Montag, 31. Dezember 2018

Kolumba von Sens



Columba, frühchristliche Märtyrin. Columba war eine christliche Jungfrau, die im 3. Jahrhundert in Sens lebte. Die spätere, allerdings unzuverlässige Leidensgeschichte verlegt das Martyrium Columbas in die Zeit des Kaisers Aurelian, der von 270 bis 275 regierte. Der Kult ist bereits im 6. Jahrhundert bezeugt und verbreitete sich später weithin. Die Reliquien der heiligen Columba befanden sich in der Abteikirche Sainte-Colombe zu Sens, die 1792 zerstört wurde.
(Martyrologium Sancrucense)


Im Jahr 620 errichtete man über ihrem Grab in Sens eine Basilika, die Abtei Sainte-Colombe. Später wurde Colomba di Sens zur Heiligen erklärt. Ihr Gedenktag ist der 31. Dezember, der als Hochfest in der Kathedrale von Rimini gefeiert wird.
In der Ikonographie wird sie als gekrönte Jungfrau in Ketten dargestellt, die eine Bärin oder manchmal auch einen Hund an der Kette führt. Weitere ikonographische Heiligenattribute sind ein Buch oder eine Pfauenfeder. Zuweilen wird sie von Engeln begleitet dargestellt, mit einer Taube, auf dem Scheiterhaufen oder enthauptet.

Was aber hat die Colomba di Sens mit Bari zu tun und wie kam sie hierher?
Anlässlich der Hugenottenkriege, die u.a. 1562 in Sens ihren Anfang hatten, wollte man das Skelett und andere Reliquien in sichere katholische Gebiete bringen. Apulien bot sich dabei an, denn es stand damals unter spanisch-katholischer Herrschaft. So gelangten einige Teile der Gebeine nach Rimini.
Die Abtei Sainte-Colombe wurde 1792 im Zuge der Französischen Revolution zerstört und die restlichen Reliquien zerstreut.
Papst Pius XI. wollte 1938 alle aufgefundenen Reliquien der Colomba di Sens wieder vereinigen und ließ sie nach Bari in die Krypta der Kathedrale di San Sabino bringen. 2005 wurden die Gebeine aufwändig restauriert, zusammengefügt und mit Pappmaché umwickelt, um der Heiligen wieder ein Gesicht und eine Figur zu geben. Kurz darauf wurde die Krypta erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.
Allerdings ergaben Analysen der Knochen keine Hinweise auf eine Abtrennung des Kopfes. So ist man sich nicht ganz sicher, dass sich auch wirklich um das Skelett der Colomba di Sens handelt. Dennoch ist das Mädchen im Sarkophag eine erstaunliche Sehenswürdigkeit in Bari.
(Quelle)

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Katharina Laboure und des hl. Papstes Silvester

Kolumba von Sens, Krypta der Kathedrale von Bari

Sonntag, 30. Dezember 2018

Die hl. Familie (Lille)



Jesus, Maria, Josef, Heilige Familie von Nazareth,
in Euch hat Gott alle Familien mit der höchsten Tugend gesegnet.
Innerhalb der Mauern Eures Hauses ist die Sonne der Erlösung aufgegangen
und hat die Liebe als das Licht aus Gottes Herzen gestrahlt.
 
Geruhet deshalb, jedes Haus von dem Atem zu erfüllen,
der Eure Wohnstatt zu einem Himmel auf Erden gemacht hat.
Geruhet, jede Familie mit dem Himmlischen Frieden zu befruchten,
der Euch auch in Widrigkeiten nie verlassen hat.
 
Mögen Euer Heil und Euer Segen auf unsere Familien herabkommen,
denn Gott hat sie so vorgesehen, wie Er Euch gemacht hat:
als Saat der Früchte, aus denen Gottes Reich auf Erden aufblühen wird.

Möge Eure Fürsprache uns die Arbeit verschaffen,
durch die wir Gottes Arbeit auf Erden fortsetzen können,
und mögen alle unsere Taten und Worte Eure Heiligkeit in die Seelen säen,
die aus unseren Familien hervorkommen,
damit das Vermächtnis der Liebe der Heiligen Familie von Nazareth nie verloren gehen möge.
(Mirjam von Abellin)
 

Geburt Christi, Philippe de Champaigne, 1643, Musee Beaux Arts, Lille

Sabinus von Spoleto


 älteste Darstellung des hl. Sabinus von Spoleto, um 500, Sant´Apollinare Nuovo


Geboren ist Sabinus im 3. Jahrhundert in Italien, gestorben um 303 in Spoleto (Italien).
Es gibt Überlieferungen, nach denen Sabinus Bischof von Assisi, Faenza oder Spoleto gewesen sein soll. Historisch gesichert ist dies allerdings nicht. Dagegen gilt es als relativ sicher, dass der Heilige bei einer Christenverfolgung um das Jahr 303 den Märtyrertod fand. Seine Gebeine, die zunächst an der Straße nach Spoleto bestattet und verehrt wurden, gelangten im 12. Jahrhundert in die Prämonstratenser-Abtei Windsberg bei Straubing (Bayern).
"Sabinus" ist lateinisch und heißt "der (aus dem Geschlecht der) Sabiner".
Dargestellt wird er als Märtyrer mit Krone in verhüllten Händen oder in Pontifikalkleidung mit Palme und Fahne.

