Ambrosius von Mailand, Bischofskapelle, Ely Cathedral
Ambrosius ist einer der westlichen Kirchenlehrer. Durch ihn fand Augustinus zum Glauben und ließ sich taufen. In der Kunst wird der Bischof manchmal mit einer Geißel dargestellt (aus drei Riemen, die die Lehre der Dreifaltigkeit zeigen), als Zeichen für die Buße, die er dem Kaiser Theodosius auferlegte / oder als Anspielung auf die Vertreibung der Arianer aus Italien.
Ambrosius,
Bischof von Mailand, war der Sohn des römischen Bürgers Ambrosius; er wurde
geboren, als sein Vater Statthalter in Gallien war. In seinem Munde soll sich
einmal, als er noch ein Kind war, ein Bienenschwarm niedergelassen haben; dies
war ein Vorzeichen für die göttliche Beredsamkeit dieses Mannes. In Rom bildete
er sich in den höheren Wissenschaften aus. Bald erhielt er von dem Präfekten
Probus die Statthalterschaft von Ligurien und Aemilien übertragen; so kam er
später auf Befehl des genannten Probus, mit der nötigen Vollmacht versehen,
nach Mailand, wo nach dem Tode des arianischen Bischofs Auxentius das Volk über
die Wahl des Nachfolgers sich nicht einigen konnte. Ambrosius ging daher, wie
es sein Amt erforderte, in die Kirche, um die erregte Volksmenge zu beruhigen.
Als er eine treffliche Rede über die Ruhe und die Eintracht im Staate hielt,
rief plötzlich ein Knabe: Ambrosius soll Bischof sein. Die ganze Volksmenge
stimmte in diesen Ruf ein und begehrte Ambrosius zum Bischof.
Ambrosius
weigerte sich und wollte den Bitten des Volkes Widerstand leisten. Da wurde das
heiße Begehren des Volkes dem Kaiser Valentinian überbracht. Diesem war es sehr
willkommen, daß ein Mann, den er zum Richteramt auserlesen hatte, nun zum
Priesteramt erwählt wurde. Auch dem Präfekten Probus war diese Nachricht sehr
angenehm; er hatte zu Ambrosius schon bei seiner Abreise gleichsam prophetisch
gesprochen: Gehe hin und handle nicht wie ein Richter, sondern wie ein Bischof!
Da nun zu dem Wunsche des Volkes auch noch der Wille des Kaisers kam, ließ sich
Ambrosius taufen (er war nämlich noch Taufschüler), empfing die heiligen Weihen
und übernahm nach Einhaltung aller von der Kirche vorgeschriebenen Weihestufen
am 8. Tag, dem 7. Dezember, das Bischofsamt. Als Bischof verteidigte er mit
größtem Eifer den katholischen Glauben und die kirchliche Zucht; er bekehrte
viele Arianer und andere Ketzer zum wahren Glauben; unter ihnen war auch der
heilige Augustinus, die größte Leuchte der Kirche, den er für Jesus Christus
gewann.
Nach der
Ermordung des Kaisers Gratian ging Ambrosius zweimal als Gesandter zu dessen
Mörder Maximus; und als dieser sich weigerte, Buße zu tun, hob er die
Gemeinschaft mit ihm auf. Dem Kaiser Theodosius verbot er den Eintritt in die
Kirche wegen des Blutbades, das er zu Thessalonich angerichtet hatte. Als
dieser sagte: Auch König David ist ein Ehebrecher und Mörder gewesen, da
erwiderte ihm Ambrosius: Wenn du ihm in seinen Verirrungen gefolgt bist, so
folge ihm auch in seiner Buße! Daraufhin übernahm Theodosius demütig die
öffentliche Buße, die er ihm auferlegte. Nachdem der heilige Bischof die
größten Mühen und Sorgen für die Kirche Gottes auf sich genommen und auch
mehrere ausgezeichnete Bücher geschrieben hatte, sagte er, noch bevor er krank
wurde, den Tag seines Todes voraus. Der Bischof von Vercelli Honoratus eilte
auf den dreimaligen Ruf Gottes hin zu dem Kranken und reichte ihm den heiligen
Leib des Herrn. Daraufhin legte er seine Hände kreuzweise zusammen und gab
betend seine Seele Gott, zurück am 4. April des Jahres 397 nach Christi Geburt. (fsspx)
Kirchengebet
O Gott,
Du schenktest Deinem Volke dem hl. Ambrosius als Vermittler ewigen Heiles; so
gib, wir bitten Dich, daß wir ihn im Himmel zum Fürsprecher haben dürfen, der
auf Erden unser Lehrer des Lebens war. Durch unsern Herrn.
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