Die Mitte der Sendung Jesu Christi und aller Christen ist die
Verkündigung von Gottes Reich. Diese Verkündigung in Christi Namen
bedeutet für die Kirche, die Priester, die Ordenschristen und füralle
Getauften, als seine Zeugen in der Welt anwesend zu sein. Denn Reich
Gottes ist Gott selbst, der gegenwärtig wird und in unserer Mitte und
durch uns herrscht. Deswegen ist Aufbau des Reiches Gottes, wenn Gott in
uns lebt und wenn wir Gott in die Welt tragen.
Ihr tut es, indem Ihr
Zeugnis gebt für einen Sinn, der in der schöpferischen Liebe Gottes
wurzelt und sich gegen allen Unsinn und alle Verzweiflung stellt.
Ihr
steht an der Seite jener, die um diesen Sinn ringen, an der Seite all
derer, die dem Leben eine positive Gestalt geben möchten.
Betend und
bittend seid ihr die Anwälte derer, die nach Gott suchen, die zu Gott
hin unterwegs sind. Ihr gebt Zeugnis von einer Hoffnung, die gegen alle
stille und laute Verzweiflung hinweist auf die Treue und Zuwendung
Gottes. Damit steht ihr auf der Seite aller, deren Rücken gekrümmt ist
durch drückende Schicksale und die von ihren Lastkörben nicht loskommen.
Ihr gebt Zeugnis von der Liebe, die sich für die Menschen dahingibt und
so den Tod besiegt hat. Ihr steht auf der Seite jener, die nie Liebe
erfahren haben, die an das Leben nicht mehr zu glauben vermögen.
Ihr
steht so gegen die vielfältigen Weisen von versteckter und offener
Ungerechtigkeit wie gegen die sich ausbreitende Menschenverachtung. So
soll eure ganze Existenz, liebe Brüder und Schwestern, wie die Existenz
Johannes’ des Täufers ein großer, lebendiger Hinweis auf Jesus Christus
sein, den Mensch gewordenen Sohn Gottes. Jesus hat Johannes eine
brennende und leuchtende Lampe genannt (vgl. Joh 5, 35). Seid
auch ihr solche Lampen! Laßt euer Licht hineinleuchten in unsere
Gesellschaft, in die Politik, in die Welt der Wirtschaft, in die Welt
der Kultur und der Forschung.
Wenn es auch nur ein kleines Licht sein
mag inmitten vieler Irrlichter, so bekommt es seine Kraft und seinen
Glanz doch von dem großen Morgenstern, dem auferstandenen Christus,
dessen Licht leuchtet – durch uns leuchten will – und dasnicht untergehen wird.
(aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. in Mariazell am 8. September 2007 an die Priester u. Ordensleute)
Augustinus, sein Bruder Navigius und dessen Sohn am Sterbebett von Monika, "Denkt an mich am Altar Gottes"
Der Tag kam, an dem Monika
aus diesem Leben scheiden sollte; da geschah es, dass wir, sie und ich, allein
beieinander standen, an ein Fenster gelehnt, von dem aus man in den Garten des
Hauses schaute, in dem wir wohnten. Es war in Ostia am Tiber, wohin wir uns vor
dem Menschengewimmel zurückgezogen hatten, um uns nach den Anstrengungen der
langen Reise vor der Seefahrt zu erholen.
Wir unterhielten uns also allein in
herzlichem Gespräch, vergaßen, was hinter uns lag, und streckten uns aus nach
dem, was vor uns war. Wir fragten uns, wie wohl das ewige Leben sein wird, das
‚kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und das keinem Menschen in den Sinn
gekommen ist.’ In diese Richtung bewegte sich meine Rede, wenn auch nicht genau
mit diesen Worten, aber über diesen Reden verflüchtigte sich uns an jenem Tag
die Welt.
Einige Tage später wurde sie immer schwächer und sprach zu meinem
Bruder und mir: ‚Begrabt diesen Leib irgendwo, macht euch keine Sorge um ihn;
nur darum bitte ich: Wo immer ihr seid, denkt an mich am Altar Gottes!’ Nachdem
sie diesen Gedanken, so gut sie es konnte, ausgesprochen hatte, schwieg sie.
