waren, so zum Beispiel Franziskus, Antonius von Padua, Bernhardin und Katharina von Siena. Diesen Weg müssen wir in großer Freiheit gehen und uns ganz in die Hand Gottes geben. Gerne wollen wir gehorchen, wenn er uns unter seine Diener und Helfer aufnehmen will.
Wann immer wir an Christus denken, immer wollen wir beachten, von welcher Liebe er getrieben wurde, uns so viele Gnaden und Wohltaten zu gewähren, und welche Liebe uns Gott gezeigt hat, dass er uns ein solches Pfand seiner Zuneigung schenkte, denn Liebe verlangt Gegenliebe. Darum wollen wir uns Mühe geben, das immer vor Augen zu haben und dadurch die Liebe in uns zu wecken. Denn wenn Gott uns die Gnade erweist, unsern Herzen diese Liebe tief einzuprägen, wird uns alles ganz leicht, und in kurzer Zeit bringen wir mit wenig Mühe sehr viel zustande.

im Kloster der Menschwerdung, Avila

Statue der hl. Theresia in Alba den Tormes, Gnaden durch das innere Gebet

Bild der Heiligsprechung durch Gregor XV. (Museum Alba de Tormes) - inneres Gebet

Verherrlichung der hl. Theresia, Karmel Brescia (Hymnus Lesehore, Vita)

Über das Gebet

Stundengebet des Karmel

In der Taufkirche der hl. Theresia von Avila

Der Konvent über dem Geburtshaus der hl. Theresia

Wie der Herr begonnen hat, meine Seele wachzurufen - Begegnung mit dem Schmerzensmann

Die Gnade der geistlichen Vermählung

Das verwundete Herz 

Am Grab der hl. Theresia von Avila in Alba de Tormes 

 

Menschwerdungskloster, Avila