Samstag, 31. Mai 2014

Maria, Maienkönigin

Den schönsten Marienaltar, der im Monat Mai meine Wege kreuzte, sah ich in der Basilika Mariä Geburt in Frauenkirchen. Der Blumenschmuck zeigt eine innige Liebe zur Mutter des Herrn.

Maialtar in der Basilika Mariä Geburt in Frauenkirchen, Burgenland

Maria, du Zuflucht der Sünder, o Maria,
Wir flehen zu dir deine Kinder, o Maria.
Wir vertrauen dir auf dich bauen wir,
dein im Leben, dein im Tod,
bitt für uns in unsrer Not.

Maria auf der Heide, o Maria,
du tröstest die Menschen im Leide, o Maria.
Wir vertrauen dir, ...

Maria, du bist voll der Gnaden, o Maria,
wir kommen zu dir, die beladenen, o Maria.
Wir vertrauen dir, ...

(aus dem Frauenkirchner Wallfahrtslied)

Unsere Liebe Frau von Guadalupe



Juan Diego, Mystiker. Der Indianerjunge Cuauhtlatohuac wurde um 1474 in Cuauhtlithan in der Nähe des heutigen Mexiko-City geboren. Als Indianer wurde er in der Tradition seines Volkes erzogen und auf der Militärakademie ausgebildet. 1524 wurde er zusammen mit seiner Frau vom Franziskaner-Missionar Turibius von Benevent getauft und erhielt den Namen Juan Diego. 1529 starb seine Frau.
Juan Diego erlebte im Dezember 1531 vier Tage lang eine Erscheinung der Gottesmutter Maria auf einem Hügel nahe Mexiko-Stadt, auf dem zuvor ein Heiligtum der indianischen Göttin „Tonantzin“ gestanden hatte, das von den spanischen Eroberern zerstört worden war. Diese Marienerscheinung wurde unter dem Namen „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ zum Wendepunkt für die Bekehrung Südamerikas.
Noch 1531 wurde an der Stelle der Erscheinung eine Kapelle errichtet und darin ein Gnadenbild aufgestellt. Juan Diego lebte bis zu seinem Tod in dieser Kapelle als Büßer und Beter, auf besondere Erlaubnis seines Bischofs durfte er dreimal wöchentlich die Eucharistie empfangen. Er starb am 31. Mai 1548.
1754 wurde „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ zur Patronin von Mexiko, 1910 von ganz Lateinamerika ernannt. Papst Johannes Paul II. sprach Juan Diego 1990 selig und im Jahre 2002 in Mexiko heilig. Juan Diego ist der erste indianische Heilige der Kirchengeschichte.
(Martyrologium Sancrucense)



Erscheinung der Mutter Gottes in Guadalupe, Votivkirche, Wien

Freitag, 30. Mai 2014

Frei nach Pro Spe Salutis



Johanna von Orleans



Jeanne d’Arc, Jungfrau von Orléans. Jeanne wurde um 1412 zu Domrémy an der Maas geboren; als junges Mädchen wurde sie von „Stimmen“ gedrängt, Orléans zu befreien und den französischen König Karl VII. nach Reims zur Krönung zu führen. 1429 führte sie ihren Auftrag aus. Infolge der Eifersucht der Politiker fiel sie durch Verrat in die Hände der Burgunder, die sie an die Engländer verkauften. In Rouen wurde Jeanne auf Grund eines gefälschten Schuldbekenntnisses zum Tod verurteilt und am 30. Mai 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auf Anordnung des Papstes Kalixt III. wurde 1450 der Prozess wieder aufgenommen. Am 7. Juli 1456 wurde nach sorgfältiger Prüfung in Rouen das Urteil gegen Jeanne aufgehoben und sie aller ihr zur Last gelegten Verbrechen für unschuldig erklärt. Die Akten beider Prozesse sind erhalten.
Jeanne wurde 1920 heilig gesprochen und ist die Nationalheilige Frankreichs. Dargestellt wird sie als junge Frau in ritterlicher Rüstung, oft zu Pferd, mit erhobenem Schwert und mit Kranz.
(Martyrologium  Sancrucense)

Johanna von Orleans, Notre Dame de Paris

Donnerstag, 29. Mai 2014

Du zogst hinauf zur Höhe (Psalm 68)

Jesus erhob seine Hände

und segnete die Jünger.
Und während er sie segnete,
wurde er zum Himmel erhoben.
Halleluja.

(Antiphon zur Non)

Darstellung von Christi Himmelfahrt am Hauptaltar, Kathedrale v. Toledo

Christi Himmelfahrt

Großer, heiliger Tag,
der du uns Freude bringst
und mit heiterem Lied
unsere Herzen füllst,
du sahst Christus, den Herrn,
wie er zum Throne schritt
hoch im Reich seiner neuen Macht.