Unsere Liebe Frau von Tschenstochau, bitte für uns!
Jasna Góra ist in Polens Geschichte ein besonderer Erinnerungsort.
Topografisch gesehen ist dieser Hügel im westlichen Teil des
Stadtgebiets von Tschenstochau fast 300 Meter hoch. Auf Initiative des
piastischen Herzogs Władysław II. ließen sich hier im ausgehenden 14.
Jahrhundert Paulinereremiten nieder. Die Mönche hatten eingangs eine
kleine Holzkirche, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer imposanten
Klosteranlage auf fünf Hektar Fläche ausgebaut.
Kurze Zeit nach der Niederlassung der Ordensmänner erhielten sie als
Schenkung ein Marienbild. Die Herkunft des Gemäldes ist nicht eindeutig
geklärt; möglicherweise stammt es aus der Ukraine, denn es handelt sich
um eine byzantinische Darstellung. Mutmaßlich gehörte sie zu einer
Ikonostase. Als ganz sicher aber gilt, dass das 82 mal 122 Zentimeter
große Werk auf Lindenholzplatte nicht vom Heiligen Lukas gemalt wurde –
Volksglauben und Legenden hatten in der Vergangenheit behauptet, der
Evangelist habe die Ikone auf der Tischplatte der Heiligen Familie
erstellt.2
Als Hodegetria („Wegweiserin“) ist die Darstellung ein frontales
Brustbild Marias mit dem Christuskind auf ihrem Arm. Der polnische
Beinamen Czarna Madonna, Schwarze Madonna, bezieht sich auf die
dunkle Hautfarbe des Bildes, wobei die Ursachen für die Verfärbung
nicht eindeutig geklärt wurden, zumal die Ikone in der Geschichte
mehrfach restauriert wurde.
Eine Verehrung der Tschenstochauer Maria ist schon sehr früh
überliefert. Einen ersten großen Umbau erfuhr der Klosterhügel wegen des
hohen Pilgerzustroms bereits fünfzig Jahre nach der Gründung des
Konvents, um den sich auch die erste populäre Legende um das Bild rankt.
Im April 1430 ereignete sich ein Raubüberfall auf das Kloster und die
Ikone verlor ihre Schmuckbekleidung aus Votivgaben. Zudem wurde sie mit
einem spitzen Gegenstand beschädigt. Bei der folgenden Restaurierung des
Bildes sollen die Wunden im Gesicht Marias auch nach der Übermalung auf
wundersame Weise wieder aufgetaucht sein. Daraufhin wurden diese mit
roter Farbe sogar hervorgehoben, die Leidensgeschichte der Schwarzen Madonna
erhielt dadurch einen besonderen Status. Unterstrichen wurde dieser
auch durch den Bau einer spätgotischen Marienkapelle neben der
Klosterkirche, in der die Ikone platziert wurde. (Quelle)
Predigt von Johannes Paul II. in der Gnadenbildkapelle auf Jasna Góra in Tschenstochau
„Was er euch sagt, das tut“ (vgl. Joh 2, 5). Wie sehr hatte ich doch den Wunsch, während meiner jetzigen Pilgerreise durch das Va- terland hier zu sein. Auf Jasna Góra zu sein, in dieser Kapelle niederzuknien und hier das heiligste Opfer zu feiern. Pfingsten hat das Marianische Jahr begonnen. Dieser Umstand hat meine Sehnsucht noch belebt. Das Marianische Jahr in der Periode der Vorbereitungen von Kirche und Menschheit auf das Jahr 2000 seit Christi Geburt. Wenn jener ersten Ankunft der Advent vorausging, so spüren wir auch jetzt die Notwendigkeit eines neuen Advents. Wenn in jenem ersten Advent am Horizont der Erlösungsgeschichte der Morgenstern vor dem Aufgang der Sonne der Ge- rechtigkeit und Gnade -Maria vor der Ankunft Christi - aufleuchtete, so ist es auch jetzt not- wendig, dass er von neuem erstrahle. ... Die Mutter Jesu weist in Kana in Galiläa auf den Sohn hin und sagt zu den Dienern beim Hochzeitsmahl: „Was er euch sagt, das tut.