Auf der südlichen Mittelschiffswand von Sant´Apollinare Nuovo in Ravenna wird ein Zug von 26 männlichen Heiligen dargestellt, deren Prozession vom hl. Martin angeführt wird. Die nimbierten Heiligen tragen einfache weiße Tuniken, allerdings trägt der hl. Martin ein purpurnes Obergewand, und der hl. Laurentius erhielt ein goldenes Gewand, da er in Ravenna sehr verehrt wurde. In ihren verhüllten Händen tragen die Märtyrer Kränze und die Märtyrerpalme. Die Inschrift oberhalb ihrer Häupter identifiziert sie. Sie ziehen von Westen – einem Palast – nach Osten, zum thronenden Christus, der von zwei Engeln flankiert wird. (Wikipedia)

Der hl. Sabinus von Spoleto als letzter im Zug der heiligen Männer, Sant´Apollinare Nuovo, Ravenna

Samstag, 29. Dezember 2018

Thomas Becket

Darstellung des bevorstehenden Martyriums des hl. Thomas Becket, Canterbury Cathedral



Die Schergen fielen über den Bischof her, als er gerade die Vesper betete. Seine Priester kamen ihm zu Hilfe und versuchten das Kirchentor zu verschließen.
Thomas selbst öffnete es mit diesen Worten:
Das Haus Gottes kann nicht verteidigt werden wie eine Festung. Für die Kirche Gottes schaue ich dem Tod gern ins Angesicht.
Dann sagte er zu den Soldaten: Ich befehle euch im Namen Gottes. Keinem der Meinen darf Leid zugefügt werden. 

Dann fiel er auf die Knie, empfahl seine Herde und sich selbst Gott, der Jungfrau Maria, dem hl. Denis (Dionysius) und den anderen heiligen Patronen seiner Kirche, und mit dem selben heroischen Mut, mit dem er den Gesetzen des Königs widerstanden hatte, beugte er am 29. Dezember 1170 vor dem sakrilegischen Schwert sein heiliges Haupt.


Das Martyrium des hl. Thomas Becket

Der verschwundene Schrein des hl. Thomas von Canterbury

Freitag, 28. Dezember 2018

Unschuldige Kinder (Chartres)

Kindermord in Betlehem, Marienfenster, Chartres



Unschuldige Kinder, Märtyrer. Die Erzählung vom Kindermord in Bethlehem findet sich im Matthäusevangelium Mt 2,16-18. Die neu geborenen Kinder wurden auf Geheiß von König Herodes ermordet und starben gleichsam stellvertretend für Christus. Ein liturgischer Gedenktag dieser kindlichen „Blutzeugen“ in den Tagen nach Weihnachten wird erstmals 505 in einem Kalender Nordafrikas erwähnt. Cäsarius von Arles, Augustinus und andere Kirchenväter haben die kindlichen Märtyrer gerühmt, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben. Im Mittelalter wurde der 28. Dezember in Schulen und Klöstern zum Kinderfest.
(Martyrologium Sancrucense)


Vater im Himmel,
nicht mit Worten haben die Unschuldigen Kinder dich gepriesen,
sie haben dich verherrlicht durch ihr Sterben.
Gib uns die Gnade,
dass wir in Worten und Taten unseren Glauben an dich bekennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Unschuldige Kinder (Wandteppich Vatikanische Museen)

Altar der Unschuldigen Kinder in den Grotten unter der Geburtskirche in Bethlehem

Glasfenster der Ermordung der Unschuldigen Kinder in Paray le Monial

Bethlehemitischer Kindermord (Pieter Bruegel d. Ältere)


Flucht nach Ägypten, Mord an den Kindern, Auftrag des Herodes, Marienfenster, Chartres

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Überfall auf Schulbrüder in Wien

Zwei Angreifer mit ausländischem Akzent haben heute einen Ordensmann der Strebersdorfer Schulbrüder in der Klosterkirche Maria Immaculata schwer und vier weitere leicht verletzt.
Beten wir für die Gemeinschaft der Schulbrüder.



Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir,
o heilige Gottesgebärerin.
Verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,
o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau.
Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns deinem Sohne vor.
Amen.


Klosterkirche der Schulbrüder Maria Immaculata, Wien Strebersdorf