Jubelnd in seiner Kraft
steigt er zum Himmelszelt,
und das heilige Volk
rühmt den Erstandenen,
mit den Engeln im Chor
stimmt es ein Preislied an
auf des herrlichen Siegers Huld.

Der auf steigender Bahn
Fessel in Fesseln schlug
und der irdischen Schar
reiche Geschenke ließ,
kehrt als Richter zurück,
streng in Gerechtigkeit,
er, der strahlend jetzt aufwärts fuhr.

Herr, wir flehen zu dir,
der du als König herrschst,
nimm in gnädigen Schutz
deine Getreuen auf.
Wenn als Richter du kommst,
Heimliches offenbarst,
laß des Lohnes uns würdig sein.

Vater, Schöpfer des Alls,
dir gebührt Lobgesang
und dem Sohne,
der jetzt zu deiner Rechten thront,
auch dem Geiste, dem Band,
das euch in Liebe eint,
Preis und Ehre in Ewigkeit. Amen.

(Hymnur zur Lesehore an Christi Himmelfahrt,
Festum nunc celebre magnaque gaudia, Hrabanus Maurus, + 856)


Christi Himmelfahrt, Notre Dame de Chartres, Chartres, Frankreich

Montag, 26. Mai 2014

Philipps Sorge für das Heil der Seelen


Als junger Priester hatte er eine Anzahl geistlich gesinnter Personen um sich gesammelt, und sein erster Wunsch war, mit ihnen auszuziehen, um den Heiden Indiens, wo Franz Xaver so Wunderbares leistete, das Evangelium zu verkünden; er gab den Gedanken nur auf im Gehorsam gegen einen heiligen Mann, den er befragte.

Er hatte den heißen Wunsch, die schlechten Christen seiner Heimat zu bekehren und nahm noch im Alter schwere Kasteiungen zu ihrem Heil auf sich; über ihre Sünden konnte er weinen, als ob es seine eigenen gewesen wären.

Als Laie bekehrte er einmal durch eine Predigt dreißig ausgelassene junge Männer.

Unter dem Beistand der Gnade Gottes erzielte er die größten Erfolge; eine unendliche Zahl von Sündern führte er auf den Weg der Heiligkeit zurück. Viele sagten noch in der Todesstunde: „Gesegnet sei der Tag, da ich zum erstenmal dem P. Philipp begegnete!“ Oder: „ P. Philipp zieht die Seelen an wie der Magnet das Eisen.“

Beichthören hielt er für seine besondere Mission. Um sie nach Kräften zu erfüllen, widmete er sich diesem Amt unter Ausschluß jedes anderen. Vor Tagesgrauen hatte er meist schon eine große Anzahl Büßer in seinem Zimmer Beicht gehört. Sobald der Morgen dämmerte, ging er in die Kirche hinunter und verließ den Beichtstuhl nicht bis Mittag, außer um die Messe zu lesen. Wenn keine Pönitenten da waren, blieb er doch in der Nähe des Beichtstuhles, las und betete das Offizium oder den Rosenkranz. Beim Gebet wie bei der Mahlzeit brach er sofort ab, wenn Beichtkinder kamen.

Wegen irgendeines Unwohlseins unterbrach er das Beichthören nie, außer der Arzt verbot es ihm.

Aus demselben Grund ließ er seine Zimmertüre offen, daß er von jedem gesehen werden konnte, der vorbeiging.

Für Knaben und Jünglinge war er besonders besorgt und ängstlich bestrebt, sie immer zu beschäftigen, denn er wußte, daß Müßiggang aller Laster Anfang ist. Bisweilen erfand er selbst eine Arbeit für sie, wenn er sonst keine wußte.

Er ließ sie gewähren, auch wenn sie um ihn herum Lärm machten, vorausgesetzt, daß er sie so vor Versuchung bewahren konnte. Ein Freund machte ihm Vorstellungen, weil er sie so umtreiben ließ, da gab er zur Antwort: „Solang sie keine Sünde begehen, mögen sie Holz spalten auf meinem Rücken.“

Von den Dominikanern hatte er die Erlaubnis erhalten, ihre Novizen zur Erholung einzuladen. Er hatte sein Ergötzen, sie bei ihrem Festmahl zu sehen und konnte sagen: „Esset, meine Söhne, ohne Bedenken, denn es sättigt mich, Euch aufzuwarten.“ Wenn das Essen vorbei war, ließ er sie im Kreis um sich sitzen, verriet ihnen ihre Herzensgeheimnisse, gab ihnen Ratschläge und ermahnte sie zur Tugend.