“ Mit Maria von Jasna Góra durchlebten wir im polnischen Land die Jahrtausendfeier der Taufe. Dann kam noch das Jubiläum ihrer gesegneten Gegenwart unter uns: seit 600 Jahren in diesem Bild von Jasna Góra. Und jetzt führt der Weg des Eucharistischen Kongresses durch das Heimatland. Wiederholte sich auf diese Weise nicht noch einmal das Geschehen von Kana in Galiläa? Wies nicht die Mutter auf den Sohn hin, auf diese Liebe, die er uns bis zur Vollendung erwies und die in der Eucharistie sakramental ständig gegenwärtig ist? Führt nicht sie -von hier, von Jasna Góra aus -uns auf diesem Eucharistischen Weg durch die polnischen Städte und Dörfer? Durch die polnischen Herzen und unsterblichen Seelen? „Was er euch sagt, das tut.“ Er, Christus, hat uns eben das gesagt, am Vortag seines Leidens und seines Todes, bevor das letzte Zeichen offenbar werden sollte: seine Auferstehung. Das eben hat er zu uns gesagt: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird... Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird ... Tut dies ...“ (vgl. Lk 22, 19-20; vgl. 1 Kor 11, 24-25). So sagte er. Und von da an wurde die Eucharistie zum heiligsten Sakrament der Kirche. Sie wurde zum unfehlbaren Zeichen des Erlösers der Welt. Sie wurde zur täglichen Ankündigung der „kommenden Zeit“ im Himmelreich.
„Was er euch sagt.“ Ja. Christus spricht. Er sagt in Kana in Galiläa zu den Dienern: „Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist“ (vgl. Joh 2, 8). Er spricht in diesem ersten Zeichen, das den Glauben seiner Jünger entstehen ließ. Und er spricht durch das ganze Evangelium: durch die Frohe Botschaft der Taten und Worte. Er spricht schließlich durch das Wort des Kreuzes und durch das Wort der Auferstehung. ...
Unsere Liebe Frau von Jasna Góra! Höre nicht auf, bei uns zu bleiben! Höre nicht auf, uns diese Worte aus Kana in Galiläa zu wiederholen: „Was er euch sagt, das tut.“ Höre nicht auf, auf deinen Sohn hinzuweisen. Höre nicht auf, uns dem Sakrament seines Leibes und Blutes nahezubringen. Denn von dir hat er diesen Leib und dieses Blut, das er für uns im Opfer von Golgotha darbrachte. Möge im polnischen Land diese eucharistische Erziehung zu menschlicher Freiheit von Generation zu Generation erhalten bleiben. Insbesondere in dieser Generation, die erneut vom Zweifel bedroht ist. Sei weiterhin unsere Mutter und Erzieherin. „Maria, Königin Polens, ich bin bei dir, ich denke an dich, ich wache.“
der, dich o Jungfrau im Himmel gekrönt hat Hochaltar der Kirche von Jasna Gora
Bartholomäus mit dem Augustiner Kanoniker Rahere, Gründer des Augustinerpriorates St. Bartholomew, 1123, London
Apostel, Märtyrer * 1. Jh. in Kana, Galiläa + 1. Jh. in Syrien (?) Patron von Frankfurt am Main, Maastricht, Pilsen und Altenburg; des Bistums Lüttich; der Bergleute, Metzger, Buchbinder, Schneider, Bauern, Winzer, Bäcker, Hirten, Sattler, Gerber, Schuhmacher, Stukkateure und in Florenz der Öl-, Käse- und Salzhändler; gegen Nervenkrankheiten, Zuckungen und Hauterkrankungen
Die Passio des Apostels Bartholomäus enthält viele Unsicherheiten, die Berichte über Leben, Wirken und Martyrium des Heiligen sind mit zahlreichen Legenden durchsetzt. Der wahre Name des Apostels war mit ziemlicher Sicherheit Nathanael. Als Bartholomäus erschien er nur in den Apostellisten. Bartholomäus leitete sich wahrscheinlich ab von dem hebräischen Wort „bar tolmai“, Sohn des Furchenziehers, was auf den Beruf seines Vaters schließen lässt. Geboren wurde Bartholomäus zu beginn des 1. Jh., seine Heimat war Kana in Galiläa. Die Überlieferung berichtete, daß Bartholomäus durch den Apostel Philippus zu Jesus kam. Christus soll, als er seinen neuen Jünger empfing und in den Kreis der Zwölf Apostel aufnahm, gesagt haben: „Seht, ein wahrer Israelit, an dem kein Falsch ist.“ Nach der Auferstehung Christi zog Bartholomäus als Wanderprediger durch Armenien, Indien und Mesopotamien und verkündete das Evangelium. Berühmt wurde er durch seine Fähigkeit, Kranke und vor allem Besessene heilen können. So soll er angeblich auch die Tochter des armenischen Königs Polimius von der Besessenheit geheilt haben, worauf sich die ganze Königsfamilie zum Christentum bekehrte. Wütende Götzenpriester hetzten daraufhin den heidnischen Bruder des Königs gegen Bartholomäus auf. Durch seine Soldaten ließ dieser den Apostel schließlich gefangen nehmen und grausam foltern. Danach wurde Bartholomäus zur sogenannten Persischen Todesstrafe verurteilt: Bei lebendigen Leib zog man ihm die Haut vom Körper ab, danach kreuzigte man ihn. Manche Überlieferungen sprechen auch von einer Enthauptung.
Das Todesjahr des Bartholomäus lag um die Mitte des 1. Jh., der Ort des Martyriums möglicherweise Syrien. Seit Ende des 10. Jh. ruhen die Gebeine des Märtyrer-Apostels in der Kirche S. Bartolomeo auf der Tiberinsel in Rom. Das Gotteshaus, an der Stelle eines antiken Äskulaptempels errichtet, wurde von Kaiser Otto III. in Auftrag gegeben. Die Hirnschale des Märtyrers Bartholomäus befindet sich seit 1238 in der früheren Pfarrkirche St. Bartholomäus, dem heutigen Dom in Frankfurt am Main.Verehrung/Brauchtum:Einer der bekanntesten Bräuche zum Batholomäustag ist die Almer-Wallfahrt, bei der am Sonntag vor oder nach dem Gedenktag für den Apostel die Bewohner des österreichischen Ortes Alm nach St. Bartholomä am Königssee im Berchtesgadener Land pilgern. Die ersten Wallfahrten fanden bereits im 17. Jh. statt und gehen auf ein altes Gelübde zurück; angeblich soll eine Pestepedemie erloschen sein, woraufhin die Almer gelobten, alljährlich an Bartholomä diese Wallfahrt durchzuführen. Andere Überlieferungen sagen, die Almer pilgern nach St. Bartholomä, um Bartholomäus um Schutz für das Vieh vor wilden Tieren zu bitten. In Frankreich gibt es bis heute den Brauch der Bartholomäus-Kerzen. Für die Franzosen verbinden sich mit dem Namen Bartholomäus aber auch schlechte Erinnerungen: In der „Bartholomäusnacht“ im Jahre 1572 („Pariser Bluthochzeit“) wurden auf Geheiß von Katharina von Medici 2000 Protestantische Hugenotten ermordet. Das Bartholomäus-Fest ist seit 1568 im römischen Kalender am 24. August aufgeführt.
Darstellung:Bartholomäus gehört zu den in der Kunst häufig dargestellten Heiligen. Abgebildet ist er meist mit schwarzem, krausen Haar, manchmal trägt er auch einen kurzen Bart. Auf einigen Darstellungen ist Bartholomäus allerdings auch blond oder er hat einen blonden, langen Bart. Bekleidet ist der Apostel oft mit einem weißen Mantel, er trägt Sandalen oder ist barfüßig. Als Attribute hat Bartholomäus bei sich: Buch, Schriftenrolle, Fahne, Schindmesser, Pilger- oder Kreuzstab; bei ihm ist häufig ein bezwungener Teufel zu sehen; auch hat er seine eigene abgezogene Haut über den Arm oder seinen abgeschlagenen Kopf in der Hand (Martyrium).