Er hatte eine wunderbare Macht, Kranke zu trösten und sie von den Versuchungen zu befreien, womit der böse Geist sie verfolgte.

Mit seinem Eifer für die Rettung der Seelen vereinte Philipp immer die Ausübung der leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Er besuchte die Kranken in Spitälern, sorgte für alle ihre Bedürfnisse, machte ihnen die Betten, säuberte den Boden und gab ihnen zu essen.



Kapelle des Oratoriums, wo Philipp Neri die Hl. Messe feierte, Chiesa Nova

GEBET

Heiliger Philipp, mein Patron, Du warst so voll Sorge für die Seelen Deiner Brüder und besonders Deines Volkes, als Du auf Erden warst, entziehe uns auch jetzt im Himmel Deine Liebe nicht. Stehe allen Deinen Kindern und Verehrern bei; Deine Macht bei Gott und Dein inneres Verständnis für unsere Nöte und Gefahren ist jetzt noch größer; leite uns auf den Weg, der zu Gott und zu Dir führt. Sei uns ein guter Vater; mache unsere Priester untadelhaft und bewahre sie vor jedem Vorwurf und Ärgernis; unsere Kinder lehre Gehorsam, die Jugend mach’ klug und keusch, unsere Eltern weise und edel, die Greise heiter und eifrig, und befestige uns durch Deine mächtige Fürsprache im Glauben, in der Hoffnung, in der Liebe und in allen Tugenden. Amen.

(Quelle: aus der Novene zum hl. Philipp Neri,  http://www.oratorium.at/artikel.asp?id=370)

Brustreliquie des Heiligen Philipp Neri

Totenmaske von Philipp Neri

Misumena vatia, wenn ich mich nicht irre









Samstag, 24. Mai 2014

Übertragung der Gebeine des heiligen Vaters Dominikus

Dominikus wollte in Bologna in der Kirche des hl. Nikolaus "unter den Füßen der Brüder" begraben werden. Als er am 6. August 1221 in Bologna starb, bestatteten ihn die Brüder in einem einfachen Grab. Es wird überliefert, daß viele Kranke an seinem Grab Heilung und Gesundheit erhalten haben. Seine Brüder aber weigerten sich, diese Wunder anzuerkennen und erfüllten nicht das gegebene Versprechen.
Durch einen Umbau des Klosters kam die Grabstätte ins Freie und war so den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Jordan von Sachsen war deshalb bestrebt, eine Übertragung des Leichnams an eine würdigere Stätte durchzusetzen.
Unter Papst Gregor IX. wurde in Anwesenheit des Erzbischofs Theodoricus von Ravenna in einer offiziellen kirchlichen Feier die Übertragung vorgenommen. Es war am Pfingstdienstag 1233, zur Zeit, als das Generalkapitel des Ordens in Bologna versammelt war. Die Gebeine des Dominikus wurden in einen kostbaren Marmorsarkophag gelegt. Es wird berichtet, daß beim Öffnen des Grabes ein wunderbarer Duft entströmte, "der allen klar zeigte, welch guter Wohlgeruch Christi dieser sei. Der Erzbischof zelebrierte das feierliche Hochamt. Und da es gerade der dritte Pfingstag war, der strahlend aufging, stimmte der Chor den Eröffnungsvers an: Nehmt in Besitz die Wonne eurer Herrlichkeit".
Im selben Jahr begann der kanonische Heiligsprechungsprozeß, der am 3. Juli 1234 zur Heiligsprechung des Dominikus durch Papst Gregor IX. führte.
Der sel. Johannes von Vercelli, der 6. Ordensmeister, ließ ein prächtiges Grabmal errichten und am 5. Juli 1267 die Gebeine des hl. Dominikus dort beisetzen.
(aus dem Proprium des Predigerordens, 376f)

Grabstätte des hl. Dominikus in San Domenico in Bologna

Heiligster Priester Gottes,
erhabener Bekenner und erlesener Prediger,
seliger Vater Dominikus,
vom Herrn als jungfräulicher Mensch erwählt
und vor allen anderen in deinen Tagen
Gott wohlgefällig und von Gott geliebt,
ruhmreich durch Leben, Lehre und Wunder,
den wir zu unserer Freude
beim Herrn, unserem Gott,
als besonderen Beistand besitzen:
zur dir, den ich unter den Heiligen
und erwählten Gottes voll Hingabe verehre,
rufe ich aus der Tiefe
in diesem Tal des Elends.
(aus dem Gebet des sel. Jordan von Sachsen zum hl. Dominikus)

Schädelreliquie des hl. Dominikus in einem kostbaren Reliquiar aus dem Jahr 1383

Der furchtlose Sitzenbleiber