Mit abgezogener Haut ist Bartholomäus am Dreikönigsschrein im Kölner Dom und auf einem Fresko von Michelangelo (um 1540) in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zu sehen. Tiépolo malte 1722 die Szene, wie Schergen Bartholomäus die Haut abziehen (Venedig, S. Stae). Die Vorbereitungen zum Martyrium hielt Ribera in einem Gemälde von 1630 fest, das heute im Prado zu Madrid zu sehen ist. Im Frankfurter Dom zeigen Wandmalereien von Stephan Lochner über dem Chorgestühl die Legende des Heiligen. Ein Glasfenster im Dom zu Naumburg (um1250) zeigt Bartholomäus, über dem bezwungenen König Astyages stehend.
Rosa führte ein Leben, das bestimmt war von Gebet und Askese. Sie betete viel, aß und schlief wenig und führte ein hartes Leben der Buße. Sie betete vor allem für die Ausbreitung des Wortes Gottes und wollte Buße tun für das Unrecht, das sie spanischen Eroberer den Indios angetan haben. Schwerste körperliche und seelische Schmerzen ertrug Rosa von Lima mit ungewöhnlicher Geduld. Für sie führte der Weg zu den ewigen Freuden über irdisches Leid.
In einer Vision sprach Jesus zu ihr:
Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maße wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können.
Altar der hl. Rosa von Lima, S Maria di Castello, Genua
Königin des Friedens, bitte für uns! Krönung Mariens, 1921, Troyes, Sainte Madeleine
aus dem Rundschreiben “AD CAELI REGINAM” unseres Heiligen Vaters
Pius XII. durch
göttliche Vorsehung Papst
An die
ehrwürdigen Brüder, die Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe, Bischöfe und die
anderen Oberhirten, die in Frieden und Gemeinschaft mit dem Apostolischen
Stuhle leben,
über
das Königtum Mariens und die Einführung
des Festes Maria Königin, 11.10.1954
51 Wir glauben
auch, dass das durch dieses Rundschreiben zu dem Zwecke eingesetzte Fest, dass
alle die Milde und mütterliche Herrschaft der Gottesmutter erkennen und
eifriger ehren, in hohem Maße dazu beitragen kann, den Frieden unter den
Völkern, der fast täglich durch beunruhigende Ereignisse bedroht ist, zu
bewahren, zu festigen und für immer zu begründen. Ist sie nicht der von Gott
über die Wolken gesetzte Regenbogen zum Zeichen der Einheit und des Friedens? (62) „Betrachte den Regenbogen und
preise den, der ihn gemacht hat; er leuchtet in Glanz, er umspannt den Himmel
mit seinem funkelnden Kreis, und die Hände des Allerhöchsten haben ihn
ausgespannt". (63) Wer immer also die Herrscherin der
Engel und Menschen ehrt - und niemand glaube sich ausgenommen von diesem Tribut
der Dankbarkeit und Liebe -, rufe sie an als die allzeit gegenwärtige Königin
und Mittlerin des Friedens, er achte und verteidige den Frieden, der weder
unbestrafte Ungerechtigkeit, noch zügellose Freizügigkeit ist, sondern
wohlgeordnete Eintracht im Gehorsam gegenüber Gottes Willen. Die Ermahnungen
und mütterlichen Weisungen der Jungfrau Maria gehen dahin, den Frieden zu
bewahren und zu mehren.
52 In dem
lebhaften Wunsch, dass die Königin und Mutter des christlichen Volkes diese
Bitten erhöre, dass die durch Hass gespaltene Erde sich ihres Friedens erfreue
und dass sie uns allen nach dieser Verbannung Jesus zeige, der unser Friede und
unsere Freude für die Ewigkeit sein wird, erteilen wir Euch, Ehrwürdige Brüder,
und Euren Gläubigen aus ganzem Herzen den Apostolischen Segen als Unterpfand
der Hilfe des allmächtigen Gottes und als Erweis Unserer Zuneigung.
Gegeben
zu Rom bei St. Peter, am Feste der Mutterschaft der Jungfrau Maria,
den 11.
Oktober 1954, im 16. Jahre Unseres Pontifikates